Als sich im Diesellokprogramm der DDR eine Lücke zwischen der Rangierlok V 60 und der Streckenlok V 180 bemerkbar machte, wurde eine V 100 im Leistungsbereich um 1.000 PS konzipiert. Es war ursprünglich vorgesehen, dass sie sowohl zum Rangieren als auch im Streckendienst eingesetzt werden soll. Da die vorhandenen Rangierloks jedoch schließlich als ausreichend angesehen wurden, wurde die V 100 nur als Streckenlok ausgelegt.
Als Motor kam der 12 KVD 18/21 A3 zum Einsatz, wie er auch in der V 180 zwei mal eingebaut wurde. Beim ersten Prototyp leistete er noch 900 PS, aber schon im zweiten wurde die finale Variante mit 1.000 PS verwendet. Die ursprünglich geplante Verwendung als Rangierlok machte sich dadurch bemerkbar, dass es nur einen Führerstand gab, der in Richtung der Mitte verschoben war. Im größeren vorderen Aufbau war der Motor und das Kühlsystem untergebracht, im kleineren hinteren befanden sich dagegen diverse Nebenaggregate, die elektrische Ausrüstung und der Heizkessel. Das Wandlergetriebe lag unterhalb des Führerstands und leitete die Leistung an die beiden Drehgestelle weiter.
Bei der Einführung der Computernummern 1970 wurde die V 100 zur Baureihe 110, wobei die 10 wiederum einen Rückschluss auf die Leistung von 1.000 PS zulässt. Zwischen 1981 und 1990 wurden etwa 500 Stück durch den Einbau des neuen Motors 12 KVD 18/21 AL4 mit 1.200 PS zur Baureihe 112. Weitere 65 Stück wurden zwischen 1983 und 1991 mit dem 12 KVD 18/21 AL5 mit anfangs 1.400 und später 1.500 PS ausgerüstet und als Baureihe 114 bezeichnet. Heute werdem die drei Varianten als Baureihe 201, 202 und 204 geführt.
Schon bald nach der deutschen Wiedervereinigung begann die Ausmusterung der ursprünglichen Serie der V 100. Dies wurde beschleunigt durch den Umstand, dass die mittlerweile als Baureihe 201 bezeichneten Loks auf den erneuerten Gleisen zu unakzeptablen Schlingerbewegungen neigten und sich deshalb schnell unbeliebt machten. Die daraufhin auf 80 km/h verringerte Höchstgeschwindigkeit schränkte die Verwendungsmöglichkeiten auf Hauptstrecken zudem erheblich ein. Viele wurden jedoch modernisiert und mit zum Teil deutlich stärkeren Motoren ausgestattet, so dass sie von einer Vielzahl kleinerer Eisenbahnunternehmen aufgekauft wurden und bis heute im Einsatz sind. Außerdem sind bei den Harzer Schmalspurbahnen noch sechs von ursprünglich zehn Loks der Baureihe 1998 im Einsatz, die auf Meterspur umgebaut wurden.