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Baltimore & Ohio Klasse V-2 Nr. 2 „Lord Baltimore”
USA | 1935
Einzelstück
V-2 Nr. 2 „Lord Baltimore”
V-2 Nr. 2 „Lord Baltimore”
Sammlung Taylor Rush

Zwischen 1932 und 1936 baute die Baltimore & Ohio vier verschiedene und einzigartige 2'C2' „Hudsons”, die als Klassen V-1 bis V-4 bezeichnet wurden. Allen gemeinsam war die von Colonel George H. Emerson, dem Chefingenieur, entworfene Wasserrohr-Feuerbüchse. Nachdem die V-1 ein Umbau einer P-1c-Pacific mit einer extrem langen Feuerbüchse gewesen war, wurde die V-2 1935 in den Mount Clare Shops der B&O von Grund auf neu gebaut.

Sie erhielt die Nummer 2 und wurde „Lord Baltimore” getauft. Inspiriert von der britischen GWR King Class Nr. 6000 „King George V”, die die Fair of the Iron Horse besucht hatte, wurden alle Rohre und Stangen innerhalb des Kesselmantels verlegt, um ein sauberes Aussehen zu erzielen. Der Kessel selbst wurde mit einem außergewöhnlich hohen Druck von 350 psi (24,1 bar) betrieben. Große Kuppelräder mit einem Durchmesser von 84 Zoll und Zylinder mit geringem Durchmesser sorgten für hohe Geschwindigkeiten mit leichten Zügen.

Nach der Nr. 2 baute die B&O 1935 zwei weitere 2'C2' in ihren Mount Clare Shops. Nr. 2 wurde eingesetzt, um den neuen Leichtgewichtzug „Royal Blue” zwischen New York City und Washington, D.C. zu ziehen. Später zog sie kurze Schnellzüge über die hügelige Strecke zwischen Washington, D.C. und Cumberland, Maryland. Sie wurde 1949 verschrottet, ihre Schwestern ein Jahr später.

Allgemein
Bauzeit1935
HerstellerMount Clare
Achsfolge4-6-4 (Hudson) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Dienstmasse284,000 lbs
BrennstoffKohle
Kessel
Triebwerk
Ø Treibräder84 in
Kesseldruck350 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 19 x 28 in
Antrieb
AntriebDampf
Anfahrzugkraft35,799 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Schnellzug
Prototyp
Stand: 06/2024
Burma Railways Klasse As
Burma | 1916
8 Stück
Bild der Lokomotive
flickr/Historical Railway Images

Die Baureihe As der Burma Railways wurde 1916 von Beyer, Peacock & Co. für den leichten Vorort-Personenverkehr gebaut. Diese acht Tenderlokomotiven hatten die Achsfolge 2'C2' und einen schlanken Kessel. Die Belpaire-Feuerbüchse befand sich zwischen der zweiten und dritten Kuppelachse, wurde aber von den Wasserkästen verdeckt, die bis zur Rauchkammer nach vorne reichten. Nr. 144 ist heute im Hauptbahnhof der ehemaligen Hauptstadt Yangon zu sehen. Sie trägt nun die Buchstaben „MR” statt „BR”, da das Land in Myanmar umbenannt wurde. Zu diesem Fahrzeug ist bisher nur ein Kurztext vorhanden. In Zukunft soll es noch ausführlich beschrieben werden.

Allgemein
Bauzeit1916
HerstellerBeyer, Peacock & Co.
Achsfolge4-6-4T (Hudson) 
Spurweite3 ft 3 3/8 in (Meterspur)
Maße und Gewichte
Radstand30 ft 2 in
Fester Radstand12 ft
Dienstmasse135,296 lbs
Reibungsmasse66,528 lbs
Achslast22,176 lbs
Wasservorrat1,321 us gal
Brennstoff6,720 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche15.4 sq ft
Strahlungsheizfläche100 sq ft
Rohrheizfläche682 sq ft
Verdampfungsheizfläche782 sq ft
Überhitzerfläche156 sq ft
Gesamtheizfläche938 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder48 in
Kesseldruck185 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 15 x 22 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung700 hp (522 kW)
Opt. Geschwindigkeit28 mph
Anfahrzugkraft16,216 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Tenderlok
Personenzug
Stand: 04/2024
Canadian Pacific Klasse H1 „Royal Hudson”
Kanada | 1929
65 Stück
H1a Nr. 2804
H1a Nr. 2804
Sammlung Taylor Rush

