Die IV K war mit 96 Exemplaren die meistgebaute Schmalspurdampflok Deutschlands. Ihre Besonderheit ist die Auslegung nach der Bauart Meyer mit zwei Drehgestellen, was seine Gründe in den Anforderungen hinsichtlich einer erhöhten Zugkraft hatte. Da die bis dahin eingesetzten, dreifach gekuppelten Loks der Gattungen I K und III K nicht mehr für alle Einsätze ausgereicht hatten, war die Antwort eine neue Lok mit vier gekuppelten Achsen. Um eine gute Kurvengängigkeit zu erreichen, wurde die besondere Anordnung des Fahrwerks verwendet.
Im Gegensatz zur Mallet waren bei diesem Loktyp beide Teile des Fahrwerks schwenkbar als Drehgestell ausgeführt. Des Weiteren befanden sich die Zylinder auf der Innenseite der Drehgestelle, jedoch handelte es sich hier ebenfalls um ein Verbundtriebwerk. Durch die Anordnung der Zylinder waren kürzere Rohre ausreichend. Ansonsten teilte sich die IV K einige Baugruppen mit der III K, was zum Teil auch erkennbar ist. Das Modell konnte sofort überzeugen, deswegen lief die Produktion auch von 1892 bis 1921. Zum Einsatz kam sie auf allen Schmalspurstrecken des sächsischen Netzes.
Nachdem durch den Ersten Weltkrieg zwei Maschinen verloren gegangen waren und drei weitere an Polen abgegeben werden mussten, übernahm die Reichsbahn die restlichen als Baureihe 9951-60. Dort kamen sie auch zur Rügenschen Kleinbahn und zu den Prignitzer Kreiskleinbahnen.
Nachdem in der Zwischenzeit schon einige Exemplare ausgemustert worden waren, kamen noch 57 Stück zur Reichsbahn der DDR. Dort war der Plan, sie in den sechziger Jahren durch die neu zu entwickelnden Dieselloks V 3648 zu ersetzen. Da bei diesen jedoch die Achslasten weit über dem erlaubten Maß lagen und sie somit nicht in Serie produziert wurden, mussten die Dampfloks weiter im Einsatz bleiben. Nur die ältesten Maschinen wurden in dieser Zeit ausgemustert. In der Folgezeit erhielten alle verbliebenen Loks eine grundlegende Modernisierung, welche unter anderem einen neuen, geschweißten Kessel und auch einen geschweißten Rahmen beinhaltete. Somit ergab es sich, dass nach der Deutschen Wiedervereinigung noch 13 Stück im aktiven Dienst standen. Nachdem zwei von ihnen verkauft worden waren, übernahm die Deutsche Bahn AG 1994 noch elf Stück. Diese wurden jedoch nicht mehr planmäßig eingesetzt.