Die G 1206 ist eine Diesellok für den Strecken- und Rangierdienst, welche von der Maschinenbau Kiel kurz vor deren Übernahme durch Vossloh entwickelt wurde. Sie bildete die Basis vieler Entwicklungen des neuen Besitzers und wird bis heute als Vossloh G 1206 angeboten. Bisher konnten über 200 Stück an Kunden in neun Ländern Europas geliefert werden, wobei es sich sowohl um Staats-, als auch Privatbahnen handelte.
Das Äußere der Lok unterscheidet sich nur wenig von ihren Vorgängern, die bis zur G 1201 BB von 1978 zurückverfolgt werden können. Die Maschinenanlagen kommen in einem langen und in einem kurzen Aufbau unter, zwischen denen sich das Führerhaus befindet. Darin sind zwei Führerpulte zu finden, mit denen der Triebfahrzeugführer schnell die Richtung wechseln kann.
Als Antrieb kommen Dieselmotoren der MTU-Serien 396 oder 4000 oder der Caterpillar 3512B zum Einsatz, welche Leistungen von 1.500 oder 1.570 kW haben. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von wahlweise 80, 90 oder 100 km/h eignet sich die G 1206 auch für den Streckendienst, obwohl ihr Äußeres Assoziationen mit einer Rangierlok weckt. Die meisten Exemplare verfügen über einen Rangiergang, der maximal 60 km/h ermöglicht. Seit 2007 wird mit der G 1206-2 eine Variante angeboten, die speziell für den Rangierdienst ausgelegt ist. Neben einer Reduzierung der Geschwindigkeit auf 50 km/h erhielt sie schwächere Motoren mit nur 920 kW.
In Deutschland werden die Loks vor allem von diversen Privatbahnen genutzt, jedoch wurden auch 20 Stück von der DB-Tochter Railion angemietet. Sie wurden in die Baureihe 266 eingeordnet, welche verschiedene gemietete Loks umfasst. Die schwedische Banverket verwendet sechs Maschinen mit 100 km/h Höchstgeschwindigkeit und in Luxemburg fahren einige als CFL-Baureihe 1500. Die französische SNCF nahm 23 Exemplare ab, die überwiegend mit Caterpillar-Motor ausgeliefert wurden.