Für den grenzüberschreitenden Verkehr zwischen Frankreich und Italien bestand seit 1871 die Strecke über den Mont-Cenis-Pass, deren höchste Stelle der zunächst 12,2 und später 13,7 km lange Mont-Cenis-Tunnel war. Auf italienischer Seite war die Strecke in den Jahren 1912 bis 1920 mit 3.600 Volt Drehstrom elektrifiziert worden. Auf französischer Seite, auf dem auch als Maurienne-Strecke bekannten Abschnitt, mussten sich zu dieser Zeit noch Dampfloks über die bis zu 30 Promille steilen Rampen quälen. Deshalb erfolgte bald der Beschluss, auch diese Strecke zu elektrifizieren. Später sollte auch die im Flachland gelegene Strecke von Marseille nach Nizza mit dem selben System folgen.
Auf Grund der einfacheren Realisierbarkeit entschied man sich für ein System mit Gleichstrom, die Spannung wurde auf 1.500 Volt festgelegt. Da bei dieser relativ geringen Spannung und den benötigten großen Leistungen hohe Stromstärken benötigt wurden, war ein großer Querschnitt der Oberleitung nötig, was sich als technisches und finanzielles Problem darstellte. Aus diesem Grund entschied man sich für die Stromaufnahme über eine dritte Schiene, die neben dem Gleis verläuft. Da sich die Stromschiene in Bahnhofsbereichen mit vielen Weichen nur schwer umsetzen ließ, errichtete man dort eine herkömmliche Oberleitung. Da dort meist keine hohen Leistungen abgerufen wurden, blieben die Stromstärken in akzeptablen Bereichen.
Um die für diese Strecke optimale Bauart von Lokomotiven zu bestimmen, wurden 1922 bei vier verschiedenen Herstellern unterschiedliche Maschinen bestellt und ab 1925 ausgeliefert. Alle erhielten sowohl Stromabnehmer auf dem Dach, als auch seitliche Schleifschuhe für die Stromschiene. Nach den vier Prototypen folgten je zehn Exemplare von drei Typen von Güterzugloks und vier Schnellzugloks. Diese kamen so gut wie nur auf dieser Strecke zum Einsatz und hatten bis in die Fünfziger keine Konkurrenz. Erst ab 1960 kamen zusätzlich 22 Exemplare der ebenso alten BB 1-80 der ehemaligen Paris-Orléans dazu. Diese waren zwar schwächer als die PLM-Loks, kamen aber immer in Doppeltraktion zum Einsatz. Als dann noch die moderneren CC 7100 und CC 6500 kamen, endete die Laufbahn der PLM-Loks schnell. Heute wird die Strecke immer noch mit 1.500 Volt Gleichstrom betrieben, aber durchgängig über eine Oberleitung.