Die 65 Loks der Klassen H1a bis H1e waren für den Einsatz vor Schnell- und Güterzügen gebaut worden. Ab der H1c erhielten sie eine teilweise Stromlinienverkleidung. Nachdem der Zug von King George VI bei seinem Besuch in Kanada 1939 von einer H1d gezogen worden war, durften sich alle stromlinienförmig verkleideten Hudsons offiziell “Royal Hudson” nennen. Die fünf 1940 gebauten H1e hatten schließlich eine Ölfeuerung bekommen. Sie wurden bis 1960 gegen Dieselloks ersetzt und einige fuhren noch für längere Zeit Sonderfahrten. Zu diesem Fahrzeug ist bisher nur ein Kurztext vorhanden. In Zukunft soll es noch ausführlich beschrieben werden.

VarianteH1a, bH1c, dH1e
Allgemein
Bauzeit1929-19301937-19381940
HerstellerMontreal Locomotive Works
Achsfolge4-6-4 (Hudson) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Radstand39 ft 6 in
Fester Radstand13 ft 2 in
Gesamtradstand80 ft 6 in80 ft 10 1/2 in
Dienstmasse351,200 lbs354,000 lbs366,000 lbs
Reibungsmasse183,800 lbs186,800 lbs194,000 lbs
Gesamtmasse643,100 lbs649,000 lbs
Wasservorrat14,400 us gal
Brennstoff42,000 lbs (Kohle)5,400 us gal (Öl)
Kessel
Rostfläche80.8 sq ft
Strahlungsheizfläche352 sq ft326 sq ft
Rohrheizfläche3,482 sq ft3,465 sq ft3,466 sq ft
Verdampfungsheizfläche3,834 sq ft3,791 sq ft3,792 sq ft
Überhitzerfläche1,640 sq ft1,542 sq ft
Gesamtheizfläche5,474 sq ft5,431 sq ft5,334 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder75 in
Kesseldruck275 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 22 x 30 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung4,100 hp (3,057 kW)4,200 hp (3,132 kW)
Opt. Geschwindigkeit58 mph59 mph
Anfahrzugkraft45,254 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Schnellzug
Stand: 03/2023
H1b Nr. 2816 im September 2007 in Milwaukee
H1b Nr. 2816 im September 2007 in Milwaukee
Brian Cazel
Chesapeake & Ohio Klasse L-2
USA | 1941
13 Stück
Bild der Lokomotive
flickr/stratfordman72

Die Hudsons der Klasse L-2 der Chesapeake & Ohio waren 2'C2'-Schnellzuglokomotiven, die 1942 eingeführt wurden, um die schnellsten Züge auf ebenen Strecken zu befördern. Sie mussten 15-Wagen-Züge mit einer Geschwindigkeit von 90 mph oder 145 km/h befördern. Züge auf bergigen Strecken wurden bereits von der 1935 eingeführten „Greenbrier” 2'D2' befördert.

Zu ihren Merkmalen gehörten 78 Zoll (1.981 mm) messende Kuppelräder und ein großer Kessel mit 255 psi (17,6 bar) mit Thermosiphons und einem Elesco-Speisewasservorwärmer. Alle Achsen der Lokomotive und sogar die Treib- und Kuppelstangen hatten Rollenlager. Der Franklin Typ E Booster war eine spezielle Schnellzugvariante, die einen Betrieb bei bis zu 33 mph oder 53 km/h erlaubte.

Die ursprüngliche Klasse L-2 bestand aus acht Lokomotiven, die im Dezember 1941 und im darauf folgenden Januar gebaut wurden. Im Jahr 1948 folgten fünf weitere Lokomotiven in einer überarbeiteten Ausführung als L-2a. Sie verfügten über Franklin-Tellerventile mit rotierender Nockenwelle anstelle von Kolbenschiebern und waren die letzten Dampf-Schnellzuglokomotiven, die eine US-Bahngesellschaft beschaffte. Nach einer nur kurzen Karriere wurden sie 1953 verschrottet.

