Die S 2/6 war ein Einzelstück, das ausschließlich zur Erprobung höherer Geschwindigkeiten gedacht war. Sie wurde im Dezember 1905 bestellt und innerhalb von nur vier Monaten entwickelt und gebaut. Hinsichtlich Achsfolge und Treibraddurchmesser entspricht sie der preußischen Versuchslok S 9, mit der kurz vorher Schnellfahrversuche unternommen worden waren. Im Gegensatz zu dieser baute die S 2/6 jedoch ansonsten auf seriennahen Technologien auf.
Neben den zwei Kuppelradsätzen mit 2.200 mm großen Rädern sind die an diversen Stellen verwendeten Maßnahmen zur Verringerung des Luftwiderstands Erkennungsmerkmale der Lok. Eine kegelförmige Rauchkammertür und ein vorne zugespitztes Führerhaus hatten auch andere Schnellzugloks dieser Zeit, jedoch gab es hier einen fließenden Übergang vom Kessel zum Führerhaus. Noch weiter ging man mit der stromlinienförmigen Verkleidung von Schornstein, Dampfdom und Zylindern.
Mit einer großen Rostfläche im Vergleich zu anderen Lokomotiven erhielt man eine sehr gute Verdampfungsleistung. Zusammen mit dem Vierzylinder-Verbundtriebwerk erreichte man bei Versuchsfahrten eine berechnete indizierte Leistung von bis zu 2.200 PS. Am 2. Juli 1907 fuhr man mit vier Wagen von insgesamt 150 Tonnen Gewicht eine Geschwindigkeit von 154,5 km/h. Dieser Wert war Weltrekord und sorgte international für großes Aufsehen.
Direkt nach den Testfahrten wurde die S 2/6 in den Planeinsatz übernommen, wo sie mit Zügen von 360 Tonnen eine Geschwindigkeit von 120 km/h erreichen konnte. Im Betrieb in Bayern war sie vor allem beim planenden Personal unbeliebt, da sie ein Einzelstück war und sich ihre Charakteristiken stark von den anderen eingesetzten Loks unterschieden. Im Vergleich zur S 3/6 hatte die S 2/6 zwar mehr Leistung, konnte mit nur zwei gekuppelten Achsen jedoch weniger Zugkraft aufbringen, was die Planung des gleichzeitigen Einsatzes beider Loks sehr schwierig machte.
1910 wurde die Maschine in das zu Bayern gehörende pfälzische Netz verlegt und fand dort größeren Zuspruch. Bei der Reichsbahn wäre sie zur Baureihe 15 geworden, in der sie als einzige Lok mit der Achsfolge 2'B'2 alleine gewesen wäre. Jedoch wurde sie nach ihrer Rückkehr nach Bayern ausgemustert, neu aufgearbeitet und 1925 ins Verkehrsmuseum Nürnberg verbracht, wo sie sich bis heute befindet.