„Allegra”, was in der rätoromanischen Sprache eine Grußformel ist, bezeichnet von Stadler für die Rhätische Bahn entwickelte elektrische Triebzüge. Obwohl sie für sehr harte Anforderungen konzipiert wurden, übertreffen sie die Vorgaben sogar deutlich. Das Hauptlos von 15 Garnituren wurde für die steilen Bergpässe der RhB gebaut.
Da die Berninabahn mit 1.000 Volt Gleichstrom und nicht mit 11.000 Volt Wechselstrom wie das übrige Netz der RhB betrieben wird, mussten die Züge für beide Systeme geeignet sein. Um bei Steigungen von bis zu sieben Prozent bis zu sieben zusätzliche Personen- oder sogar Güterwagen zu befördern, baute Stadler acht statt wie gefordert vier Fahrmotoren ein. Dies führte zur Bezeichnung ABe 8/12 und zu einer Dauerleistung von 2.320 kW (3.154 PS). Im Betrieb im Wechselstromnetz können sie zeitweise sogar bis zu 2.800 kW (3.807 PS) liefern.
Für flachere Strecken mit mehr Fahrgästen lieferte Stadler auch fünf vierteilige Einheiten, die ABe 4/16 genannt werden. Wie beim ABe 8/12 hat Stadler vier statt zwei Fahrmotoren eingebaut. Ein Endwagen entspricht also einem der beiden angetriebenen Endwagen der ABe 8/12, während der andere nur ein nicht angetriebener Steuerwagen ist. Da sie nicht auf der Berninastrecke eingesetzt werden, verfügen sie nur über die Ausrüstung für das Wechselstromnetz. Ergänzt wurden sie durch die wesentlich zahlreicheren neueren „Capricorn”-Garnituren, die aufgrund ihrer allgemeinen Auslegung ebenfalls ABe 4/16 genannt werden.