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Wehrmachts-Dieselloks und Nachfolger
Von der Wehrmacht zur Werkbahn
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WR 360 C 14 als V 36 123 der Dampfbahn Fränkische Schweiz mit aufgesetztem Führerstand
WR 360 C 14 als V 36 123 der Dampfbahn Fränkische Schweiz mit aufgesetztem Führerstand
Vámos Sándor

Als die Wehrmacht in den dreißiger Jahren zunächst im Geheimen und später ganz offen einer starken Aufrüstung unterzogen wurde, ergab sich der Bedarf nach verschiedenen Lokomotiven für den Einsatz auf den Gleisanlagen, die direkt von der Wehrmacht unterhalten wurden. Dies betraf vor allem Lager mit Munition und Treibstoff, Übungsplätze und Flugplätze. In diesem Umfeld erwiesen sich Dampfloks aus zwei Gründen als ungeeignet: einerseits stellten herumfliegende Funken und Glut eine Explosionsgefahr dar und andererseits konnte die Dampffahne einer Dampflok im Kriegsfall aus großer Entfernung entdeckt werden. Zwar gab es bereits feuerlose Dampfspeicherloks, diese eigneten sich jedoch nur für Industriebetriebe, in denen größere überschüssige Mengen an Dampf vorhanden waren. Somit fiel die Wahl auf Dieselloks, auch wenn hier die Entwicklung noch in den Kinderschuhen steckte.

Zu diesem Zeitpunkt waren Dieselmotoren bereits als hochgezüchtete, aufgeladene Zweitaktmotoren in der Luftfahrt eingeführt worden und auch die langsam laufenden, einfach aufgebauten Saugmotoren hatten nun eine ausreichende Leistungsfähigkeit entwickelt. Letztere waren es, die sich für einen wartungsarmen, unkomplizierten Einsatz in Rangierloks eigneten. Zwar war man sich noch nicht über die geeignetste Form der Kraftübertragung bei Großdiesellokomotiven einig, jedoch zeichnete sich in den angepeilten Leistungsklassen der Rangierloks die hydraulische Kraftübertragung als geeignet ab. Hierzu entwickelte das Unternehmen Voith aus Heidenheim an der Brenz ein Wandlergetriebe, das auch eine Schaltung mehrerer Gänge für die jeweils optimale Zugkraft und Geschwindigkeit ermöglichte.

Es wurden nun zwei zweiachsige Loks mit einer Leistung von jeweils 200 und 360 PS entwickelt. Beide verfügten über ein Führerhaus am hinteren Ende und schmalere Aufbauten für die Maschinenanlagen. Teilweise bekamen die Motoren eine angepasste Abgasanlage mit zusätzlichem Explosionsschutz. Das Getriebe trieb eine Blindwelle an, die sich zwischen den Radsätzen befand und diese über Kuppelstangen antrieb. Da die Achslast der stärkeren Lok für einige Einsatzbereiche zu hoch geworden war, wandelte man diese in eine dreiachsige um. Später wurde noch eine vierachsige Variante entwickelt, bei dieser kam es jedoch nur zur Fertigung von drei Musterexemplaren.

Neben diesen drei Standardmodellen entwickelte man noch eine als WR 220 bezeichnete Lok mit zwei oder drei Achsen, die jedoch mit einer mechanischen Kraftübertragung aus der Reihe fiel. Deutlich stärker waren die Doppelloks des Typs D 311, die über eine elektrische Kraftübertragung verfügten und zum Ziehen von Eisenbahngeschützen gedacht waren. Am anderen Ende der Leistungsskala entwickelte man noch einige Heeresfeldbahnlokomotiven, die zum Teil für den Einsatz in engen Gräben innerhalb von Stellungen ausgelegt waren und für Spurweiten zwischen 600 und 1.067 mm gebaut waren. Entwickelt, aber nicht gebaut wurden Großdieselloks, die auf den dieselhydraulischen Regelspurloks basierten.

