Die Baureihe E 79 umfasste nur zwei Lokomotiven, die von der Reichsbahn-Gruppenverwaltung Bayern 1923 zur Bewältigung der gestiegenen Güterzuggewichte auf der Strecke Freilassing-Berchtesgaden bestellt wurden. Auf Grund technischer Probleme bei der Entwicklung und Fertigung wurden sie erst 1927 ausgeliefert und erhielten statt der bayerischen Bezeichnung EG 4 gleich die neue Reichsbahnbezeichnung. Der wagenbauliche Teil stammte von Maffei aus München und die elektrische Ausrüstung wurde von der Pöge Elektrizitäts AG in Chemnitz entwickelt.
Um die bis zu 40 Promille steilen Steigungen meistern zu können, sah der Entwurf schwere Maschinen mit der Achsfolge 1'C1' vor. Da jedoch die nötige elektrische Ausrüstung deutlich schwerer ausfiel aus ursprünglich gedacht, änderte man den Entwurf zur Achsfolge 2'D1' ab. Trotz der beiden zusätzlichen Achsen erreichte die Achslast annähernd 20 Tonnen. Das Drehgestell wurde per Krauss-Lotter-Gestell mit der ersten Kuppelachse verbunden und die Nachlaufachse führte man in einem Bisselgestell. Der Antrieb erfolgte über zwei schnellaufende Elektromotoren, deren Drehzahl von einem gemeinsamen Vorgelege reduziert wurde. Dieses übertrug die Leistung wiederum auf zwei Blindwellen, welche schließlich über Kuppelstangen die vier Achsen mit 1.250 mm großen Rädern antrieben.
Außer vor Güterzügen wurden die beiden Loks auch vor Personenzügen eingesetzt, wobei die im Vergleich zu anderen modernen Elektroloks geringe Leistung auffiel. Da sie aber trotzdem über eine Reibungsmasse von fast 80 Tonnen verfügten, kamen sie zunehmend als Schubloks auf der steilen und kurvenreichen Strecke zum Einsatz. In den weiteren Jahren konnten die beiden Maschinen im Betrieb nicht so Recht überzeugen. Bei der Beschaffung von Ersatzteilen kam neben der geringen Stückzahl noch erschwerend hinzu, dass Pöge nicht zu den typischen Unternehmen gehörte, die Baugruppen für Lokomotiven der Reichsbahn lieferten. Zudem fiel vor allem eine der beiden Maschinen mit übermäßig häufigen Defekten auf. Nach der Auslieferung der erheblich leichteren und trotzdem leistungsfähigeren E 44 konnte man auf die beiden E 79 verzichten und musterte sie schon 1941 bzw. 1942 aus.