Für die Elektrifizierung ihrer Strecke im Unterengadin bestellte die RhB im Jahr 1910 sieben Ge 2/4. Diese Lokomotiven, die 1913 ausgeliefert wurden, waren für den Personenverkehr bestimmt und verfügten über die Hälfte der Traktionsausrüstung einer Ge 4/6. Sie hatten zwei Treibachsen, die über eine Blindwelle und Kuppelstangen von einem gemeinsamen Fahrmotor angetrieben wurden. Jeweils eine Bisselachse an beiden Enden sorgte für die Kurvenführung und die richtige Gewichtsverteilung.
Da sich herausstellte, dass ihre Leistung von 210 kW für den Personenverkehr auch auf flacheren Strecken nicht ausreichte, wurden sie zunehmend im Rangierdienst eingesetzt. Für diesen Einsatz war ihr Repulsions-Fahrmotor wegen seines suboptimalen Anfahrverhaltens und seines sehr hohen Verbrauchs an Kohlebürsten bei häufigen Richtungswechseln überhaupt nicht geeignet. Außerdem musste der Lokführer wegen der zwei Führerstände beim Rangieren häufig den Führerstand wechseln.
Um ihre Lebensdauer zu verlängern, wurden fünf von ihnen in den vierziger Jahren modernisiert, wobei sie eine völlig neue elektrische Ausrüstung einschließlich eines Einphasenmotors erhielten. Die geringere Größe des neuen Motors ermöglichte eine Erhöhung der Höchstgeschwindigkeit von 45 auf 55 km/h. Zwei dieser Lokomotiven wurden im gleichen Zug zu Rangierlokomotiven umgebaut, indem der Kastenförmige Aufbau durch ein Mittelführerhaus und niedrigere Aufbauten ersetzt wurde. Dadurch konnte der Lokführer die Fahrtrichtung wechseln, ohne vom einen zum anderen Führerstand wechseln zu müssen.
Da der Bahnhof Chur auch über einige Gleise verfügte, die zur mit Gleichstrom betriebenen Arosabahn führen, wurde eine der Rangierloks mit Batterien ausgerüstet, die bei der Fahrt über die Wechselstromgleise geladen wurden. Dies führte zur Umbenennung in Gea 2/4. Im Jahr 1967 erhielt diese Lokomotive anstelle der Batterien einen Dieselmotor und wurde als Gem 2/4 bezeichnet.
Die modernisierten kastenförmigen Lokomotiven wurden in den siebziger Jahren ausgemustert und die Nr. 222 wurde erhalten und ist noch betriebsfähig. Die beiden rein elektrisch betriebenen Rangierlokomotiven wurden bis in die achtziger Jahre eingesetzt, und eine von ihnen ist heute nicht betriebsfähig ausgestellt. Die Gem 2/4 war bis 2001 im Einsatz und wurde dann verschrottet. Die beiden nicht wiederaufgebauten Lokomotiven mit den Nummern 205 und 207 sind erhalten, aber auch nicht betriebsfähig.