Nach Kriegsende fertigten einige der Firmen, die mit der Fertigung der Wehrmachts-Diesellokomotiven beschäftigt waren, noch weitere Exemplare oder führten wie Henschel neue Typen ein, die noch sehr weit mit den alten Modellen übereinstimmten. Bald darauf entstand bei mehreren westdeutschen Firmen eine neue Generation von Loks, die vor allem optisch bzw. bei der Anordnung der Aufbauten neuen Maßstäben folgten, aber technisch noch viel von den alten Modellen übernahmen. Allen gemeinsam waren folgende Merkmale: ein Führerhaus am hinteren Ende der Lok oder etwas in Richtung Mitte verschoben, ein großer vorderer und entweder ein kleiner oder kein hinterer Aufbau für die Maschinenanlagen, hydraulisches Getriebe von Voith mit meist zwei Gängen, eine Blindwelle, Antrieb über Kuppelstangen und zwei bis vier Achsen, die alle im Rahmen gelagert waren. Die meisten Hersteller gaben ihren Loks gemäß der Vorbilder Bezeichnungen, die auf die installierte Motorleistung in PS schließen ließen.

So wie keine der Wehrmachtslokomotiven den Weg zur Reichsbahn fand, wurden auch fast keine Nachkriegsmodelle direkt an die Bundesbahn ausgeliefert. Eine Ausnahme bildete hier die V 65, die aus der MaK 650 D abgeleitet worden war. Die meisten Loks kamen zu privaten Betreibern, dabei handelte es sich meist entweder um Klein- und Kreisbahnen oder um Industriebetriebe. Von letzteren fanden sich vor allem in der Montanindustrie viele Abnehmer, da dort kompakte, leistungsstarke Rangierloks gefordert waren. Die meist sehr robust gebauten Loks fanden auch Exportkunden in der Dritten Welt, jedoch konnte man auch Staatsbahnen aus Europa als Kunden gewinnen. Viele der Loks hatten ein über viele Jahrzehnte währendes Leben und wurden, teils mit neuen Motoren, bis ins 21. Jahrhundert eingesetzt. Auch heute sind nicht nur viele Exemplare noch erhalten, manche ziehen noch regelmäßig Museumszüge und einige wenige müssen sogar noch irgendwo auf der Welt Geld verdienen.

WR 550 D 14 als Panzertriebwagen Pz.Tr.Wg. 16 im Museum in Warschau
WR 550 D 14 als Panzertriebwagen Pz.Tr.Wg. 16 im Museum in Warschau
Rav3390
Henschel DH 240
Deutschland | 1952
14 Stück
DH 240 der Hespertalbahn im Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen
DH 240 der Hespertalbahn im Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen
MPW57

Henschel bot nach dem Zweiten Weltkrieg Rangierloks für Industriebetriebe an, die bis auf Details den Wehrmachtslokomotiven wie z.B. der WR 200 B 14 und der WR 360 C 14 glichen. Ab 1954 entstanden Maschinen der sogenannten zweiten Nachkriegsgeneration, die durch ein moderner wirkendes Äußeres mit vielen Rundungen auffielen. Wie auch bei Konkurrenzprodukten wurde der Führerstand etwas in die Mitte verschoben und gegenüber den Aufbauten erhöht, um die Sicht in beide Fahrtrichtungen zu verbessern.

Die kleinste Variante war die DH 240 mit nur zwei Achsen, deren Bezeichnung auf eine Motorleistung von 240 PS schließen lässt. Diese Leistung kam von einem kleinen Achtzylinder der Motorenwerke Mannheim mit 22 Litern Hubraum und Turbolader, der mit einem Wandlergetriebe von Voith verbunden war, welches eine Blindwelle antrieb. Die Radsätze wurden dann über Kuppelstangen angetrieben.

Insgesamt 14 Exemplare wurden ursprünglich an mehrere Industriebetriebe und Betriebe aus der Montanbranche ausgeliefert. Nach einem langjährigen Einsatz bei ihren ursprünglichen Betreibern wurden einige Loks auf ins ferne Ausland verkauft.

Allgemein
Bauzeit1952-1957
HerstellerHenschel
AchsfolgeB 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge24 ft 8 7/8 in
Dienstmasse61,729 lbs
Reibungsmasse61,729 lbs
Achslast30,865 lbs
Kessel
Triebwerk
Antrieb
Antriebdieselhydraulisch
Max. Geschwindigkeit37 mph
MotorMWM RHS 518A
Bauart Motor8-Zyl. Diesel
Tankinhalt108 us gal (Diesel)
Motorleistung237 hp (177 kW)
Berechnete Werte
Diesellok
Rangierlok
Industrie
Stand: 03/2022
Henschel DH 360 Ca und DH 500 Ca
Deutschland | 1958
107 Stück
DH 500 Ca, ehemals Adam Opel AG, im Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen
DH 500 Ca, ehemals Adam Opel AG, im Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen
Manfred Kopka

Die dritte Nachkriegsgeneration der Henschel-Rangierloks baute direkt auf der zweiten auf, verwendete aber eine größere Zahl standardisierter Baugruppen. Es gab wieder zwei- bis vierachsige Loks, deren Motorleistung sich zum Teil überschnitt und es nötig machte, die Achsfolge in die Bezeichnung aufzunehmen.