VarianteL-2L-2a
Allgemein
Bauzeit1941-19421948
HerstellerBaldwin
Achsfolge4-6-4 (Hudson) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Radstand41 ft 5 1/2 in
Fester Radstand14 ft
Gesamtradstand91 ft 8 1/4 in
Dienstmasse439,500 lbs443,000 lbs
Reibungsmasse217,500 lbs219,500 lbs
Gesamtmasse832,500 lbs836,000 lbs
Achslast72,500 lbs73,200 lbs
Wasservorrat21,000 us gal
Brennstoff60,000 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche90 sq ft90.2 sq ft
Strahlungsheizfläche460 sq ft405 sq ft
Rohrheizfläche3,773 sq ft
Verdampfungsheizfläche4,233 sq ft4,178 sq ft
Überhitzerfläche1,810 sq ft1,785 sq ft
Gesamtheizfläche6,043 sq ft5,963 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder78 in
Kesseldruck255 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 25 x 30 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung4,400 hp (3,281 kW)4,350 hp (3,244 kW)
Opt. Geschwindigkeit54 mph53 mph
Anfahrzugkraft52,103 lbf
Booster12,600 lbf14,200 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Schnellzug
Booster
Stand: 07/2024
Chicago, Milwaukee, St. Paul & Pacific (Milwaukee Road) Klasse F6
USA | 1929
22 Stück
F6 Nr. 128, die ursprüngliche Nr. 6403, war bis Febuar 1954 im Einsatz
F6 Nr. 128, die ursprüngliche Nr. 6403, war bis Febuar 1954 im Einsatz
Sammlung Taylor Rush

Die ersten Hudsons der Milwaukee Road wurden in den Jahren 1929 bis 1931 von Baldwin gebaut. Während die ersten 14 Loks als Klasse F6 bezeichnet wurden und deren Umlaufbleche oberhalb der Luftbehälters unterbrochen waren, wurden die letzten acht als F6a bezeichnet und hatten durchgehende Umlaufbleche. Sie wurden mit Kuppelrädern mit einem Durchmesser von 79 Zoll ausgeliefert, was sich später auf Grund dickerer Radreifen auf 80 Zoll vergrößerte. Der Coffin-Speisewasservorwärmer wurde hier offenbar aus Gründen der Optik in die Rauchkammer eingearbeitet.

Der Kessel hatte eine große Feuerbüchse, welche zu einer Belastung des Nachlaufdrehgestells mit etwa 48 Tonnen führte. Die von ihnen gezogenen Schnellzüge bestanden meist aus neun bis zehn Wagen, aber oftmals auch aus elf bis 14 Wagen und waren hin und wieder noch länger. Mit diesen Zügen konnte der Umlauf zwischen Minneapolis und Harlowton, welcher 918 Meilen lang war, in 30 Tagen zehn mal ohne Wartungsstopps durchgeführt werden. Mit einem leichteren Zug wurde ein flacher Abschnitt von 65,6 Meilen (105,6 km) mit einem Durchschnitt von 92,3 mph (148,5 km/h) zurückgelegt.

Allgemein
Bauzeit1929-1931
HerstellerBaldwin
Achsfolge4-6-4 (Hudson) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Radstand40 ft 9 in
Fester Radstand14 ft
Gesamtradstand81 ft 7 in
Dienstmasse380,220 lbs
Reibungsmasse196,550 lbs
Gesamtmasse668,000 lbs
Achslast65,517 lbs
Wasservorrat15,000 us gal
Brennstoff40,000 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche80 sq ft
Strahlungsheizfläche411 sq ft
Rohrheizfläche3,794 sq ft
Verdampfungsheizfläche4,205 sq ft
Überhitzerfläche1,815 sq ft
Gesamtheizfläche6,020 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder80 in
Kesseldruck225 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 26 x 28 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung3,700 hp (2,759 kW)
Opt. Geschwindigkeit52 mph
Anfahrzugkraft45,250 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Schnellzug
Stand: 11/2023
Chicago, Milwaukee, St. Paul & Pacific (Milwaukee Road) Klasse F7
USA | 1938
6 Stück
Nr. 104 im September 1940 in Milwaukee, Wisconsin
Nr. 104 im September 1940 in Milwaukee, Wisconsin
F. G. Karl / Sammlung Taylor Rush

Um die Pacifics des Twin Cities Hiawatha zu ersetzen, führte die Milwaukee Road 1938 einen neuen Typ von Hudson- oder Baltic-Lokomotiven ein. Die sechs Lokomotiven wurden von ALCO-Schenectady gebaut, erhielten die Nummern 100 bis 105 und wurden als Klasse F-7 bezeichnet. Ihr stromlinienförmiges Gehäuse wurde von Otto Kuhler entworfen.

