Unter der Bezeichnung ET 56 beschaffte die Bundesbahn in den Fünfzigern insgesamt sieben dreiteilige Triebzüge, die für den schnellen Nahverkehr gedacht waren. Sie bestanden aus je zwei Triebwagen und einem Mittelwagen, welcher als EM 56 bezeichnet wurde. Ab 1968 bekamen die Triebwagen die EDV-Nummern 4561 und 4564, während die Mittelwagen zur Baureihe 846 wurden.
Eine Besonderheit dieser in der Nachkriegszeit entstandenen Fahrzeuge war, dass ihre Technik noch aus Vorkriegstriebwagen stammte, das Äußere jedoch an neu entwickelte Loks und Triebwagen angepasst wurde. Dabei wurden die Transformatoren und Tatzlager-Fahrmotoren einiger Triebwagen der Typen ET 25, ET 31/32 und ET 55 verwendet, welche sich mit äußerlichen Kriegsschäden im Bestand der Bundesbahn befanden.
Da bei diesen bereits die gesamte Ausrüstung unterflur angebracht war, bildeten sie eine gute Basis für zeitgemäße Triebwagen. Es wurde jeweils das äußere Drehgestell der Triebwagen auf beiden Achsen angetrieben und mit der Getriebeübersetzung des ehemaligen ET 55 wurden 90 km/h erreicht. Die Wagenkästen im modernen Design wurden als selbsttragende Röhren konstruiert, die für ein sauberes äußeres Erscheinungsbild sorgten. Dabei bildete der untere Teil Schürzen, in denen die Technik untergebracht war. Pro Zug ergab sich eine Kapazität von 262 Sitzplätzen, zur Erweiterung konnten auch mehrere Triebzüge zusammengekuppelt und in Mehrfachtraktion gefahren werden.
Das erste Einsatzgebiet war der Raum Stuttgart, wo sie bis 1970 fuhren. Im Anschluss kamen sie nach Heidelberg, wo die Getriebeübersetzung geändert wurde für eine Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h. Die Ausmusterung erfolgte bis 1986 und heute ist keiner der sieben Züge mehr vorhanden.