Bei den Modellen DH 360 Ca und DH 500 Ca handelte es sich also um dreiachsige Loks mit jeweils 360 und 500 PS. Bei der schwächeren Variante kam ein V12-Diesel von Henschel zum Einsatz, der über keine Aufladung verfügte. Die Variante mit 500 PS erhielt den Mercedes-Benz MB 836 Bb, der schon die Vorgängerbaureihe antrieb. Insgesamt waren die Loks der dritten Generation mit 120 bis 850 PS verfügbar, wobei die Dreiachser später auch mit 700 PS angeboten wurden.

Auch von dieser Generation landeten keine Exemplare ab Werk bei der Bundesbahn und es konnten wieder vorrangig Kunden in der Montanindustrie gefunden werden. Die DH 500 Ca fand auch Abnehmer aus Spanien, der Schweiz, Norwegen, dem Sudan und Ghana. Insgesamt wurden 18 DH 360 Ca und 89 DH 500 Ca gebaut.

VarianteDH 360 CaDH 500 Ca
Allgemein
Bauzeit1958-19641959-1971
HerstellerHenschel
AchsfolgeC 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge29 ft 2 3/8 in
Dienstmasse119,049 lbs
Reibungsmasse119,049 lbs
Achslast39,683 lbs
Kessel
Triebwerk
Antrieb
Antriebdieselhydraulisch
Max. Geschwindigkeit37 mph
MotorHenschel 12 V 1416Mercedes-Benz MB 836 Bb
Bauart MotorV12 Diesel6-Zyl. Diesel
Tankinhalt291 us gal (Diesel)
Motorleistung355 hp (265 kW)493 hp (368 kW)
Berechnete Werte
Diesellok
Rangierlok
Industrie
Stand: 03/2022
Henschel DH 440 und DH 500
Deutschland | 1955
19 Stück
DH 440 des RWE-Kraftwerks Frimmersdorf im Rheinischen Industriebahnmuseum
DH 440 des RWE-Kraftwerks Frimmersdorf im Rheinischen Industriebahnmuseum
MPW57

Die dreiachsigen Modelle der zweiten Henschel-Nachkriegsgeneration starteten mit der DH 390 und kurz darauf der schwächeren DH 360. Schon bald wurde die Motorleistung dank neuer Motoren auf 440 und schließlich 500 PS angehoben. Als Motor kam bei der DH 440 der MAN W 8 V 17,5/22 A mit 42 Litern Hubraum aus acht Zylindern zum Einsatz, der seine Nennleistung bei 1.100 Umdrehungen pro Minute erreichte. Die DH 500 erhielt hingegen den Mercedes-Benz MB 836 Bb mit nur knapp 30 Litern Hubraum aus sechs Zylindern, der aber mit 1.500 Umdrehungen schon zu den Schnellläufern gehörte und höher aufgeladen war.

Die DH 440 erreichte nur eine Stückzahl von sechs, von denen jeweils die Hälfte an verschiedene Betriebe und an die Dänische Staatsbahn gingen. Letztere ließ jedoch 120 Exemplare von Frichs als MH (II) ohne Lizenzierung nachbauen. Die DH 500 wurde ab 1956 als „Hüttenlok” angeboten, da sie für die engen Gleisanlagen der Hüttenwerke eine geeignete Lok mit ausreichender Leistung für die schweren Lasten war. Dies kam unter anderem dank der kürzeren Gesamtlänge durch den kleineren Motor. Sie nahm einige Verbesserungen vorweg, die zur DH 500 Ca aus der dritten Henschel-Generation führten.