Sie ähnelten der Klasse E-4 der Chicago & North Western, wiesen aber Unterschiede im Kessel und in den Zylinderabmessungen auf. Ihr Kessel war ähnlich groß wie der einiger 2'D2' und dürfte eine Leistung von etwa 5.000 PS erreicht haben. Mit ihren 84-Zoll-Kuppelrädern legten sie regelmäßig längere Strecken mit mehr als 100 mph oder 161 km/h zurück. Die tatsächlich erreichten Geschwindigkeiten betrugen 120 mph (193 km/h), wobei kurzzeitig bis zu 125 mph (201 km/h) erreicht worden sein sollen.

Beim Hiawatha verkürzten sie die Reisezeit für die 663 km zwischen Chicago und den Twin Cities von Minneapolis und St. Paul auf sechseinhalb Stunden. Dort mussten sie eine Stunde lang Durchschnittsgeschwindigkeiten von mehr als 130 km/h erreichen, um den Fahrplan einzuhalten. Als der Twin Cities Hiawatha verdieselt wurde, wurden sie vor anderen Hiawatha-Zügen eingesetzt. Nach einer kurzen Karriere wurden sie zwischen 1949 und 1951 verschrottet.

Allgemein
Bauzeit1938
HerstellerALCO
Achsfolge4-6-4 (Hudson) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Radstand42 ft 4 in
Fester Radstand14 ft 8 in
Gesamtradstand89 ft 10 in
Dienstmasse415,000 lbs
Reibungsmasse216,000 lbs
Gesamtmasse790,000 lbs
Achslast72,000 lbs
Wasservorrat20,000 us gal
Brennstoff50,000 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche96.5 sq ft
Strahlungsheizfläche458 sq ft
Rohrheizfläche3,708 sq ft
Verdampfungsheizfläche4,166 sq ft
Überhitzerfläche1,695 sq ft
Gesamtheizfläche5,861 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder84 in
Kesseldruck300 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 23 1/2 x 30 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung5,000 hp (3,729 kW)
Opt. Geschwindigkeit63 mph
Max. Geschwindigkeit120 mph
Anfahrzugkraft50,294 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Schnellzug
Stromlinie
Stand: 06/2024
Nr. 100
Nr. 100
Sammlung Taylor Rush
Deutsche Reichsbahn Baureihe 05
Deutschland | 1935
3 Stück
Abbildung aus dem Brockhaus, Ausgabe 1938
Abbildung aus dem Brockhaus, Ausgabe 1938

Neben den Tenderloks der Baureihe 61 erkannte man auch den Bedarf nach leistungsfähigeren Schnellzugloks, um reguläre Schnellzüge mit höheren Gewicht trotzdem mit höheren Geschwindigkeiten befördern zu können. Es folgte eine Ausschreibung unter verschiedenen Firmen, deren Gewinner eine 2'C2'-Lok mit Stromlinienverkleidung von Borsig war. Im Gegensatz zu ihren Konkurrenten, die zum Teil auch als Dampfturbinenloks konstruiert worden waren, entstand die Baureihe 05 als herkömmliche Dreizylinder-Dampflok, die sich so weit wie möglich an der Konstruktion der Einheitsloks orientierte. Im Jahr 1935 entstanden die 05 001 und 05 002 in regulärer Bauart, 1937 folgte dann die abweichende 05 003.

