Das Netz der kkStB umfasste viele Strecken, auf der neben Personen- auch Schnellzüge auf Grund der topografischen Begebenheiten nicht schneller als 70 oder 75 km/h fahren konnten. Als die zweifach gekuppelten Maschinen nicht mehr ausreichend für diese Dienste waren, musste man zu einer dreifach gekuppelten Maschine wechseln. Zu dieser Zeit war in anderen Ländern die Achsfolge 2'C beliebt, die jedoch zwischen den Kuppelrädern nicht viel Platz für eine große Feuerbüchse bot. Da man auf Grund der energieärmeren Kohle in Österreich eine Nachlaufachse brauchte, hatte man auch schon 1905 die Reihe 110 für schnellere Züge mit der Achsfolge 1'C1' eingeführt. Somit entwickelte Gölsdorf die Reihe 329 ebenfalls mit dieser Achsfolge, jedoch nur 1.614 mm großen Kuppelrädern.
Das Fahrwerk wurde fast unverändert von der Tenderlok der Reihe 229 übernommen. Diese hatte ein Zweizylinder-Verbundtriebwerk und war bereits 1904 für Personenzüge eingeführt worden. Da nun die Wasser- und Kohlevorräte auf der Lok entfallen waren, konnte ein deutlich größerer Kessel verwendet werden. Dieser war hoch angeordnet worden, um eine noch größere Feuerbüchse über der letzten Kuppelachse und der Nachlaufachse anordnen zu können. Statt eines Schmidt-Überhitzers kam ein Dampftrockner der Bauart Clench-Gölsdorf zur Anwendung.
Die kkStB ließ 93 Exemplare bauen, die aus allen wichtigen Fabriken Österreichs kamen. Obwohl sie bei Testfahrten bis zu 110 km/h erreichten, erfolgte die Zulassung für 80 km/h. Auf einer zehn Promille steilen, kurvenreichen Steigung wurde mit 313 Tonnen Anhängelast eine Geschwindigkeit zwischen 42 und 45 km/h erreicht, was einer Leistung von 950 bis 1.000 PS entspricht. Alternativ konnten bei geringen Steigungen Gütereilzüge bis 750 Tonnen und herkömmliche Güterzüge bis 1.150 Tonnen befördert werden.
Neben der kkStB beschaffte die k.u.k. Militärbahn Banjaluka-Dobrlin zwei Exemplare und die MÁV ganze 65 Stück. Obwohl die MÁV ihre eigene Fabrik hatte, wurden alle Maschinen in den gleichen Fabriken gebaut, aus denen auch die Maschinen der kkStB kamen. Die ungarischen Maschinen hatten die Westinghouse-Druckluftbremse bekommen, während die österreichischen eine Vakuumbremse hatten.
Nach dem ersten Weltkrieg landeten nur noch 20 Loks bei den BBÖ. Die PKP hatte 21 Stück erhalten und diese als Ol11 bezeichnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt die PKP weitere 14 der BBÖ-Maschinen, die von der Reichsbahn als Baureihe 351 nach Krakau umstationiert worden waren und somit nach Kriegsende in Polen standen. Ganze 38 Stück kamen in die Tschechoslowakei zur CSD, welche sie in die Reihe 354.1 einordnete. Sie wurden nach und nach alle in Heißdampf-Zwillinge umgebaut und hatten dabei auch elektrische Beleuchtung und eine Druckluftbremse bekommen. Die letzten von ihnen waren bis 1968 im Einsatz.