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Camelback-Dampfloks
Wootten-Feuerbüchse zur Verbrennung von Anthrazit-Bruchstücken
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Baltimore & Ohio Klasse E19a mit einem Kohlezug
Baltimore & Ohio Klasse E19a mit einem Kohlezug
Baltimore & Ohio

Anthrazit gilt als die hochwertigste Kohlesorte von allen. Es enthält kaum flüchtige Bestandteile und einen sehr hohen Anteil an Kohlenstoff. Aus diesem Grund verfügt es nicht nur über einen hohen Brennwert und brennt sehr lange, sondern verbrennt zudem fast ohne Rauch und hinterlässt kaum Asche und Schlacke. Aus diesen Gründen wurde es schon lange zur Beheizung von Häusern verwendet.

In Dampfloks werden traditionell weichere Kohlearten verwendet, die schneller verbrennen. Gerade in Pennsylvania wurden jedoch große Mengen von Anthrazit gefördert und dabei fielen Bruchstücke ab, die sich industriell kaum verwerten ließen. Zur Verbrennung dieser Bruchstücke in einer Dampflok benötigte man eine sehr große Rostfläche. Da sich ein übermäßig langer Rost nur sehr schwer von Hand mit Kohle bestücken ließ, musste man auf eine sehr breite Feuerbüchse ausweichen. John E. Wootten entwickelte daraufhin die nach ihm benannte Feuerbüchse, die es mit ihrer großen Breite erlaubte, eine große, dünne Schicht Anthrazit langsam abzubrennen.

Da sich das Führerhaus normalerweise hinter der Feuerbüchse befand, wurde die Sicht nach vorne auf die Strecke eingeschränkt. Die Lösung war ein Führerhaus, das wie ein Sattel auf dem Kessel vor der Feuerbüchse lag. Der Lokführer hatte nun eine freie Sicht auf die Strecke, während der Heizer weiterhin an der Rückseite des Kessels auf einer überdachten Plattform stand. Die Kommunikation zwischen beiden Personen war nun nur noch mittels Pfeifsignalen möglich.

Trotz der Nachteile kamen vor allem im Umkreis der Anthrazit-Abbaugebiete in Pennsylvania in den 1890er Jahren immer mehr dieser Camelback-Dampfloks auf, da man die Anthrazit-Bruchstücke sehr günstig beziehen konnte. Diese reichten von kleinen Rangierloks über Personenzugloks bis hin zur achtachsigen Mallet der Klasse L-1 der Erie Railroad. Im Bereich der Personenbeförderung nutzten einige Bahngesellschaften die saubere und rauchfreie Verbrennung der Anthrazitkohle öffentlichkeitswirksam in ihren Werbekampagnen.

Um 1910 setzten sich in den USA die mechanischen Stoker durch, die die Kohle auch auf einem langen Rost gleichmäßig verteilen konnten. Zur gleichen Zeit wurden immer mehr Loks mit Nachlaufachse entwickelt, bei denen sich lange und nicht mehr ganz so breite Feuerbüchsen gut umsetzen ließen. Ein weiterer Faktor, der den Niedergang der Camelback beschleunigte waren Sicherheitsbedenken auf Grund der Lage des Führerstands oberhalb der Treib- und Kuppelstangen. Man befürchtete, dass im Falle eines Defekts lose Stahlteile eine Lebensgefahr für den Lokführer darstellen. Somit endete die Fertigung dieser Art von Loks innerhalb weniger Jahre. Da auch viele Camelbacks zu konventionellen Loks umgebaut wurden, existieren heute nur noch fünf bekannte Vertreter dieser Bauart.

Die Klasse L1 der Erie war die größte Camelback-Lok
Die Klasse L1 der Erie war die größte Camelback-Lok
Central RR of New Jersey Klassen I-5 und I-6s
USA | 1903
10 Stück
Bild der Lokomotive
Locomotive Magazine, Juli 1907

Die zehn Consolidations der Klasse I-5 wurden 1903 von ALCO-Brooks geliefert. Zum Verbrennen von Anthrazit-Bruchstücken erhielten sie eine Wootten-Feuerbüchse mit einem Rost von 82 Quadratfuß (7,62 m²) und eine Auslegung als Camelback. In den Zwanzigern wurden alle auf Heißdampf umgebaut, wobei eine Lok den Zylinderdurchmesser von 20 Zoll behielt und die restlichen Zylinder mit einem Durchmesser von 21 Zoll bekamen. Erstere wurde als I-5s bezeichnet, während die restlichen zur I-6s wurden. Die Tenderkapazität wurde durch die Anbringung von Brettern um eine Tonne erhöht. Die letzten vier Vertreter der Klasse blieben bis 1947 im Einsatz. Zu diesem Fahrzeug ist bisher nur ein Kurztext vorhanden. In Zukunft soll es noch ausführlich beschrieben werden.

