Am Anfang der Siebziger suchte die Reichsbahn eine neue starke Diesellok, die jedoch eine geringere Achslast als die aus der Sowjetunion beschaffte Baureihe 130 haben sollte, um sie auch uneingeschränkt auf Nebenstrecken einsetzen zu können. Im Rahmen der Absprachen des RGW (Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe) bekam Rumänien nun den Auftrag, eine Nachfolgebaureihe für die V 180 bzw. BR 118 zu entwickeln. Entgegen der Wünsche der Reichsbahn wurden jedoch keine Motoren aus DDR-Produktion eingebaut, sondern lizenzierte Motoren vom westdeutschen Hersteller MTU.
Analog zu ihrer deutschen Vorgängerbaureihe hatte die neue Lok dank ihrer sechs Achsen eine Achslast von nur 16 Tonnen und wurde von zwei Motoren mit anfangs je 900 kW angetrieben. Die Kraftübertragung erfolgte durch Strömungsgetriebe getrennt auf beide Drehgestelle. Jedoch befand sich ein Heizgenerator zwischen den Motoren, der beide somit prinzipiell miteinander koppelte und dadurch später im Betrieb noch zu Problemen führen sollte. Zudem wurden bald viele Qualitätsmängel festgestellt, die vor allem in der Anfangszeit zu überproportional hohen Ausfallzahlen führten. Oftmals wurden die Antriebseinheiten zweier defekter Loks in einem Lokkasten kombiniert, um kurzfristig zumindest eine kleine Zahl funktionstüchtiger Fahrzeuge zu erhalten. Im Laufe der Jahre wurden diese Probleme zunehmend beseitigt, unter anderem durch den Einbau von Motoren des Typs 12KVD aus eigener Produktion. Da diese sich bewährten, wurden alle Loks zu Anfang der Neunziger erneut mit einer stärkeren Variante mit je 1.100 kW umgerüstet.
Aus der Zusammenarbeit der beiden Deutschen Bahnverwaltungen ergab es sich in den Folgejahren, dass insgesamt 20 Exemplare des nun als Baureihe 219 bezeichneten Typs in die Baureihe 229 umgebaut wurden. Diese kamen nach einer weiteren Leistungssteigerung und einer Anhebung der Höchstgeschwindigkeit auf 140 km/h verstärkt wieder im Personenverkehr zum Einsatz und ersetzten zum Teil sogar ICEs auf nicht elektrifizierten Teilstrecken. Trotzdem näherte sich das Leben der auch als „U-Boot” bezeichneten Maschinen zur Jahrtausendwende dem Ende. Ein Exemplar mit zwei 1.500 kW starken Caterpillar-Motoren und modernem Einheitsführerstand blieb somit ein Einzelstück. Mittlerweile sind die meisten der insgesamt 200 Loks bis auf einige Ausnahmen bei Bauzügen und als Museumsloks verschrottet worden.