Die Loks verfügten über 2.300 mm messende Kuppelräder und je ein zweiachsiges Drehgestell vorne und hinten. Die Verkleidung deckte das Fahrwerk vollständig ab, sie hatte eine gerade Unterkante und führte bis einige Zentimeter oberhalb der Schienenoberkante. Der fünfachsige Tender der Bauart 2'3 T37 war ebenfalls verkleidet, ansonsten jedoch zum größten Teil mit der Einheitsbauart kompatibel. Die Verkleidung des Tenders war bündig mit der Verkleidung der Lokomotive, abnehmbar und schloss das Führerhaus nach hinten ab.

Testfahrten ergaben eine indizierte Leistung von etwa 2.360 PS, kurzzeitig war auch erheblich mehr möglich. Als reguläre Höchstgeschwindigkeit waren 150 km/h vorgesehen, zum Aufholen von Verspätungen erfolgte die Zulassung für 175 km/h. Als typische Zugmasse für diese Geschwindigkeiten wurden 250 Tonnen angegeben.

Berechnungen hatten ergeben, dass man durch die Verkleidung bei 140 km/h einen Leistungszuwachs von 385 PS am Zughaken erreicht hatte. Problematisch war wie bei allen großen Einheitsloks die große Länge der Heizrohre, die hier 7.000 mm erreichte und tendenziell zu Spannungen führte. Im Gegensatz zu den meisten anderen Loks dieser Zeit wurden die Kuppelräder beidseitig abgebremst und zusätzlich erreichte man mittels eines Fliehkraftreglers eine geschwindigkeitsabhängige Regelung der Bremse. Damit konnte man mit dem üblichen Zuggewicht bei einem Vorsignalabstand von 1.200 Meter rechtzeitig zum Stillstand kommen.

Bei den Testfahrten und im folgenden Planeinsatz der beiden ersten Maschinen übertrafen sie die Anforderungen häufig. Die Regel waren Züge, die aus fünf schweren Schnellzugwagen bestanden und zusammen knapp 250 Tonnen wogen. Dabei wurden auch mehrfach Geschwindigkeiten oberhalb der zugelassenen Höchstgeschwindigkeit über längere Strecken gehalten. Am 11. Mai 1935 fuhr die 05 002 mit nur vier Wagen zwischen Hamburg und Berlin. Obwohl keine Rekordfahrt geplant war, erreichte die Nadel des Geschwindigkeitsmessers ihren Anschlag bei 200 km/h und verharrte dort auch längere Zeit. Mittels der Kilometersteine und Zeitmessungen errechnete man über 5 km einen Durchschnitt von 200,4 km/h und kurzzeitig 201 km/h.

Neben einer berechneten Leistung von 3.400 PS bedeutete dies einen Geschwindigkeitsrekord für Dampflokomotiven, der aber bis heute umstritten ist. Häufig wird der Rekord der englischen „Mallard” mit 201,2 km/h zugeschrieben, jedoch fand diese Fahrt nicht nur auf einem leichten Gefälle statt, sondern sie führte ebenfalls zu Schäden durch ein heißgelaufenes Lager an den Treibstangen und es wird meist angeführt, dass die Fahrt nicht ausreichend dokumentiert wurde. Auch einige amerikanische Loks erreichten angeblich über 220 km/h, jedoch fehlt in diesen Fällen jegliche belastbare Dokumentation.

Das dritte Exemplar folgte in einer sehr ungewöhnlichen Konfiguration, da man bei diesen Geschwindigkeiten Vorteile darin sah, den Führerstand nach vorne zu verlegen. Um eine Trennung von Heizer und Lokführer zu vermeiden, wurde der Kessel rückwärts eingebaut. Da sich die Feuerbüchse nun auf der dem Tender entgegengesetzten Seite befand, installierte man eine Kohlenstaubfeuerung. Die Förderung folgte durch eine Leitung, die sich durch das komplette Fahrwerk zog und auf Grund des Innenzylinders auch Biegungen aufwies. Ein weiterer Unterschied war der Einbau einer Verbrennungskammer, um die nach der schnellen Verbrennung sehr heißen Gase vor dem Auftreffen auf die Heizrohre etwas abkühlen zu lassen. Die Ausführung der 05 003 bewährte sich nicht, da in vielen Situationen ein Mangel an Verbrennungsluft herrschte und es häufig zu Verstopfungen durch abgelagerte Schlacke kam. 1944 wurde schließlich der Kessel in die herkömmliche Lage gedreht und auf Feuerung mit normaler Kohle umgebaut, während die Verkleidung entfernt wurde.