VarianteI-5Umbau I-6s
Allgemein
Bauzeit1903
HerstellerALCO
Achsfolge2-8-0 (Consolidation) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Radstand23 ft
Fester Radstand17 ft
Dienstmasse208,000 lbs216,500 lbs
Reibungsmasse186,000 lbs194,500 lbs
Gesamtmasse350,000 lbs358,300 lbs
Achslast46,500 lbs48,625 lbs
Wasservorrat7,000 us gal
Brennstoff26,000 lbs (Kohle)28,000 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche82 sq ft
Strahlungsheizfläche200 sq ft194.4 sq ft
Rohrheizfläche2,972 sq ft2,011.6 sq ft
Verdampfungsheizfläche3,172 sq ft2,206 sq ft
Überhitzerfläche474 sq ft
Gesamtheizfläche3,172 sq ft2,680 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder55 in
Kesseldruck200 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 20 x 32 inzwei, 21 x 32 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung1,550 hp (1,156 kW)1,600 hp (1,193 kW)
Opt. Geschwindigkeit25 mph23 mph
Anfahrzugkraft39,564 lbf43,619 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Güterzug
Camelback
Stand: 08/2023
Delaware & Hudson Klasse U-II
später Klasse E-1a
USA | 1898
10 Stück
Bild der Lokomotive
Railway and Locomotive Engineering, Januar 1899

Bei den später in der Klasse E-1 zusammengefassten Loks handelte es sich um insgesamt zehn Camelback-Consolidations, die die Delaware & Hudson 1898 und 1899 zum Verbrennen loser Anthrazitkohle beschaffte. Drei Exemplare waren entstanden durch den Umbau einer 4-4-0 und zwei 2-6-0. Sieben weitere wurden von Dickson neu gebaut und zunächst als Klasse U-II bezeichnet, bevor sie zur Klasse E-1a wurden.

Die Feuerbüchse nach Wootten erreichte bereits eine Rostfläche von 80,3 Quadratfuß oder 7,5 Quadratmetern. Sie enthielt neben der direkten Strahlungsheizfläche von 170 Quadratfuß weitere 104 Quadratfuß in sogenannten „Water Bars”. Ein Exemplar der Klasse war als Verbundmaschine gebaut worden mit vergleichsweise großen Zylindern mit einem Durchmesser von 23 und 34 Zoll. Sie wurde später in einen Zwilling umgebaut und gemeinsam mit ihren Schwestern der Klassen E-1 und E-1a zwischen 1927 und 1928 verschrottet.

Allgemein
Bauzeit1898
HerstellerDickson
Achsfolge2-8-0 (Consolidation) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Radstand23 ft 2 in
Fester Radstand16 ft 4 in
Gesamtradstand51 ft
Dienstmasse150,100 lbs
Reibungsmasse134,500 lbs
Gesamtmasse234,600 lbs
Achslast33,625 lbs
Wasservorrat4,000 us gal
Brennstoff14,000 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche80.3 sq ft
Strahlungsheizfläche274 sq ft
Rohrheizfläche1,712 sq ft
Verdampfungsheizfläche1,986 sq ft
Gesamtheizfläche1,986 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder56 in
Kesseldruck180 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 20 x 26 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung1,500 hp (1,119 kW)
Opt. Geschwindigkeit34 mph
Anfahrzugkraft28,414 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Güterzug
Camelback
Stand: 09/2022
Delaware, Lackawanna & Western Klassen G-2 bis G-9
anfangs Klasse 19C
USA | 1901
65 Stück
G-2 Nr. 975
G-2 Nr. 975
Railway and Locomotive Engineering, August 1901

Für Nahverkehrszüge hatte die Lackawanna Bedarf nach einer Personenzuglok, die die Möglichkeit zum Verfeuern von Bruchstücken aus der Produktion von Anthrazit mit möglichst einfacher Wartung und einer hohen Zugkraft kombinieren sollte. Sie erhielt eine Wootten-Feuerbüchse, deren Rost im Verhältnis zur Heizfläche außerordentlich groß war und mit 8,15 m² vermutlich einer der jemals größten bei einer 2'B war. Dies erforderte einen zweigeteilten Führerstand der Bauart Camelback. Zum Erreichen der geforderten Zugkraft wurden die Zylinder ausreichend dimensioniert und gleichzeitig ein mäßig großer Kuppelraddurchmesser gewählt. Die Konstruktion der Lok an sich war so einfach wie möglich gehalten.