VarianteDH 440DH 500
Allgemein
Bauzeit1956-19581955-1956
HerstellerHenschel
AchsfolgeC 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge30 ft 11 5/8 in27 ft 2 3/4 in
Dienstmasse89,287 lbs119,049 lbs
Reibungsmasse89,287 lbs119,049 lbs
Achslast30,865 lbs39,683 lbs
Kessel
Triebwerk
Antrieb
Antriebdieselhydraulisch
Max. Geschwindigkeit37 mph
MotorMAN W 8 V 17,5/22 AMercedes-Benz MB 836 Bb
Bauart Motor8-Zyl. Diesel6-Zyl. Diesel
Tankinhalt291 us gal (Diesel)
Motorleistung434 hp (324 kW)493 hp (368 kW)
Berechnete Werte
Diesellok
Rangierlok
Industrie
Stand: 03/2022
Jung R 42 C
Deutschland | 1955
32 Stück
R 42 C der Bundeswehr im Vossloh-Service-Center in Moers
R 42 C der Bundeswehr im Vossloh-Service-Center in Moers
MPW57

Auch die Arnold Jung Lokomotivfabrik bot in den Fünfzigern einige dieselhydraulische Rangierloks an, die auf den Wehrmachts-Diesellokomotiven basierten. Zur Verfügung standen Zweiachser mit 300 PS, Dreiachser mit 300, 400 und 440 PS und ein Vierachser mit 600 PS. Die Bezeichnung dieser Loks bestand jeweils aus einem R für „Rangierlok”, einer Zahl, die die ungefähre Leistung in PS in Zehnern angab und dem Buchstaben B, C oder D für die Achsfolge. Daneben gab es die RK 12 B und RK 20 B mit Kettenantrieb. Obwohl es sich um die ersten erfolgreichen Jung-Dieselloks der Nachkriegszeit handelte, bezeichnete der Hersteller diese Loks als „dritte Generation” in Hinblick auf die ehemaligen Modelle aus früherer Zeit.

Bei der R 42 C handelte es sich um die erfolgreichste Variante der Serie mit 29 Exemplaren. In Wirklichkeit hatte sie eine Leistung von 440 PS, die aus einem Achtzylinder-Reihenmotor von MAN kam. Dies war der gleiche Motor, der auch in den konkurrierenden Loks von Henschel und Krauss-Maffei mit 440 PS zum Einsatz kam. Die Bundeswehr war mit sieben Exemplaren der größte Abnehmer. Im Gegensatz zu ihren Konkurrenten fanden die Jung-Loks weniger Absatz bei Industriebetrieben und kamen dafür öfters bei Klein- und Kreisbahnen zum Einsatz.

Allgemein
Bauzeit1955-1962
HerstellerJung
AchsfolgeC 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge30 ft 5 9/16 in
Radstand11 ft 1 7/8 in
Fester Radstand11 ft 1 7/8 in
Dienstmasse99,208 lbs
Reibungsmasse99,208 lbs
Achslast33,069 lbs
Kessel
Triebwerk
Antrieb
Antriebdieselhydraulisch
Max. Geschwindigkeit37 mph
MotorMAN W 8 V 17,5/22 A
Bauart Motor8-Zyl. Diesel
Tankinhalt217 us gal (Diesel)
Motorleistung434 hp (324 kW)
Berechnete Werte
Diesellok
Rangierlok
Industrie
Stand: 03/2022
Klöckner-Humboldt-Deutz T4M 525 R und T4M 625 R
Deutschland | 1953
101 Stück
T4M 625 R der Kleinbahn Bossel–Blankenstein bei der Museumseisenbahn Hamm
T4M 625 R der Kleinbahn Bossel–Blankenstein bei der Museumseisenbahn Hamm
Stefan Kunzmann /

Nach den dreiachsigen Sechszylindermodellen, die auf der WR 360 C 14 basierten, entwickelte KHD die zweiachsigen Modelle der Serie T4M. Während man bisher Viertakt-Reihenmotoren verbaut hatte, kamen nun Zweitaktmotoren in V-Bauweise zum Einsatz. Diese waren nicht nur leichter als die Vorgänger, sondern sparten auch einiges an Höhe ein. Somit konnte man den Vorbau flacher gestalten, was die Sicht für den Lokführer deutlich verbesserte. Mit 225 PS war der Motor der fünften Generation bereits stärker als bei der zweiachsigen Wehrmachtslok und wurde in der sechsten Generation nochmals auf 240 bis 260 PS verstärkt. Die Verwendung der selben Bezeichnungen für Lok und Motor sollte sich bald als vertriebstechnisches Problem herausstellen, als einige Loks des Modells T4M 525 R mit Motoren der sechsten Generation gebaut wurden. Die Loks wurden zwar weiterhin als T4M 525 R verkauft, der Motor hieß nun aber T4M 625 R und führte zu Verwechslungen mit der stärkeren Lok.

