Die Grupo 740 der Italienischen Staatsbahn war eine Güterzuglok der Achsfolge 1'D, die die höchste Stückzahl aller Dampflokomotiven dieser Bahn erreichte. Sie basierte auf der Grupo 730, hatte im Gegensatz zu dieser aber kein Verbundtriebwerk und arbeitete mit Heißdampf. Ab 1911 wurden die Lokomotiven von Breda und Ansaldo geliefert und nach dem Ersten Weltkrieg lieferte Henschel eine größere Zahl als Reparation, die drei- statt vierachsige Tender hatten. Bis 1923 entstanden 470 Stück.
Wie die 730 konnten sie auf Grund ihrer geringen Achslast freizügig eingesetzt werden und bei Bedarf auch Personenzüge ziehen. Offiziell waren sie für eine Geschwindigkeit von 65 km/h zugelassen, konnten aber auch bis zu 80 km/h erreichen. Sieben wurden auf Caprotti-Ventilsteuerung umgebaut, was erfolgreich war, aber auf Grund der schwierigeren Wartung zur Ausmusterung der betroffenen Lokomotiven in den Sechzigern führte.
Erfolgreicher war der Umbau auf Franco-Crosti-Kessel, der bei 175 Lokomotiven durchgeführt wurde. Diese teilten sich auf auf die Grupo 743, die auf beiden Seiten des Kessels jeweils einen Vorwärmer hatte und die Grupo 741 mit nur einem Vorwärmer unter dem Kessel, die die gleiche Leistung erreichte. Sowohl die umgebauten, als auch die nicht umgebauten überlebten bis zum Ende des Dampfzeitalters bei der FS in den Siebzigern. Einige wurden sogar bis zum Anfang der Neunziger als Reserve vorgehalten. Ganze 49 Stück blieben erhalten, von denen noch drei einsatzfähig sind.