Bei der V 80 handelte es sich um die erste Streckendiesellok, die die Bundesbahn nach dem Zweiten Weltkrieg entwickeln ließ. Es entstanden nur zehn Stück, die jeweils zur Hälfte von Krauss-Maffei und MaK gebaut wurden. Trotzdem nahm die V 80 viele Konstruktionsmerkmale vorweg, die später von anderen westdeutschen Dieselloks übernommen wurden.
Das optische Erscheinungsbild war geprägt von einem mittigen Führerhaus, in dem sich ein in beiden Fahrtrichtungen nutzbarer Führerstand befand. Die Hauben waren niedriger als das Führerhaus und nahmen die volle Breite der Lok ein. Die Maschinenräume innerhalb der Vorbauten waren somit begehbar.
Von technischer Seite nutzte die V 80 einen mittelschnell laufenden Turbodiesel, der seine Leistung über ein hydraulisches Getriebe und Gelenkwellen an alle vier Achsen abgab. Diese Anordnung wurde auch bei späteren Dieselloks der Bundesbahn bis zur Baureihe 218 übernommen. Bei der V 80 kamen anfangs V12-Diesel mit 800 bis 1.000 PS zum Einsatz, die später gegen einen Motor von MTU mit 1.100 PS ersetzt wurden. Schalldämpfer wurden erst 1958 nachgerüstet.
Das Einsatzgebiet konzentrierte sich auf Franken und den Raum Frankfurt/Main. Mit ihrer geringen Achslast wurden sie vor Personen- und Güterzügen auf Nebenbahnen eingesetzt, aber auch oft im Vorortverkehr. Auf Grund der geringen Stückzahl und der Verfügbarkeit der ehemaligen V 100 wurden die nun als Baureihe 280 bezeichneten Loks zwischen 1976 und 1978 ausgemustert. Sie wurden alle zwischen 1977 und 1981 an Privatbahnen und Gleisbaufirmen in Italien verkauft. Einige von diesen kamen ab 2005 wieder nach Deutschland und wurden als Museumsloks aufgearbeitet.