Die ab 1935 gefertigte E 18 war hinsichtlich Höchstgeschwindigkeit und Leistung bereits ein Schritt nach vorne gegenüber den früheren Elektroloks, jedoch plante die Reichsbahn zu diesem Zeitpunkt bereits den Betrieb mit noch höheren Geschwindigkeiten. Das Ziel war eine durchgehende Verbindung von Berlin nach München mit Geschwindigkeiten von bis zu 180 km/h. Dabei musste die 29 Promille steile Frankenwaldbahn überwunden werden, was eine ausreichende Leistung erforderte. Deshalb bestellte die Reichsbahn 1937 bei AEG die E 19 01 und 02 und bei SSW die E 19 11 und 12.
Die Loks waren unterschiedlich konstruiert, stellten aber alle eine Weiterentwicklung der E 18 dar und ähnelten ihr auch optisch sehr stark. Da zukünftig noch höhere Geschwindigkeiten geplant waren, wurden die Loks lauftechnisch für Geschwindigkeiten bis zu 225 km/h ausgelegt. Die Stundenleistung betrug bei den AEG-Maschinen 4.000 kW und bei den SSW-Maschinen 4.080 kW. Es kamen mehr geschweißte Teile als vorher zum Einsatz und es wurde eine stärkere Bremsanlage, sowie eine elektrische Widerstandsbremse verbaut. Die Loks 11 und 12 wiesen größere Unterschiede zur E 18 auf und verfügten unter anderem über Doppelmotoren. Die Trafowicklungen wurden aus Aluminium gefertigt, um die Abhängigkeit von Kupferimporten zu verringern. Da diese sehr anfällig waren, wurden sie später wieder gegen Kupfer ersetzt.
Es wurden intensive Testfahrten mit den Loks unternommen, bei denen von Leistungen über 5.000 kW und Geschwindigkeiten um 200 km/h berichtet wurde. Bald zeigte sich, dass trotz der verstärkten Bremsanlage bei solchen hohen Geschwindigkeiten der Vorsignalabstand von 1.000 Metern nicht mehr eingehalten werden konnte, was den Betrieb ohne technische Hilfsmittel zu unsicher werden ließ. Durch die Einstellung des Schnellverkehrs mit Kriegsbeginn erfolgte keine Serienproduktion der E 19. Nach dem Krieg wurden alle von der Bundesbahn in Nürnberg stationiert und im Planbetrieb eingesetzt. Da keine hohen Geschwindigkeiten mehr benötigt wurden und anfangs auch nicht auf dem vorhandenen Netz möglich waren, wurde die Höchstgeschwindigkeit auf 140 km/h begrenzt. Sie wurden ab 1968 als Baureihe 119 geführt und zwischen 1975 und 1978 ausgemustert. Heute sind zwei Maschinen museal erhalten, und zwar die E 19 01 in Berlin und die E 19 12 in Koblenz-Lützel.