Im Gegensatz zu fast allen in kleinen Stückzahlen vorhandenen Loks musterte die Bundesbahn die drei 05 nicht aus, da man nicht auf diese schnellen und leistungsfähigeren Maschinen verzichten konnte. Bei der Überholung im Jahr 1950 entfernte man auch bei den 05 001 und 002 die Reste der ohnehin im Krieg in Mitleidenschaft gezogenen Verkleidung. Dies führte nicht zu merkbaren Nachteilen, weil das Netz nun nicht mehr die höchsten Geschwindigkeiten erlaubte. Jedoch wurde der Kesseldruck von 20 auf 16 bar reduziert, um das Material zu schonen.

In den Jahren 1957 und 1958 ersetzte man die drei Exemplare gegen Dieselloks der Baureihe V 200. Daraufhin wurden die 002 und 003 bis 1960 verschrottet, nur die 001 blieb erhalten. Im Anschluss stellte man bei letzterer die Verkleidung zum größten Teil wieder her und verbrachte die Lok ins Verkehrsmuseum Nürnberg.

VarianteAuslieferungszustandreduzierter Kesseldruck05 003 (Kohlenstaub)
Allgemein
Bauzeit19351937
HerstellerBorsig
Achsfolge4-6-4 (Hudson) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge86 ft 2 1/16 in88 ft 7 in
Radstand45 ft 7 1/4 in
Fester Radstand72 ft 4 7/8 in73 ft 0 3/4 in73 ft 5 7/8 in
Gesamtradstand16 ft 8 13/16 in
Leermasse253,090 lbs
Dienstmasse279,325 lbs285,498 lbs
Reibungsmasse124,341 lbs130,073 lbs
Achslast41,447 lbs43,211 lbs
Wasservorrat9,774 us gal9,246 us gal
Brennstoff22,046 lbs (Kohle)26,455 lbs (Kohlenstaub)
Kessel
Rostfläche50.7 sq ft47.4 sq ft
Strahlungsheizfläche199.1 sq ft243.9 sq ft
Rohrheizfläche2,556.4 sq ft2,209.2 sq ft
Verdampfungsheizfläche2,755.6 sq ft2,453.1 sq ft
Überhitzerfläche968.8 sq ft881.6 sq ft
Gesamtheizfläche3,724.3 sq ft3,334.7 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder90.6 in
Kesseldruck290 psi232 psi290 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderdrei, 17 11/16 x 26 in
Antrieb
AntriebDampf
Ind. Leistung3,353 hp (2,500 kW)2,328 hp (1,736 kW)3,412 hp (2,544 kW)
Opt. Geschwindigkeit64 mph56 mph65 mph
Max. Geschwindigkeit109 mph
Anfahrzugkraft33,316 lbf26,655 lbf33,316 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Schnellzug
Stromlinie
Prototyp
Stand: 01/2022
05 003 mit vorne liegendem Führerhaus
05 003 mit vorne liegendem Führerhaus
flickr/Historical Railway Images
Französische Staatsbahn 232 R
Frankreich | 1940
3 Stück
232 R auf einer alten Postkarte
232 R auf einer alten Postkarte

Die Nord plante in den Dreißigern eine neue Schnellzuglok, die auf Grund ihrer Größe mit längeren Zügen günstigere Betriebskosten erreichen sollte und zudem idealerweise für den Geschwindigkeitsbereich zwischen 160 und 200 km/h tauglich sein sollte.

Um die ideale Zylinderanordnung bestimmen zu können, entwickelte Marc de Caso die 232 R mit einfachem Dreizylindertriebwerk und die 232 S mit Vierzylinder-Verbundtriebwerk. Auf Grund der Gründung der SNCF verschob sich das Programm und somit wurden die drei 232 R erst 1940 ausgeliefert.

Als Achsfolge wählte man 2'C2', da man so einen Kessel der gleichen Größe wie bei einer 2'D1' verwenden konnte und gleichzeitig große Fahrwerksteile von einer 2'C1' übernehmen und dabei die Nachlaufachse gegen ein Drehgestell ersetzen konnte. Eine Stromlinienverkleidung war notwendig, um die geforderten Geschwindigkeiten erreichen zu können.