Trotzdem konnten insgesamt 25 Exemplare der schwächeren und 76 Exemplare der stärkeren Variante verkauft werden. Innerhalb Deutschlands konnten wieder sechs Loks an die Britische Rheinarmee verkauft werden, während die meisten Kunden nur eine kleinere Anzahl oder gar einzelne Loks abnahmen. Neben diesen Loks mit Vierzylindermotoren entstanden auch die dreiachsigen T6M 625 R mit 400 PS und die T8M 625 R mit 530 PS, in welchen die selben V-Motoren mit sechs bzw. acht Zylindern arbeiteten. Bei ihnen befand sich das Führerhaus nicht ganz am Ende, da dahinter noch kleinere Aufbauten vorhanden waren. Von ihnen entstanden jedoch nur elf bzw. zwei Exemplare.

Von der T4M 625 R fanden gleich 41 Stück ihren Abnehmer bei verschiedenen Betreibern in Schweden. Der größte Teil davon landete bei der Staatsbahn SJ und bekam entweder die Bezeichnung Z6 oder Z64. Gegen Ende der siebziger Jahre erhielten sie nicht nur Scania-Motoren mit 272 PS, sondern auch überarbeitete und lärmisolierte Führerhäuser. Erst in den Neunzigern wurden letztere in niedere Dienste verlegt und später meist weiterverkauft.

VarianteT4M 525 RT4M 625 R
Allgemein
Bauzeit1953-19551953-1961
HerstellerKHD
AchsfolgeB 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge24 ft 2 3/16 in
Radstand8 ft 8 5/16 in
Fester Radstand8 ft 8 5/16 in
Dienstmasse61,729 lbs
Reibungsmasse61,729 lbs
Achslast30,865 lbs
Kessel
Triebwerk
Antrieb
Antriebdieselhydraulisch
Max. Geschwindigkeit31 mph
MotorKHD T4M 525 RKHD T4M 625 R
Bauart MotorV4 Diesel
Tankinhalt79 us gal (Diesel)
Motorleistung223 hp (166 kW)256 hp (191 kW)
Berechnete Werte
Diesellok
Rangierlok
Industrie
Stand: 03/2022
Klöckner-Humboldt-Deutz V6M 436 R und V6M 536 R
Deutschland | 1948
62 Stück
Ehemalige VW-Lok V6M 436 R der zweiten Serie in Gliesmarode
Ehemalige VW-Lok V6M 436 R der zweiten Serie in Gliesmarode
TeWeBs

Klöckner-Humboldt-Deutz war nach Kriegsende einer der ersten Lokomotivbauer, der die Produktion in vollem Umfang wieder aufnehmen konnte. Als erstes neuentwickeltes Modell entstand die V6M 436 R, welche jedoch direkt auf der WR 360 C 14 aufbaute. Die Bezeichnung stand eigentlich für den Motor und bedeutete „Viertakt, 6 Zylinder, Wassergekühlt, 4. Generation, 36 cm Kolbenhub, Regelspur” und bezeichnete gleichermaßen die Lok. Der Antrieb erfolgte weiterhin über ein Voith-Wandlergetriebe auf eine Blindwelle zwischen zweiter und dritter Achse, welche wiederum Kuppelstangen antrieb. Die 536 R verwendete bereits einen Motor der fünften Generation, der 450 PS leistete. Ab 1955 kam bei beiden ein höher gesetztes Führerhaus zum Einsatz, welches die Sicht nach vorne verbesserte.

Die 436 R wurde von 1948 bis 1958 insgesamt 27 mal gebaut und kam überwiegend zu Kunden in Deutschland. Jeweils zwei bis vier Loks bestellten die Bundesbahn, Bundespost, VW und die Häfen Hannover, ansonsten bestellten alle anderen Kunden nur ein Exemplar. Die 536 R entstand ab 1952 insgesamt 35 mal und kam dabei überwiegend direkt im Ausland zum Einsatz. Die Exportkunden saßen in Schweden, den Niederlanden und in Luxemburg. In Luxemburg wurden sie von der CFL als Baureihe 450 geführt. Zwei Exemplare wurden an die US Army in Europa geliefert und eine an die Britische Rheinarmee.

