Als P 1 fasste die preußische Verwaltung ab 1905 etwa 100 Personenzugloks der Achsfolge 1B zusammen, die zum Teil noch von den Vorgängerbahnen beschafft worden waren. Weitere entstanden nach der Gründung der Staatsbahnen, wobei eine zweite, stärkere Serie bereits nach Normalien gebaut wurde. Somit fasste diese Gattung nicht baugleiche Loks zusammen, sondern nur die Maschinen der Direktionen Erfurt und Essen. Ähnliche Loks anderer Direktionen wurden ebenfalls 1905 zur P 2 und P 3.
Das zahlenmäßig am meisten vertretene Modell der P 1 war der Ruhr-Sieg-Typ, von dem die Bergisch-Märkische Eisenbahn zwischen 1873 und 1882 34 Maschinen herstellen ließ. Die Preußischen Staatsbahnen ließen sie ab 1885 in gleicher Form nachbauen, ab 1889 dann in der stärkeren, vereinheitlichten Form. Bis 1891 waren insgesamt 90 Stück dieser Typen gebaut. Eine Besonderheit dieses Typs war die in einem Bisselgestell verstellbare Vorlaufachse, welche genau genommen zur Achsformel 1'B führte. Die Triebräder hatten einen Durchmesser von 1.580 mm und erlaubten eine für damalige Personenzüge ausreichende Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h. Einige Maschinen hatten 1.730 mm große Räder und konnten 90 km/h erreichen.
Die ersten Serien hatten selber keine Bremsen, sondern griffen nur auf die Bremsen des Tenders zurück. Erst bei den nach Normalien gebauten Loks waren die Kuppelräder ebenfalls abgebremst. Ab 1885 erfolgte ein Umbau auf Druckluftbremsen, welche den Tender und den Rest des Zuges abbremsten.
Obwohl die Beschaffungsperiode der P 1 lange andauerte, begannen die Ausmusterungen bereits zu Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts. Keine einzige von ihnen schaffte es bis zur Übernahme durch die Reichsbahn, die letzten wurden 1926 verschrottet.