Zu Anfang wurden sie in die Klasse 19C eingeordnet, erhielten aber bald neue Klassenbezeichnungen mit „G” für die Achsfolge 2'B. Die ersten drei Serien bildeten sich aus insgesamt 27 Maschinen und wurden in den Jahren 1901 bis 1903 von ALCO-Schenectady geliefert. Obwohl sie quasi baugleich waren, erhielten sie die Klassenbezeichnungen G-2, G-3 und G-4. Alle weiteren Produktionslose wichen in Details voneinander ab und wurden zur G-5 bis G-9. Von diesen wurden zunächst 15 Stück 1904 von Baldwin geliefert, bevor ALCO-Schenectady 1905 zwölf weitere und schließlich 1910 und 1911 die letzten elf lieferte.

Zwei Exemplare der Klasse G-6 waren ab Werk mit Überhitzern der Bauart Cole ausgerüstet und bildeten die Klasse G-7. Da bei diesem die Schmierung nicht ganz einfach umzusetzen war, wurde diese Art der Überhitzer bald wieder ausgebaut. Zwischen 1916 und 1921 wurden viele der Loks erneut mit einem Überhitzer ausgerüstet, aber dieses Mal mit einem der Bauart Schmidt. Bei diesen Umbauten gab es wieder leichte Unterschiede, was sich an der Hinzufügung eines „a” oder „b” hinter den einzelnen Klassennamen ausdrückte. Ein einzelnes Exemplar erhielt dabei Zylinder mit einem Durchmesser von 21 statt 20 Zoll, was ihm die abweichende Bezeichnung G-10b einbrachte.

Schon die Nassdampfausführung hatte im Vergleich zu anderen Lokomotiven der Achsfolge 2'B eine hohe Leistung und konnte auf den vorhandenen Bergstrecken Züge mit sechs Wagen mit einem Durchschnitt von 40 mph oder 64 km/h ziehen. Trotzdem mussten sie später in den Dienst vor Vorortzügen versetzt werden, da ihre Zugkraft bald nicht mehr den gewachsenen Anforderungen entsprach. Zehn Loks wurden in den Zwanzigern auf herkömmliche Führerhäuser umgebaut und überlebten damit etwas länger als ihre nicht umgebauten Schwestern. Die meisten wurden kurz vor dem Zweiten Weltkrieg ausgemustert.

VarianteAuslieferungszustandUmbau G-2a bis G-9a
Allgemein
Bauzeit1901-19111916-1921
HerstellerALCO, Baldwin
Achsfolge4-4-0 (American) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Radstand24 ft 5 in
Fester Radstand8 ft 6 in
Gesamtradstand51 ft 5 in
Dienstmasse151,200 lbs159,200 lbs
Reibungsmasse100,000 lbs106,400 lbs
Gesamtmasse271,200 lbs275,100 lbs
Achslast50,000 lbs53,200 lbs
Wasservorrat5,000 us gal
Brennstoff20,000 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche87.7 sq ft
Strahlungsheizfläche192 sq ft165 sq ft
Rohrheizfläche1,950 sq ft1,426 sq ft
Verdampfungsheizfläche2,142 sq ft1,591 sq ft
Überhitzerfläche340 sq ft
Gesamtheizfläche2,142 sq ft1,931 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder69 in
Kesseldruck185 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 20 x 26 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung1,600 hp (1,193 kW)
Opt. Geschwindigkeit43 mph
Anfahrzugkraft23,701 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Personenzug
Camelback
Stand: 10/2022
Nr. 440 vermutlich in den Dreißigern
Nr. 440 vermutlich in den Dreißigern
Sammlung Raymond Storey
Erie Klasse E-1
USA | 1899
29 Stück
Bild der Lokomotive
Edwin P. Alexander, „American Locomotives 1900 to 1950”

Als Klasse E-1 bezeichnete die Erie Railroad 29 Atlantic-Schnellzugloks, die zwischen 1899 und 1901 von Baldwin gebaut wurden und für Geschwindigkeiten von 100 mph oder 161 km/h ausgelegt waren. Es handelte sich um Camelback-Loks mit einer Wootten-Feuerbüchse, die einen quadratischen Grundriss von 96 mal 96 Zoll hatte.

