Für die 1922 verstaatlichte Seetalbahn bestellte die SBB drei Güterzugloks, die 1926 ausgeliefert werden sollten. Da die Strecke mit dem ungewöhnlichen System mit 5.500 Volt und 25 Hertz elektrifiziert war, mussten die Loks unter diesem System eingesetzt werden können. Auf Grund des geplanten Umbaus auf das im deutschsprachigen Raum übliche System mit 15.000 Volt und 16⅔ Hertz wurden sie jedoch so konstruiert, dass sie unter beiden Systemen fahren konnten.
Es kam die Bauart eines Krokodils zur Anwendung, das heißt die Loks standen auf zwei Drehgestellen, auf denen jeweils ein Motor in einem Vorbau stand. Zwischen den Drehgestellen befand sich ein Kasten, der im Wesentlichen die Führerstände und den Trafo beinhaltete. Die aus diesem Grund als „Seetalkrokodil” bezeichneten Loks wurden auf Grund der geringen Stückzahl unter Verwendung möglichst vieler Baugruppen der elektrischen Rangierlok Ee 3/3 gebaut. Die beiden Drehgestelle mit jeweils einem Fahrmotor und Winterthurer Schrägstangenantrieb entsprachen somit weitestgehend der Ee 3/3.
Obwohl die Seetalbahn mittlerweile verstaatlicht war, kamen die drei De 6/6 fast ausschließlich auf dieser und den direkt anschließenden Strecken zum Einsatz. Die Höchstgeschwindigkeit von nur 50 km/h verhinderte zudem einen Einsatz auf Hauptstrecken. Nach der Umstellung des Stromsystems auf der Seetalbahn wurde die Ausrüstung, die nur für das alte Stromsystem nötig war ausgebaut. Die Maschinen wurden 1983 ausgemustert und zwei von drei wurden dabei verschrottet. Die dritte wurde an die Oensingen-Balsthal-Bahn verkauft und kam dort zunächst zum Einsatz. Nach einem Kurzschluss wurde ein Verein gegründet, der die beschädigte Ausrüstung wieder instand setzte. Seit Mai 2015 ist diese Maschine wieder einsatzfähig.