VarianteV6M 436 RV6M 536 R
Allgemein
Bauzeit1948-1958
HerstellerKHD
AchsfolgeC 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge31 ft 0 1/16 in31 ft 4 3/4 in
Dienstmasse92,594 lbs105,822 lbs
Reibungsmasse92,594 lbs105,822 lbs
Achslast30,865 lbs35,274 lbs
Kessel
Triebwerk
Antrieb
Antriebdieselhydraulisch
Max. Geschwindigkeit31 mph
MotorKHD V6M 436 RKHD V6M 536 R
Bauart Motor6-Zyl. Diesel
Tankinhalt396 us gal (Diesel)
Motorleistung355 hp (265 kW)444 hp (331 kW)
Berechnete Werte
Diesellok
Rangierlok
Industrie
Stand: 03/2022
Krauss-Maffei ML 440 C und ML 500 C
Deutschland | 1954
109 Stück
Eine ML 500 C in ihrem typischen Arbeitsumfeld
Eine ML 500 C in ihrem typischen Arbeitsumfeld

Die ML 440 C und ML 500 C waren Dieselloks für industrielle Zwecke, die zum Teil auf der in großen Stückzahlen gebauten Wehrmachtslokomotive WR 360 C 14 bzw. V 36 basierten. Dies verbindet sie mit den vergleichbaren Modellen von Henschel und Jung. Ihre Herstellerbezeichnung lässt einen Rückschluss ziehen auf die installierte Motorleistung von 440 bzw. 500 PS und die Achsfolge C. Außerdem wurde die vierachsige ML 550 D angeboten. Ebenso auf Grund der Motorleistung erhielten die beiden von der Wilhelmsburger Industriebahn zur Bundesbahn gelangten ML 500 C die Bezeichnung V 50.

Im Vergleich zur V 36 wurden die Aufbauten anders angeordnet, um den Führerstand etwas in die Mitte rücken zu können. Dies sorgte für eine bessere Übersicht in beide Richtungen und verlieh ihr ein für Rangierlokomotiven typisches Aussehen mit einer langen und einer kurzen Haube. Schon früh in der Produktion erhielten die Maschinen nach vorne hin abfallende Hauben, die für eine nochmals bessere Sicht sorgten.

Der Antrieb auf die drei Achsen geschah weiterhin durch eine Blindwelle und Kuppelstangen. Bemerkenswert ist, dass beide Loks Motoren von unterschiedlichen Herstellern erhielten, aber dabei die ML 440 C den gleichen Motor hatte wie die Henschel DH 440 und die Jung R 42 C, während die ML 550 C den gleichen Motor hatte wie die Henschel DH 500 C. Zwei Gänge erlauben bei den beiden Loks eine wählbare Höchstgeschwindigkeit von 28/55 km/h und 29/58 km/h.

Insgesamt wurden von den beiden Modellen jeweils 53 und 56 Maschinen gebaut, von denen einige wie bei Werksbahnen üblich eine lange Lebensdauer erreichten und zum Teil noch im Einsatz sind. Die Augsburger Localbahn setzt bis heute einige ihrer ML 440 C weiterhin ein, die seit den Achtzigern über eine Funkfernsteuerung verfügen.

VarianteML 440 CML 500 C
Allgemein
Bauzeit1954-1966
HerstellerKrauss-Maffei
AchsfolgeC 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge27 ft 6 11/16 in28 ft 6 1/2 in
Radstand9 ft 10 1/8 in
Fester Radstand9 ft 10 1/8 in
Dienstmasse95,901 lbs119,049 lbs
Reibungsmasse95,901 lbs119,049 lbs
Achslast31,967 lbs39,683 lbs
Kessel
Triebwerk
Antrieb
Antriebdieselhydraulisch
Max. Geschwindigkeit34 mph36 mph
MotorMAN W 8 V 17,5/22 AMercedes-Benz MB 836 Bb
Bauart Motor8-Zyl. Diesel6-Zyl. Diesel
Tankinhalt343 us gal (Diesel)
Motorleistung434 hp (324 kW)493 hp (368 kW)
Berechnete Werte
Diesellok
Rangierlok
Industrie
Stand: 03/2022
Maschinenbau Kiel 240 B und 240 C
Deutschland | 1954
69 Stück
MaK 240 B der Norddeutschen Eisenbahn-Ges. in Kiel
MaK 240 B der Norddeutschen Eisenbahn-Ges. in Kiel
Stefan Kunzmann