Der Antrieb erfolgte über ein Verbundtriebwerk nach System Vauclain, also mit übereinanderliegenden Hoch- und Niederdruckzylindern. Schon 1904 begann man mit einem Umbau, bei dem die vier Zylinder gegen zwei Zylinder mit einfacher Dampfdehnung ersetzt wurden. Dabei wurde auch der Abstand zwischen den Rohrwänden um sechs Zoll vergrößert, um die Heizfläche zu vergrößern.

VarianteAuslieferungszustandUmbau
Allgemein
Bauzeit1899-19011904-1906
HerstellerBaldwin
Achsfolge4-4-2 (Atlantic) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Radstand24 ft 9 in
Fester Radstand6 ft 7 in
Gesamtradstand52 ft 9 1/2 in
Dienstmasse142,000 lbs155,100 lbs
Reibungsmasse82,000 lbs75,800 lbs
Gesamtmasse258,800 lbs271,900 lbs
Achslast41,800 lbs
Wasservorrat6,000 us gal
Brennstoff24,000 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche64 sq ft
Strahlungsheizfläche160 sq ft
Rohrheizfläche2,110 sq ft2,171 sq ft
Verdampfungsheizfläche2,270 sq ft2,331 sq ft
Gesamtheizfläche2,270 sq ft2,331 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder76 in
Kesseldruck200 psi
DampfdehnungVerbundEinfach
Zylindervier, HD: 13 x 26 in
und ND: 22 x 26 in
zwei, 18 x 26 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung1,500 hp (1,119 kW)1,525 hp (1,137 kW)
Opt. Geschwindigkeit66 mph52 mph
Max. Geschwindigkeit100 mph
Anfahrzugkraft14,570 lbf18,843 lbf
mit Anfahrschaltung17,484 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Schnellzug
Camelback
Vauclain Verbund
Stand: 06/2023
Erie Klasse L-1
USA | 1907
3 Stück
Bild der Lokomotive
Locomotive Magazine, September 1907

In den ersten Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts dienten Mallet-Loks nur als gelenkige Lösung für Schmalspurbahnen. Die L-1 der Erie Railroad von 1907 war dagegen eine der ersten, die zeigten, dass mit dem Mallet-Prinzip auch sehr große Güterzugloks gebaut werden konnten. Zur Zeit ihrer Indienststellung war sie die größte und stärkste Lok der Welt. Da sie nur als Schublok gedacht war und keine hohen Geschwindigkeiten erreichen musste, konnte auf Laufachsen verzichtet werden. Somit standen alle acht Achsen für die Reibungsmasse zur Verfügung. Die Achsfolge wurde bald „Angus” genannt.

Für eine möglichst große Energieausbeute aus minderwertiger Kohle wurde eine Wooten-Feuerbüchse mit einer Rostfläche von 100 Quadratfuß oder 9,29 Quadratmetern verbaut. Um trotzdem eine gute Sicht für den Lokführer zu gewährleisten, wurde die L-1 als Camelback-Lok gebaut und hatte somit das Führerhaus oberhalb der hintersten Achse des vorderen Drehgestells. Es handelte sich um die einzige jemals gebaute Mallet in Camelback-Bauweise

Es entstanden nur drei Exemplare, die auf den Streckendivisionen Delaware und Susquehanna zum Nachschieben von Zügen auf einer Steigung von 1,3 Prozent eingesetzt wurden. Sie wurden 1921 in eine konventionellere Form umgebaut. Dabei wurde das Führerhaus nach hinten versetzt und zwei Laufachsen hinzugefügt, wobei sie nun die Achsfolge 2-8-8-2 bzw. (1'D)D1' hatten.

Allgemein
Bauzeit1907
HerstellerALCO
Achsfolge0-8-8-0 (Angus (Mallet)) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge84 ft 9 3/4 in
Radstand39 ft 2 in
Fester Radstand14 ft 3 in
Gesamtradstand70 ft 5 in
Dienstmasse410,000 lbs
Reibungsmasse410,000 lbs
Gesamtmasse577,700 lbs
Achslast54,100 lbs
Wasservorrat8,500 us gal
Brennstoff32,000 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche100 sq ft
Strahlungsheizfläche348.3 sq ft
Rohrheizfläche4,965.7 sq ft
Verdampfungsheizfläche5,314 sq ft
Gesamtheizfläche5,314 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder51 in
Kesseldruck215 psi
DampfdehnungVerbund
Zylindervier, HD: 25 x 28 in
und ND: 39 x 28 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung3,000 hp (2,237 kW)
Opt. Geschwindigkeit22 mph
Anfahrzugkraft88,890 lbf
mit Anfahrschaltung106,668 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Güterzug
Mallet
Camelback
Stand: 06/2022
Nr. 2601
Nr. 2601
Risszeichnung
Risszeichnung
Railway and Locomotive Engineering, September 1907
Modell auf YouTube ansehen
Lehigh Valley Klasse J-55½
USA | 1904
105 Stück
Bild der Lokomotive
Ron Ziel, „American Locomotives 1858 to 1949”

