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Deutsche Bundesbahn VT 115
später Baureihen 601 und 602
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Deutschland | 1957
10 Stück
601 009 im September 1978 in Asperg
601 009 im September 1978 in Asperg
Werner & Hansjörg Brutzer

Der VT 115 wurde in den Fünfzigern als Triebzug für die hochwertigen Verbindungen des Trans Europ Express entwickelt. Er war das Flaggschiff der Bundesbahn, bis er auf Grund der fortschreitenden Elektrifizierung und der Einführung neuer Zuggattungen nach und nach unwichtiger wurde. Die Züge bestanden aus je einem Maschinenwagen pro Ende, zwischen denen im Regelfall fünf Mittelwagen fuhren. Diese setzten sich zusammen aus zwei Abteilwagen, einem Großraumwagen, einem Speisewagen mit Bar und einem Küchenwagen mit zusätzlichem Speiseraum. Der TEE führte nur die erste Klasse, wie der später eingeführte Intercity anfangs auch.

In den Triebwagen kam die gleiche Antriebstechnik wie in den Loks der Baureihen V 100 und V 200 zum Einsatz. Dabei handelte es sich um Dieselmotoren von MTU oder Maybach mit 760 oder 810 kW und eine hydraulische Kraftübertragung. Der Antrieb erfolgte jeweils nur auf die beiden Achsen des vorderen Drehgestells

Eine Besonderheit war die Baureihe 602, von der vier Triebwagen 1972 aus umgebauten 601 entstanden. Als Antrieb kamen Gasturbinen mit je 1.617 kW zum Einsatz. Damit stellte ein Zug mit zwei Mittelwagen einen Rekord von 217 km/h auf, jedoch wurden in der Regel bis zu zehn Wagen mit 160 km/h befördert.

Ab 1957 kamen die Züge als TEE zum Einsatz und wurden 1971 bei der Erschaffung des IC in diese Zuggattung übernommen. Da die technische Ausrüstung mehr als die bisherigen 140 km/h erlaubte, erfolgte zu diesem Zeitpunkt auch eine Änderung der Zulassung für 160 km/h. 1979 führte die Bundesbahn auch beim IC die zweite Wagenklasse ein, womit die Triebzüge mit ihrer Auslegung und der niedrigen Passagierkapazität nicht mehr für diese Züge geeignet waren. Somit kamen sie im Touristikverkehr mit zehn Wagen zum Einsatz, wobei sie deutlich schlechtere Fahrleistungen aufwiesen als mit fünf Wagen. In den Jahren 1987 und 1988 erfolgte der Verkauf aller verbliebenen Einheiten nach Italien. Einen letzten kurzen Planeinsatz in Deutschland hatte ein ebenfalls zehnteiliger Zug, den die Reichsbahn 1990 von Italien ausgeliehen hatte und für einige Monate zwischen Berlin und Hamburg einsetzte.

VarianteAuslieferungszustanderhöhte Geschwindigkeit602
Allgemein
Bauzeit19571972
HerstellerMAN, LHB, Wegmann
AchsfolgeB-2+2-2+2-2+2-2+2-2+2-2+2-B 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Sitze168
Maße und Gewichte
Länge428 ft 10 7/16 in
Fester Radstand11 ft 1 7/8 in
Dienstmasse471,789 lbs
Reibungsmasse158,733 lbs
Achslast39,683 lbs
Kessel
VarianteAuslieferungszustanderhöhte Geschwindigkeit602
Triebwerk
Antrieb
AntriebdieselhydraulischGasturbinen-hydraulisch
Max. Geschwindigkeit87 mph99 mph
MotorMaybach MD 12V 538 TA10AVCO-Lycoming TF35
Bauart Motor2x V12 Diesel2x Gasturbine
Tankinhalt1,136 us gal (Diesel)2,642 us gal (Diesel)
Motorleistung2,172 hp (1,620 kW)4,337 hp (3,234 kW)
Berechnete Werte
Dieseltriebwagen
Turbinentriebwagen
Fernverkehr
Stand: 02/2022
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