Die Triebwagen 800 bis 804 wurden für die Überlandstraßenbahn Ravensburg-Weingarten-Baienfurt beschafft, nachdem diese 1910 mit 750 V Gleichstrom elektrifiziert worden war. Obwohl sich die Strecke in Württemberg befand, wurde sie von der bayerischen Localbahn-Aktiengesellschaft betrieben.
Die Fahrzeuge hatten eine Länge von insgesamt etwas mehr als 13 Metern und standen auf zwei zweiachsigen Drehgestellen, von denen jeweils die äußere Achse angetrieben war. Als Antrieb diente jeweils ein Tatzlagermotor mit einer Dauerleistung von 33 kW, die anfangs von je einem Lyra-Stromabnehmer mit Strom versorgt wurden. Später wurden diese erst gegen einen und dann gegen zwei Scherenstromabnehmer ersetzt. Hinter den sechs Fenstern pro Seite befand sich jeweils eine Sitzgruppe, von denen vier der dritten und zwei der zweiten Klasse angehörten. In der dritten Klasse saßen sich auf jeder Seite jeweils zwei mal zwei Personen gegenüber und in der zweiten Klasse gab es auf jeder Seite eine quer eingebaute, gepolsterte Bank für drei Leute. Daraus ergab sich eine Kapazität von 43 Personen.
Wenn ein höheres Passagieraufkommen zu erwarten war, konnten reguläre Schmalspur-Personenwagen als Beiwagen mitgeführt werden. Die Betriebsumstände und die verfügbare Motorleistung begrenzten die Zuglast auf zwei zweiachsige oder einen vierachsigen Wagen. Dabei war es nicht möglich, während der Fahrt vom Triebwagen in die Beiwagen zu gelangen.
Bei der Reichsbahn erfolgte 1928 ein Umbau, bei dem die Druckluftbremsen gegen moderne Magnetschienenbremsen ersetzt wurden. Zudem wurden einige Jahre später die Abteile der zweiten Klasse zur dritten, was die Anzahl der Sitzplätze auf 48 erhöhte. Ab 1941 wurden sie als ET 195 bezeichnet und behielten diese Bezeichnung auch später bei der Bundesbahn. Nachdem sie erst dunkelgrün waren, dann ab 1936 lindgrün mit beigem Fensterband und später beige-hellrot, erhielten sie bei der Bundesbahn die typische weinrote Farbgebung. Seit dem Einsatz von neueren Fahrzeugen ab 1954 wurden sie nur noch als Verstärkungszüge eingesetzt, jedoch blieben sie auch bis zur Stilllegung der Strecke im Jahr 1959 im Dienst.