Für ihre Strecke zwischen Madrid, Saragossa und Móra la Nova mit Steigungen von bis zu 18 Promille bestellte die RENFE 1964 in Deutschland eine leistungsstarke Diesellokomotive. Sie wurde von Krauss-Maffei entwickelt und basierte auf der V 200.1 der Bundesbahn. Sie verfügte also über zwei schnelllaufende Maybach-Motoren mit hydraulischer Kraftübertragung, aber um den erforderlichen Zuglasten gerecht zu werden, hatte jeder Motor 2.000 statt 1.350 PS. Ein verstärkter Oberbau erlaubte es, die Lokomotive weiterhin auf vier Achsen mit einer Achslast von 22 Tonnen zu tragen. Mit ihrer Gesamtleistung von 4.000 PS wurde dieses Modell vom Hersteller als ML 4000 B'B' bezeichnet.
Eine besondere Anforderung an eine solch leistungsstarke Diesellokomotive war die Eignung für das Klima in Spanien. Hier musste sie mit bis zu 45°C und sehr hoher Luftfeuchtigkeit im Sommer, aber auch mit kalten Wintern in den Bergen mit bis zu -20°C zurechtkommen. Um genügend Platz für das Kühlsystem zu schaffen, wurde der Wagenkasten um fast zwei Meter verlängert.
Die ersten zehn Lokomotiven wurden von Krauss-Maffei in Deutschland gebaut. 22 weitere wurden in Lizenz von Babcock & Wilcox in Bilbao gebaut. Auf den Rampen beförderten sie Personenzüge von 800 Tonnen und Güterzüge von 1.000 Tonnen. Im Vergleich zu dieselelektrischen Lokomotiven mit größeren, langsamer laufenden Motoren waren sie wartungsintensiver. Daher wurden sie bereits 1987 ausgemustert, und zwei von ihnen werden heute nicht betriebsfähig erhalten.