Die Be 4/6 Nr. 12303 bis 12342 waren 40 elektrische Schnellzuglokomotiven, die von den SBB für den Einsatz am Gotthard bestellt wurden. Sie basierten direkt auf dem Prototyp Fb 2x2/3 Nr. 11302 und waren bereits 1918 bestellt worden, als der Prototyp noch nicht fertiggestellt war. Zu den Anforderungen gehörten eine Höchstgeschwindigkeit von 75 km/h und die Beförderung von 300-Tonnen-Zügen auf den Gotthardrampen mit 50 km/h.
Der mechanische Teil wurde von der SLM hergestellt, während der elektrische Teil von der BBC kam. Die Lokomotiven hatten zwei Drehgestelle mit je zwei Treib- und einer Vorlaufachse. Jedes Drehgestell hatte zwei Fahrmotoren, die auf eine gemeinsame Blindwelle wirkten und über Kuppelstangen die Treibachsen antrieben. Das erste, 1919 gebaute Los von zwölf Lokomotiven hatte eine Leistung von 1.230 kW und war nicht mit einer Widerstandsbremse ausgestattet. Drei weitere Lose aus den Jahren 1920 und 1922 leisteten 1.500 kW und hatten eine Widerstandsbremse. Die ersten 27 Lokomotiven konnten von 15.000 auf 7.500 V umgeschaltet werden, da die Gotthardstrecke noch zu Zeiten der Dampflokomotiven mit der niedrigeren Spannung betrieben wurde.
Obwohl sie alle Anforderungen erfüllten und zum Teil weit übertrafen, waren sie wegen der vertikalen Schwingungen beim Personal nicht beliebt. Bereits 1929 wurden alle Schnellzüge am Gotthard von der Ae 4/7 übernommen. Die Be 4/6 wurden nun für reguläre Personen- und Güterzüge sowie als Hilfsloks auf Rampen eingesetzt. Im Laufe der Zeit wurden sie nur noch geringfügig an die betrieblichen Erfordernisse angepasst. Sie wurden zwischen 1965 und 1976 ausgemustert.