Um am Gotthard den Einsatz von Hilfslokomotiven oder Doppeltraktion zu vermeiden, bestellten die SBB bei der SLM zwei Prototypen von schweren Elektrolokomotiven. Um sie auf der gesamten Strecke ohne Lokomotivwechsel einsetzen zu können, mussten sie eine für Personenzüge auf den Flachstrecken ausreichende Höchstgeschwindigkeit aufweisen. Jede Hälfte der Doppellokomotiven wurde mit vier Treib- und drei Laufachsen gebaut. Sie verfügten über eine Vorrichtung, mit der die Reibungsmasse durch Entlastung der Laufachsen erhöht werden konnte.
Der erste 1931 ausgelieferte Prototyp war die Nr. 11801. Sie hatte Buchli-Antriebe auf einer Seite und ähnelte technisch einer doppelten Ae 4/7. Die 1932 gelieferte 11851 hatte SLM-Universalantriebe und etwas mehr Leistung. 1938 wurde eine dritte stromlinienförmige Lokomotive mit einem ähnlichen Antriebsstrang wie 11851 gebaut. Sie erhielt die Nummer 11852 und wurde „Landi-Lok” genannt, da sie zum Ausstellen an der Schweizerischen Landesausstellung gebaut worden war. Mit einer Stundenleistung von 5.514, 6.470 und 8.162 kW waren sie zu dieser Zeit die stärksten Lokomotiven der Welt.
Nach diesen drei Lokomotiven wurden keine weiteren Ae 8/14 mehr gebaut. Mit den Fortschritten bei der Mehrfachsteuerung war es praktikabler, auf den flachen Abschnitten eine kleinere Lokomotive einzusetzen und am Anfang der Rampe eine weitere anzukuppeln. Während nur die ersten beiden für die SBB gebaut worden waren, wurde auch die dritte von ihnen aufgekauft, da zu dieser Zeit ein Bedarf an schweren Güterzuglokomotiven bestand. Nachdem die dritte 1971 nach einem Brand ausgemustert wurde, blieben die anderen bis 1975 und 1976 in Dienst. Heute ist die erste Lokomotive einsatzfähig und die dritte kam im Juni 2024 zum SBB Historic Team Erstfeld, nachdem sie in Luzern nicht betriebsfähig ausgestellt war.