Die Gattung S 7 bezeichnete leicht unterschiedliche Typen von Schnellzugloks der Bauart „Atlantic” mit Vierzylinder-Verbundtriebwerk. Diese hatten entweder die Achsfolge 2'B1 mit fest gelagerter Nachlaufachse oder 2'B1', wobei die Nachlaufachse als Bisselachse ausgebildet war.
Eine Variante wurde von Grafenstaden im Elsaß entwickelt und zwischen 1903 und 1905 in 79 Exemplaren gebaut. Dabei war auch Henschel an der Produktion beteiligt. Gemeinsam war ihnen die Bauart de Glehn, bei der die Hoch- und Niederdruckzylinder jeweils eine Achse antrieben und voneinander getrennt regelbar waren. Diese Maschinen waren wiederum in zwei Bauarten eingeteilt. Bei der einen lag die kurze und breite Feuerbüchse komplett hinter den Kuppelradsätzen und das Vorlaufdrehgestell hatte einen Innenrahmen. Bei der anderen war die Feuerbüchse lang und schmal und konnte somit zwischen den Rädern untergebracht werden. Hier hatte das Drehgestell einen Außenrahmen. Eine Gemeinsamkeit war, dass beide Ausführungen eine fest gelagerte Nachlaufachse hatten.
Die andere Variante wurde von Hanomag entwickelt und zwischen 1902 und 1907 159 mal von diesem Unternehmen und von Linke-Hofmann-Busch gebaut. Im Gegensatz zu den Loks von Grafenstaden waren diese nach der Bauart von Borries konstruiert. Dies bedeutet, dass alle vier Zylinder auf der gleichen Länge angebracht waren und nur den ersten Kuppelradsatz antrieben. Zudem war die Nachlaufachse bei diesen beweglich gelagert.
Obwohl die Zulassung dieser Loks nur für 100 bzw. 110 km/h erfolgte, wurden Geschwindigkeitsrekorde von bis zu 143 km/h erreicht. Dabei konnte sogar die Geschwindigkeit der verkleideten Versuchslok S 9 überschritten werden, mit der sie verglichen wurde. Als Nachteil im Betrieb zeigte sich bald, dass die Reibungsmasse von 30 Tonnen bei den steigenden Lasten im Schnellzugverkehr nicht mehr ausreichend war. Aus diesem Grund verschob sich das Einsatzgebiet der S 7 nach dem Ersten Weltkrieg in Richtung normaler Personenzüge. Schon Anfang der Zwanziger wurden alle Maschinen ausgemustert, so dass die Reichsbahn sie überhaupt nicht mehr in ihren Umzeichnungsplan aufnahm.