Die F 2x3/3 war das Gegenstück zur Fb 2x2/3 bei den Vergleichsfahrten für die Lötschbergbahn. Sie wurde bei der Schweizer Lokomotiv- und Maschinenfabrik Winterthur bestellt und bekam die elektrische Ausrüstung von Oerlikon. Im Gegensatz zu ihrer Konkurrentin war sie eine Einrahmenlokomotive, die auf zwei Drehgestellen stand. Diese hatten jeweils drei Kuppelachsen und keine Laufachsen und waren untereinander gekuppelt. Die Reihenschlussmotoren wirkten über Blindwellen und Schrägstangen auf die inneren Achsen. Dadurch, dass die Achsen fest im Innenrahmen gelagert waren, mussten Abstriche bei den Laufeigenschaften in Kauf genommen werden. Da sich die Kupplungen und Puffer auch an den Drehgestellen befanden, wurde der Rahmen der Lok von den Zug- und Stoßkräften entlastet.
Da die Gehäuse der Motoren offen ausgeführt waren stellte man fest, dass man die angepeilte Stundenleistung von jeweils 1.000 PS auch ohne eingeschaltete Lüftung halten konnte und diese somit effektiv auch als Dauerleistung nutzen konnte. Die Lok erreichte somit 42 km/h bei 15,5 Promille Steigung mit 500 Tonnen Anhängelast. Bei 27 Promille konnte sie die gleiche Geschwindigkeit noch mit 310 Tonnen halten und war somit der Fb 2x2/3 überlegen. Dass man auf Grund der Fahrwerkskonstruktion die Höchstgeschwindigkeit später von 70 auf 60 km/h reduzieren musste, nahm man dabei in Kauf. Die Lok wurde weiter eingesetzt und nach neuem Schema in Ce 6/6 umbenannt, kam jedoch mit dem Erscheinen der stärkeren Be 5/7 zunehmend auf flacheren Strecken zum Einsatz. 1928 wurde sie an die Bern-Neuenburg-Bahn verkauft und blieb dort noch ganze 40 Jahre im Einsatz. Sie wurde anschließend verschrottet, jedoch ist noch ein Drehgestell mit aufgesetztem Fahrmotor erhalten geblieben und kann im Verkehrshaus Luzern besichtigt werden.