Die Reihe 69 der kkStB war eine C1'-Zahnradlokomotive für den Eisenerzverkehr auf der Erzbergbahn. Diese Strecke hatte eine Steigung von bis zu 71 Promille und ein Abt-Zahnstangensystem. Obwohl der Bergbau von einem privaten Unternehmen betrieben wurde, war die Staatsbahn mit dem Transport des Erzes beauftragt. Zwischen 1890 und 1908 wurden insgesamt 18 Lokomotiven dieser Reihe in Floridsdorf gebaut.
Die Zahnräder waren in einem separaten Rahmen montiert, der an zwei Kuppelachsen aufgehängt war. Angetrieben wurden sie von zwei kleineren Zylindern, die an Zahnstangenabschnitten eingekuppelt werden konnten. Anfänglich war die Geschwindigkeit auf den Zahnstangenabschnitten auf 12 km/h begrenzt, wurde aber später, nachdem die Bremsanlagen verbessert worden waren, auf 20 km/h erhöht. Im reinen Adhäsionsbetrieb erreichten sie 30 km/h.
Fünf Lokomotiven erhielten einen Giesl-Ejektor, der die Leistung erhöhte. Die Reichsbahn nummerierte sie 1938 als 97 201 bis 97 217 und im Zweiten Weltkrieg kamen zwei nach Deutschland und Ungarn. Später änderten die ÖBB ihre Nummern nicht mehr. Sie wurden 1978 ausgemustert, als der Zahnradbetrieb auf der Erzbergbahn eingestellt wurde. Fünf Exemplare sind noch vorhanden, wobei 97 208 im Museum in Strasshof noch betriebsfähig ist.