Die Lehigh Valley hatte die Möglichkeit, kleinere Bruchstücke von Anthrazitkohle als Überreste aus dem Verarbeitungsprozess in größeren Mengen für einen Preis von weniger als einem Dollar pro Tonne zu beschaffen. Um diese als Brennstoff für Dampfloks verwenden zu können, bediente man sich an dem Camelback-Design mit sehr breiter Feuerbüchse, die eine große Rostfläche beinhaltete. Ab 1904 entstand eine größere Serie von Ten-wheelern, die für den Einsatz vor schnellen Güterzügen im Flachland und schweren Nahverkehrszügen geeignet waren.

Die Loks wurden so schwer ausgeführt, dass die Achslast gerade noch für hohe Geschwindigkeiten tauglich war. Die große Feuerbüchse war etwas abgewandelt vom Wootten-Typ und verfügte nicht über eine Verbrennungskammer. Die Last auf den einzelnen Kuppelachsen wurde eher hecklastig verteilt, um eine bessere Traktion beim Anfahren zu erhalten. Der Raddurchmesser von zunächst 68,5 Zoll stellte einen guten Kompromiss zwischen höheren Geschwindigkeiten und einer Zugkraft von mehr als 30.000 Pounds dar.

Im Lauf der Produktion gab es einige Änderungen, so wurde zum Beispiel der Raddurchmesser auf 69 Zoll vergrößert. Während der Kessel anfangs über 378 Rohre verfügte, wurde diese Anzahl ab 1907 auf 363 Stück verringert. Bis auf die letzte Lieferung von Baldwin hatten alle Loks eine Steuerung vom Typ Stephenson. Von den letzten Baldwin-Maschinen hatten acht eine Walschaert-Steuerung und zwei eine Baker-Pilliod-Steuerung.

VarianteAusführung 1904Ausführung 1907Umbau Heißdampf
Allgemein
Bauzeit1904-19061907-19101922
HerstellerALCO, BaldwinLehigh Valley
Achsfolge4-6-0 (Ten-wheeler) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge57 ft 1 1/4 in
Radstand25 ft 4 in
Fester Radstand13 ft 4 in
Gesamtradstand65 ft 7 in
Dienstmasse199,200 lbs203,000 lbs207,200 lbs
Reibungsmasse150,200 lbs154,000 lbs155,000 lbs
Gesamtmasse354,400 lbs358,200 lbs
Achslast50,200 lbs53,700 lbs55,200 lbs
Wasservorrat8,000 us gal
Brennstoff24,000 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche85 sq ft
Strahlungsheizfläche200 sq ft199 sq ft
Rohrheizfläche3,084 sq ft2,960 sq ft2,171 sq ft
Verdampfungsheizfläche3,284 sq ft3,159 sq ft2,370 sq ft
Überhitzerfläche493 sq ft
Gesamtheizfläche3,284 sq ft3,159 sq ft2,863 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder68.5 in69 in
Kesseldruck205 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 21 x 28 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung1,650 hp (1,230 kW)1,625 hp (1,212 kW)1,700 hp (1,268 kW)
Opt. Geschwindigkeit33 mph35 mph
Anfahrzugkraft31,411 lbf31,183 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Personenzug
Güterzug
Camelback
Stand: 09/2022
Lehigh Valley Nr. 708 bis 712 und 753 bis 772
später Klassen J-42, J-43 und J-49 bis J-52
USA | 1895
25 Stück
Die erstgebaute Nr. 708
Die erstgebaute Nr. 708
Ron Ziel, „American Locomotives 1858 to 1949”

Parallel zu den fünf 2'B mit den Nummern 659 bis 663 ließ die Lehigh Valley im Jahr 1895 fünf 2'C von Baldwin bauen und gab ihnen die Nummern 708 bis 712. Es handelte sich dabei um Camelbacks, die bis auf die zusätzliche Kuppelachse nahezu identisch waren. Sie wurden durch 20 weitere 2'C mit einem etwas kleineren Kessel ergänzt. Die erste dieser Lokomotiven erhielt auch einen Kuppelraddurchmesser von 68 Zoll (1.727 mm), während die anderen 15 nur 62 Zoll (1.575 mm) hatten.

