Die Baureihe 9932 wurde 1932 für die Bäderbahn „Molli” zwischen Bad Doberan und Kühlungsborn mit einer Spurweite von 900 mm beschafft, um dem steigenden Verkehrsaufkommen gerecht zu werden. Die Konstruktion erfolgte nach den Grundsätzen der Einheitsloks in der relativ seltenen Spurweite von 900 mm. Die Loks zeichnen sich dadurch aus, dass sie zu den schnellsten Schmalspur-Dampfloks in Deutschland gehören und das letzte der vier Exemplare erst 2009 fertiggestellt wurde.
Wie alle Einheitsloks wurde die 9932 mit einem Heißdampftriebwerk versehen, während die meisten Schmalspurloks zu dieser Zeit der Einfachheit halber noch mit Nassdampf fuhren. Dies steigerte die Effizienz und machte die Lok zu einer der stärksten auf der Schmalspur. Ein Unterschied zu den Einheitsloks war der Blechrahmen anstatt eines Barrenrahmens. Da das Einsatzgebiet im Flachland lag, wurden die Loks für eine Geschwindigkeit von 50 km/h ausgelegt, auch wenn die Strecke nur 40 km/h zuließ. Auch die erst zu DDR-Zeiten beschafften Loks der Baureihe 9933 konnten ihre Zugkraft nicht übertreffen und waren sogar langsamer.
Die drei ursprünglich von Orenstein & Koppel gebauten Exemplare haben die Zeiten überstanden und werden bis heute im planmäßigen Betrieb genutzt. Sogar von ihren Nachfolgern aus den Fünfzigern ist heute nur noch ein Exemplar im Einsatz, das zudem eher für Sonderfahrten genutzt wird. Ab den Neunzigern wurden sie in mehreren Schritten modernisiert, wobei heute einige der anfangs genieteten Baugruppen in einer geschweißten Ausführung vorhanden sind. Dazu zählen vor allem neue Kessel und Rahmen.
Um die Kapazität der Strecke zu erhöhen, wurde 2008 der Neubau einer weiteren Lok nach den ursprünglichen Plänen im Dampflokwerk Meiningen in Angriff genommen. Sie erhielt alle Verbesserungen, die bei ihren Schwestern im Laufe der Zeit nachgerüstet worden sind und konnte 2009 den Betrieb aufnehmen als erste neu gebaute Dampflok in Deutschland seit 50 Jahren.
Seit der Umzeichnung auf Computernummern ab 1970 sind die Loks mit Nummern versehen, die streng genommen nicht mehr zur Baureihe 9932 gehören. Ursprünglich trugen sie die Nummern 99 321 bis 99 323 und wurden dann zu 99 2321 bis 99 2323. Die Maschine aus Meiningen erhielt schließlich die 99 2324.