Die Modelle 240 B und 240 C stellen die kleinsten Loks der ersten Generation der Maschinenfabrik Kiel dar. Sie wurden ab 1954 schon kurz nach den ersten vierachsigen Modellen eingeführt und waren wahlweise mit zwei oder drei Achsen erhältlich. Während die zweiachsige Variante mit etwa 14 bis 16 Tonnen Achslast vorrangig in Betrieben der Montanindustrie zum Einsatz kam, lag die Achslast der dreiachsigen Variante bei rund zehn Tonnen, was auch den Einsatz bei Kleinbahnen mit leichterem Oberbau erlaubte. Je nach Anforderungen wurden viele Loks durch Zusatzgewichte an den Pufferbohlen beschwert. Im Gegensatz zu den meisten kleineren Dieselloks ihrer Zeit hatten auch diese Modelle ein relativ mittig angeordnetes Führerhaus mit guter Sicht in beide Richtungen.

Während der größere, vordere Aufbau den Motor aufnahm, befand sich im hinteren Aufbau ein großzügiger Tank mit 1.000 Liter Volumen. Der Motor war, anders als bei den anderen MaK-Loks, ein kleinerer Sechszylinder mit einer Nenndrehzahl von 1.000/min. Die Kraft wurde an das Voith-Wandlergetriebe weitergeleitet, das sich unter dem Führerstand befand und zuerst auf eine Blindwelle und schließlich über Kuppelstangen auf die Achsen wirkte. In der Summe wurden 55 Zweiachser und 14 Dreiachser gebaut, von denen einige wenige heute noch betriebsbereit sind.

Variante240 B240 C
Allgemein
Bauzeit1954-19671955-1962
HerstellerMaK
Achsfolge  
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge25 ft 3 1/8 in
Radstand9 ft 4 3/16 in
Fester Radstand9 ft 4 3/16 in
Dienstmasse61,729 lbs79,366 lbs
Reibungsmasse61,729 lbs79,366 lbs
Achslast30,865 lbs26,455 lbs
Kessel
Triebwerk
Antrieb
Antriebdieselhydraulisch
Max. Geschwindigkeit35 mph
MotorMaK MS 24
Bauart Motor6-Zyl. Diesel
Tankinhalt264 us gal (Diesel)
Motorleistung237 hp (177 kW)
Berechnete Werte
Diesellok
Rangierlok
Industrie
Stand: 03/2022
Maschinenbau Kiel 400 C und 450 C
Deutschland | 1955
58 Stück
MaK 450 C, ehemals Vereinigte Kaliwerke Salzdetfurth
MaK 450 C, ehemals Vereinigte Kaliwerke Salzdetfurth
Torsten Bätge

Ab 1955 bot die MaK das Modell 400 C mit drei Achsen und einer Motorleistung von 400 PS an, deren Einsatzgebiet in etwa dem der WR 360 C 14 entsprach. Wie ihre großen und kleinen Schwestern hatte sie einen langen und einen kurzen Aufbau für Motor, Tank und weitere Ausrüstung, zwischen denen sich das Führerhaus erhöht über dem Getriebe befand. Wie bei den meisten MaK-Loks der ersten Generation kam die Kraft aus einem relativ langsam laufenden Schiffsdiesel mit einer Nenndrehzahl von nur 750/min. Ab 1961 war auch die stärkere MaK 450 C mit 450 PS verfügbar.

Von den 34 gebauten MaK 400 C wurden 18 Stück in der Spurweite 1.067 mm (Kapspur) ausgeführt und nach Nigeria an die Staatsbahn und die Hafenverwaltung ausgeliefert. Die 16 normalspurigen 400 C, sowie die 24 gebauten 450 C kamen vorrangig zu Privat- und Kleinbahnen und zu Industriebetrieben. Bereits in den Achtzigern wurden einige Exemplare verschrottet, andere konnten aber noch eine deutlich längere Lebensdauer erreichen. Mit Stand von 2019 sollen noch mehrere Loks gewerblich eingesetzt werden, andere fahren bei Museumsbahnen oder wurden ins Ausland verkauft. So stand die Musterlok der 400 C im Jahr 2019 im Alter von 64 Jahren noch bei der Kleinbahn Leeste im regelmäßigen Einsatz.