Später, als das neue Klassenschema eingeführt wurde, erhielten sie alle das Präfix J, was ihre Achsfolge bezeichnete. Die Lokomotiven mit 62-Zoll-Rädern wurden in die Klasse J-42 eingeteilt, während die Lokomotiven mit 68-Zoll-Rädern die Klasse J-43 erhielten. Nach Umbauten, bei denen der Kesseldruck und die Zylindergröße geändert wurden, erhielten sie die Bezeichnungen J-49 bis J-52. Die letzten Loks wurden 1930 verschrottet.

Variante708-712753-757758-772
Allgemein
Bauzeit18951896
HerstellerBaldwin
Achsfolge4-6-0 (Ten-wheeler) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Radstand22 ft 11 in
Fester Radstand12 ft
Dienstmasse130,000 lbs136,000 lbs
Reibungsmasse100,000 lbs106,000 lbs
Gesamtmasse214,000 lbs220,000 lbs
Achslast33,335 lbs35,335 lbs
Wasservorrat4,000 us gal
BrennstoffKohle
Kessel
Rostfläche67 sq ft
Strahlungsheizfläche157 sq ft150 sq ft
Rohrheizfläche1,758 sq ft1,712 sq ft
Verdampfungsheizfläche1,915 sq ft1,862 sq ft
Gesamtheizfläche1,915 sq ft1,862 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder68 in62 in
Kesseldruck160 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 20 x 24 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung1,150 hp (858 kW)1,100 hp (820 kW)
Opt. Geschwindigkeit38 mph37 mph33 mph
Anfahrzugkraft19,200 lbf21,058 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Personenzug
Camelback
Stand: 05/2024
Pennsylvania Klasse E1
USA | 1899
3 Stück
Bild der Lokomotive
Sammlung Taylor Rush

Die Pennsylvania Railroad wollte eine größere Rostfläche in Atlantic-Loks unterbringen, um Anthrazit und Bruchstücke davon verfeuern zu können. Dazu beschaffte man probeweise drei Loks, die eine Kombination aus Wootten- und Belpaire-Feuerbüchse hatten und als Camelback ausgeführt waren. Mit der besonderen Form der Feuerbüchse und der Verbrennungskammer erhielt man etwa 20 Quadratmeter Strahlungsheizfläche und eine Rostfläche von mehr als sechs Quadratmetern. Eine optische Auffälligkeit war die gemeinsame Abdeckung des Dampfdoms und des Sandkastens, die wie ein riesiger Dampfdom wirkte.

Die rund 370 Tonnen schweren Schnellzüge zwischen Philadelphia und Atlantic City konnten über längere Abschnitte mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 90 km/h befördert werden. Mit nur 237 Tonnen am Haken konnte auf dem 94 km langen, leicht abschüssigen Abschnitt von Camden nach Atlantic City sogar ein Durchschnitt von 112 km/h erreicht werden.

Die PRR störte sich jedoch letztlich daran, dass der Lokführer und der Heizer nur schwierig kommunizieren konnten. In der Folge wurden zwar hunderte weitere Atlantics beschafft, diese jedoch alle mit herkömmlicher Feuerbüchse und Führerstand am hinteren Ende. Die drei Maschinen wurden schon 1901 an die Long Island Railroad verkauft und 1911 verschrottet.

Allgemein
Bauzeit1899
HerstellerAltoona
Achsfolge4-4-2 (Atlantic) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Radstand27 ft 9 ín
Fester Radstand7 ft 5 in
Dienstmasse173,450 lbs
Reibungsmasse101,550 lbs
Gesamtmasse263,450 lbs
Achslast50,775 lbs
Wasservorrat4,000 us gal
Brennstoff12,000 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche69.2 sq ft
Strahlungsheizfläche218 sq ft
Rohrheizfläche2,102 sq ft
Verdampfungsheizfläche2,320 sq ft
Gesamtheizfläche2,320 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder80 in
Kesseldruck185 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 20 1/2 x 26 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung1,400 hp (1,044 kW)
Opt. Geschwindigkeit42 mph
Anfahrzugkraft21,477 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Schnellzug
Camelback
Stand: 07/2022
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