Unter der Bezeichnung G 2/2+2/3 betrieb die Rhätische Bahn zwei Mallets, die von der SLM 1896 für je 65.500 Franken geliefert wurden. Das G in der Bezeichnung stand für eine Schmalspurlokomotive, während 2/2+2/3 für ein vorderes Drehgestell mit zwei Kuppelachsen und eine zweite Gruppe im Hauptrahmen stand, die ebenfalls zwei Kuppelachsen und eine zusätzliche Nachlaufachse hatte. Alle Achsen waren in Außenrahmen gelagert. Diese Loks können als Nachfolger der beiden G 2x2/2 der vorangegangenen Landquart-Davos-Bahn gesehen werden.
Die Anforderungen waren, dass sie 70 Tonnen bei einer Steigung von 4,5 Prozent mit 15 km/h befördern konnten. Während bei den Vorgängern die Nachlaufachse nicht vorhanden war, wurde sie hier hinzugefügt, um die Vorräte zu vergrößern. Im Betrieb stellte sich heraus, dass die Nachlaufachse zu erhöhtem Verschleiß sowohl an den Schienen, als auch an den Spurkränzen führte. Deshalb hatten die folgenden G 2/3+2/2 die Laufachse vorne. Die beiden G 2/2+2/3 mit den Namen „Maloja“ und „Chiavenna“ waren bis 1926 im Einsatz bei der RhB. Dann wurden sie an die Oberhasli Kraftwerke AG verkauft, die sie 1940 verschrottete.