Den Kessel betrieb man mit einem relativ hohen Druck von 20 bar. Ansonsten verfügten die Loks über eine Lemaître-Saugzuganlage, einen ACFI-Vorwärmer und moderne Injektoren. Der Tender war grundsätzlich für 38 m³ Wasser konzipiert, konnte mit dem eingebauten Stoker aber nur noch 36 m³ fassen. Bei 0,4 Prozent Steigung konnten sie 685 Tonnen mit 113,5 km/h ziehen, was einer Leistung von 2.650 PS am Zughaken entsprach.

Die aus den Zylindern berechnete Zugkraft ist eher ein theoretischer Wert, der unter realen Bedingungen nur selten erreicht werden konnte. Üblicherweise wird der praxistaugliche Quotient aus Reibungsmasse und Zugkraft für Dreizylinderloks mit 3,5 angegeben, beträgt hier aber 2,65. Somit wird es je nach Zustand der Schienen eine starke Neigung zum Schleudern gegeben haben. Wenn man den Wert 3,5 zugrunde legt, kommt man auf eine realistische Zugkraft von 193 kN.

Die drei Loks wurden auf der Strecke Paris-Lille vor regulären Zügen erprobt. Auf Grund des Krieges konnten ihre Leistungen nicht voll ausgeschöpft werden und es erfolgte auch nur eine Zulassung für 140 km/h. Zwei Loks wurden 1958 ausgemustert und die dritte 1961.

Allgemein
Bauzeit1940
HerstellerSACM
Achsfolge4-6-4 (Hudson) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge84 ft 0 7/16 in
Radstand39 ft 4 1/16 in
Fester Radstand14 ft 4 13/16 in
Gesamtradstand74 ft 1 3/8 in
Dienstmasse273,814 lbs
Reibungsmasse152,119 lbs
Gesamtmasse459,884 lbs
Achslast50,706 lbs
Wasservorrat9,510 us gal
Brennstoff25,353 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche55.8 sq ft
Strahlungsheizfläche269.1 sq ft
Rohrheizfläche2,099 sq ft
Verdampfungsheizfläche2,368.1 sq ft
Überhitzerfläche742.3 sq ft
Gesamtheizfläche3,110.3 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder78.7 in
Kesseldruck290 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderdrei, 21 1/4 x 27 9/16 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung3,353 hp (2,500 kW)
Opt. Geschwindigkeit37 mph
Max. Geschwindigkeit87 mph
Anfahrzugkraft58,513 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Stromlinie
Schnellzug
Marc de Caso
Stand: 05/2023
Bild der Lokomotive
Locomotive Magazine, Januar 1948
Französische Staatsbahn 232 S
Frankreich | 1941
4 Stück
232 S 004 im Gare du Nord, Paris
232 S 004 im Gare du Nord, Paris
Sammlung Peter Boor

Neben der 232 R mit einfachem Dreizylindertriebwerk ließ die Nord die 232 S mit Vierzylinder-Verbundtriebwerk entwickeln. Somit diente auch sie der Erprobung starker Schnellzugloks für den höchsten Geschwindigkeitsbereich. Auf Grund der Gründung der SNCF verschob sich das Programm und somit wurden die vier 232 S erst 1941 ausgeliefert. Sie hatten eine Stromlinienverkleidung, die der 232 R sehr ähnlich sah. Die ähnliche 232 U 1, die zur gleichen Zeit bestellt worden war, wurde erst 1949 fertiggestellt.

Die Steuerung der Zara-Ventile der vier Zylinder erfolgte durch eine rotierende Dabeg-Nockenwellensteuerung. Ansonsten verfügten die Loks über eine Lemaître-Saugzuganlage, einen ACFI-Vorwärmer und moderne Injektoren. Der Kessel arbeitete mit einem Druck von 20 bar. Der Tender war grundsätzlich für 38 m³ Wasser konzipiert, konnte mit dem eingebauten Stoker aber nur noch 36 m³ fassen. Bei 0,5 Prozent Steigung konnten sie 595 Tonnen mit 113 km/h ziehen, was einer Leistung von 3.450 PS entsprach.

