Bei der Ukrsalisnyzja gab es in den Neunzigern den Bedarf, die sowjetischen Elektroloks der Baureihe ВЛ8 im 3 kV Gleichstromnetz zu ersetzen. Da das Einsatzgebiet vor allem im Osten der Ukraine lag, übernahm die Elektrolokomotivenfabrik in Dnipro (bis 2016 Dnipropetrovsk) die Entwicklung einer neuen Elektrolok für den Einsatz vor Güterzügen. Sie wurde wie die ВЛ8 eine Doppellok bestehend aus zwei vierachsigen Hälften, wobei bei der Entwicklung vermutlich vorrangig die Erfahrungen aus Sowjetzeiten zurückgegriffen wurde. So waren zum Beispiel die Drehgestelle samt Achslager direkt von der sowjetischen Baureihe ЧС4 übernommen worden, welche von Škoda in der Tschechoslowakei gebaut wurde. Neu sind computerbasierte Diagnosesysteme, die der Besatzung auf Bildschirmen alle wichtigen Daten anzeigt.
1995 wurden zwei Prototypen mit einigen Schwachpunkten gebaut, danach folgten bis 2008 38 Serienexemplare, die über einige Verbesserungen verfügten. Im Betrieb zeigte sich, dass auch eine Doppellok ohne einen entsprechenden Schleuderschutz leicht Traktionsprobleme bekommen kann. Mängel in der Wartung der elektronischen Komponenten sorgten oft dafür, dass die Messwerte der Diagnosesysteme mit der Zeit ungenau wurden und es dann zu einer Überhitzung der Fahrmotoren kam und diese dadurch beschädigt oder sogar zerstört werden konnten. Ein Nachteil war auch die Auslegung der vier an sich identischen Steuercomputer mit unterschiedlichen Zuständigkeiten, was zu einer fehlenden Redundanz führte und beim Ausfall eines Computers schon zu Ausfällen der gesamten Lok geführt hat.