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Deutsche Reichsbahn 10 001 bis 003
Deutsche Bundesbahn VT 699
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Deutschland | 1930
3 Stück
Bild der Lokomotive
Sammlung Dr. Scheingraber

In den zwanziger Jahren führte die Reichsbahn das Konzept des Stückgut-Schnellverkehrs ein, um die verhältnismäßig kleine Menge eiliger Güter schnell zu ihrem Zielort zu bringen. Dabei verwendete man anfangs Tenderlokomotiven, die eigentlich für den Personenverkehr gedacht waren und zog mit ihnen kurze Güterzüge mit maximal zwölf Achsen. Da diese schneller fuhren als reguläre Güterzüge und die Abfertigungsanlagen ohne Halte an Bahnsteigen direkt anfuhren, konnten kurze Fahrzeiten realisiert werden. Um diesen Ansatz noch weiter zu optimieren, beschaffte man 1930 vorerst drei vierachsige Dieseltriebwagen für den Güterverkehr von der Waggonfabrik Wismar. Diese erlaubten einen effektiveren Personaleinsatz als dampfbespannte Züge, konnten bei Solofahrt am Endbahnhof umkehren ohne gedreht zu werden und optional noch eine kleine Anzahl von Güterwagen ziehen.

Das Äußere der Triebwagen erinnerte zum Teil an Gepäckwagen von Schnellzügen, mit Ausnahme der Blindwelle und Kuppelstangen am angetriebenen Drehgestell. Der Antrieb erfolgte über einen Dieselmotor von Maybach, der anfangs 150 PS leistete und kurze Zeit darauf auf 165 PS eingestellt wurde. Später folgte eine Weiterentwicklung dieses Motors mit 175 PS. Die Kraftübertragung wurde durch ein mechanisches Getriebe mit vier Gängen bewerkstelligt.

Als Grund dafür, dass keine weiteren Triebwagen dieser Art beschafft wurden wird der geringe Preis von Kohle zu dieser Zeit angenommen. Die drei Exemplare wurden den Betriebswerken Aachen und Osnabrück zugeordnet und als Güterwagen beschriftet. Im Einsatz wurde beobachtet, dass sie teilweise alleine und teilweise mit bis zu drei zweiachsigen Wagen fuhren. Nach dem Krieg wurden alle von der Bundesbahn übernommen und als VT 69 900 bis 902 bezeichnet. Um weiterhin über eine zeitgemäße Antriebsleistung zu verfügen, bekamen sie dort neue Motoren mit 210 PS. Schließlich wurden zwei von ihnen 1960 ausgemustert und der dritte 1962.

VarianteAuslieferungszustandMotorumstellung 1932Remotorisierung 1935Remotorisierung 1952
Allgemein
Bauzeit1930
HerstellerWismar
AchsfolgeB-2 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge69 ft 0 3/8 in
Radstand55 ft 1 7/16 in
Fester Radstand11 ft 5 13/16 in
Leermasse85,980 lbs88,185 lbs
Reibungsmasse50,706 lbs59,525 lbs
Achslast25,353 lbs29,762 lbs
Kessel
VarianteAuslieferungszustandMotorumstellung 1932Remotorisierung 1935Remotorisierung 1952
Triebwerk
Antrieb
Antriebdieselmechanisch
Max. Geschwindigkeit37 mph50 mph
MotorMaybach G 4aMaybach G 4b
Bauart Motor6-Zyl. Diesel
Motorleistung149 hp (111 kW)162 hp (121 kW)173 hp (129 kW)208 hp (155 kW)
Berechnete Werte
Dieseltriebwagen
Gepäcktriebwagen
Stand: 02/2022
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