Die vier Loks wurden auf zwei unterschiedlichen Strecken vor regulären Zügen erprobt. Auf Grund des Krieges konnten die Leistungen der Loks nicht voll ausgeschöpft werden und es erfolgte auch nur eine Zulassung für 140 km/h. Da sich die Ventilsteuerung nicht bewährte, musste sie 1954 gegen eine andere mit oszillierender Nockenwelle ersetzt werden. Ihre Dienstzeit endete 1961 und die SNCF bestellte keine weiteren Schnellzugloks der Achsfolge 2'C2', da man nun für die schwersten Züge Loks mit vier Kuppelachsen einsetzte.

Allgemein
Bauzeit1941
HerstellerSACM
Achsfolge4-6-4 (Hudson) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge84 ft 0 7/16 in
Radstand39 ft 4 1/16 in
Fester Radstand14 ft 4 13/16 in
Gesamtradstand74 ft 1 3/8 in
Dienstmasse288,144 lbs
Reibungsmasse145,505 lbs
Gesamtmasse474,214 lbs
Achslast50,706 lbs
Wasservorrat9,510 us gal
Brennstoff25,353 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche55.8 sq ft
Strahlungsheizfläche269.1 sq ft
Rohrheizfläche2,099 sq ft
Verdampfungsheizfläche2,368.1 sq ft
Überhitzerfläche742.3 sq ft
Gesamtheizfläche3,110.3 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder78.7 in
Kesseldruck290 psi
DampfdehnungVerbund
Zylindervier, HD: 17 15/16 x 27 9/16 in
und ND: 26 3/4 x 27 9/16 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung3,353 hp (2,500 kW)
Opt. Geschwindigkeit56 mph
Max. Geschwindigkeit87 mph
Anfahrzugkraft38,258 lbf
mit Anfahrschaltung45,910 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Schnellzug
Stromlinie
Stand: 05/2023
London & North Eastern Klasse W1 „Hush-Hush”
Großbritannien | 1929
Einzelstück
Bild der Lokomotive
flickr/stratfordman72

Gresley wagte 1929 den Versuch, eine Hochdrucklokomotive mit Hilfe des aus dem Schiffsbau stammenden Yarrow-Kessels zu bauen. Dieser Kessel bestand aus drei deltaförmig angeordneten Trommeln und war nicht in Feuerbüchse und Langkessel unterteilt. Er war mit einem stromlinienförmigen Mantel verkleidet und wurde mit 31 Bar betrieben. Das Fahrwerk kam von einer A1-Pacific und wurde um eine weitere, unabhängig bewegliche Nachlaufachse erweitert. Es kam ein Vierzylinder-Verbundtriebwerk zum Einsatz, das auf Grund des hohen Drucks relativ kleine Zylinder hatte. Da der Kessel nicht die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllte, wurde die Lok 1936 mit einem konventionellen Kessel ausgerüstet und bekam drei gleich große Zylinder. Zu diesem Fahrzeug ist bisher nur ein Kurztext vorhanden. In Zukunft soll es noch ausführlich beschrieben werden.

VarianteAuslieferungszustandUmbau
Allgemein
Bauzeit19291936
HerstellerDoncaster
Achsfolge4-6-4 (Hudson) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Dienstmasse241,920 lbs
Reibungsmasse147,840 lbs
Wasservorrat6,005 us gal
Brennstoff20,160 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche35 sq ft50 sq ft
Strahlungsheizfläche1,114 sq ft
Rohrheizfläche1,484 sq ft
Verdampfungsheizfläche2,598 sq ft
Überhitzerfläche750 sq ft
Gesamtheizfläche3,348 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder80 in
Kesseldruck450 psi250 psi
DampfdehnungVerbundEinfach
Zylindervier, HD: 12 x 26 in
und ND: 20 x 26 in
drei, 20 x 26 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung3,000 hp (2,237 kW)2,500 hp (1,864 kW)
Opt. Geschwindigkeit73 mph38 mph
Anfahrzugkraft26,325 lbf41,438 lbf
mit Anfahrschaltung31,590 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Schnellzug
Prototyp
Hochdruck
Herbert Nigel Gresley
Stromlinie
Stand: 03/2023
Showing 1 to 10 of 14
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