Nach der Elektrifizierung der Veltinbahn bzw. Ferrovia della Valtellina war die Reihe 34 der Rete Adriatica nicht nur die erste dort eingesetzte Elektrolok, sondern auch die erste weltweit, die mit Dreiphasen-Wechselstrom betrieben wurde. Die Loks wurden bei Ganz in Budapest bestellt, welche zu Anfang des Jahrhunderts als weltweit führend im Bereich der elektrischen Traktion galten und auch die Streckenausrüstung lieferten. Es entstanden zwei Exemplare, die die Nummern 341 und 342 bekamen. Die Loks bestanden aus je zwei Hälften, die zusammen einen großen, großzügig verglasten Führerraum ergaben.
Der Dreiphasen-Wechselstrom wurde über die zweipolige Oberleitung und die Schienen übertragen und diktierte mit seiner Frequenz eine vorgegebene Fahrgeschwindigkeit. Die vier Fahrmotoren waren ohne Getriebe direkt mit je einer Achse verbunden und der Raddurchmesser wurde mit 1.400 mm so groß gewählt, dass die Fahrgeschwindigkeit mit 36 km/h ausreichend für Güterzüge war. Dies bedeutete, dass sich die Loks nach der Anfahrphase unabhängig von der Last bei maximal 36 km/h stabilisierten. Die Loks liefen ab 1905 bei der FS und wurden 1914 umbenannt in Klasse E.430. Sie zogen bis 1928 auf der Veltinbahn Güterzüge und wurden dann nach Bozen und Franzensfeste in Südtirol versetzt, um als Rangierloks für die Zusammenstellung der Züge über den Brennerpass eingesetzt zu werden. Die 341 bzw. E.430.001 befindet sich heute im Technikmuseum „Leonardo da Vinci” in Mailand.