Variante400 C450 C
Allgemein
Bauzeit1955-19631955-1967
HerstellerMaK
AchsfolgeC 
Spurweite3 ft 6 in (Kapspur), 4 ft 8 1/2 in (Normalspur)4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Dienstmasse85,980 lbs99,208 lbs
Reibungsmasse85,980 lbs99,208 lbs
Achslast28,660 lbs33,069 lbs
Kessel
Triebwerk
Antrieb
Antriebdieselhydraulisch
Max. Geschwindigkeit39 mph
MotorMaK MS 301MaK MS 301 F
Bauart Motor6-Zyl. Diesel
Tankinhalt256 us gal (Diesel)
Motorleistung396 hp (295 kW)444 hp (331 kW)
Berechnete Werte
Diesellok
Rangierlok
Industrie
Stand: 03/2022
Maschinenbau Kiel 600 D bis 1200 D
Deutschland | 1953
237 Stück
MaK 800 D der Osthannoverschen Eisenbahnen
MaK 800 D der Osthannoverschen Eisenbahnen
Sam Gamdschie

Als erste Ausführung der Rangierloks der ersten Generation bot die Maschinenfabrik Kiel ab 1953 die vierachsigen Modelle 600 D und 800 D an. Zur Verbesserung der Kurvengängigkeit wurden jeweils zwei Achsen mit einem Beugniot-Hebel verbunden und so seitlich verschoben, ohne Probleme für den Antrieb mit Kuppelstangen zu erzeugen. Die MaK-Schiffsdiesel MS 301 und MA 301 lieferten jeweils 600 bzw. 800 PS aus sechs Zylindern. Neu war für Rangierloks, dass zunächst die 800 D auf Wunsch mit einer Getriebeübersetzung für eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 80 km/h geliefert werden konnte. Ab 1957 bzw. 1958 waren erst die MaK 850 D und dann die 650 D verfügbar, die dank überarbeiteter Motoren jeweils 50 PS mehr leisteten. Aus der 650 D wurde die V 65 entwickelt, die für den Einsatz bei der Bundesbahn ausgelegt war.

Von der 600 D wurden 19 Loks nach Kuba geliefert, neun in die Türkei und 29 an private deutsche Abnehmer. Auch von den insgesamt 104 Exemplaren der 800 D konnten 46 nach Schweden, 25 nach Kuba und fünf in die Türkei exportiert werden. Die 21 Exemplare der 650 D blieben überwiegend in Deutschland, aber auch von den 33 Exemplaren der 850 D gingen alleine 23 Stück nach Kuba.

Auch schon bereits ab 1955 wurde die MaK 1000 D mit den gleichen Abmessungen angeboten. Sie verfügte über den gleichen Motor wie die 800 D, der nun aber durch Aufladung 1.000 PS leistete. Sie erhielt standardmäßig eine Übersetzung für 60 km/h und größere Zugkraft, ein Exemplar wurde aber auch versuchsweise mit einer Auslegung für 92 km/h gebaut. Es wurden 22 Exemplare gebaut, von denen acht nach Kuba geliefert wurden. Zwei Jahre später wurde die 1200 D eingeführt, die über eine nochmals gesteigerte Leistung von 1.200 PS dank einer auf 1.000/min erhöhten Nenndrehzahl verfügte und 15 mal gebaut wurde. Gerade diese stärksten Loks wurden gerne auch mit einer durch Ballast auf bis zu 80 Tonnen erhöhten Dienstmasse bestellt.

Variante600 D800 D850 D1200 D
Allgemein
Bauzeit1953-19611953-19651957-1966
HerstellerMaK
AchsfolgeD 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge34 ft 9 5/16 in37 ft 3 1/4 in
Radstand19 ft 0 3/8 in20 ft 8 1/16 in
Fester Radstand19 ft 0 3/8 in20 ft 8 1/16 in
Dienstmasse119,049 lbs127,868 lbs114,640 lbs132,277 lbs
Reibungsmasse119,049 lbs127,868 lbs114,640 lbs132,277 lbs
Achslast29,762 lbs31,967 lbs28,660 lbs33,069 lbs
Kessel
Triebwerk
Antrieb
Antriebdieselhydraulisch
Max. Geschwindigkeit42 mph50 mph41 mph
MotorMaK MS 301 AMaK MA 301 AMaK MA 301 AKMaK MA 301 FAK
Bauart Motor6-Zyl. Diesel8-Zyl. Diesel
Tankinhalt396 us gal (Diesel)
Motorleistung591 hp (441 kW)789 hp (588 kW)838 hp (625 kW)1,184 hp (883 kW)
Berechnete Werte
Diesellok
Rangierlok
Industrie
Stand: 03/2022
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