Die ersten, in größeren Stückzahlen beschafften Elektroloks der Nachkriegszeit in Belgien waren die späteren HLE 22, 23 und 25. Es handelte sich um vierachsige Loks mit einer Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h, einer Stundenleistung von 1.880 kW und einer Dauerleistung von 1.740 kW. Die ursprüngliche Ausführung war die Type 122, von der 50 Exemplare zwischen 1953 und 1954 gebaut wurden. Sie waren vorerst nur für 3.000 Volt Gleichstrom ausgelegt und hatten Lüftungsgitter im Bereich des Dachs, die sich später als problematisch in Bezug auf eindringenden Regen herausstellen sollten. Sie wurden im neuen Nummernschema von 1971 als Reihe 22 bezeichnet.
Auf Grund der Probleme mit der Anordnung der Lüftungsgitter wurde zwischen 1955 und 1957 die Type 123 gebaut, bei der die Gitter im unteren Bereich der Seitenwände angeordnet waren. Da diese Loks auch schwerere Güterzüge ziehen sollten, wurde das Gewicht um fünf Tonnen erhöht. Nach 83 Exemplaren der 123 wurden in den Jahren 1960 und 1961 weitere Exemplare gebaut, die wieder drei Tonnen leichter waren als die Type 122. Dies waren 16 der Type 125 und sechs der Type 140. Letztere zeichneten sich dadurch aus, dass sie mit einer anderen Getriebeübersetzung für 140 km/h ausgelegt waren. Da sich die zehn zusätzlichen km/h in Betracht der dadurch verlorenen Zugkraft nicht bezahlt machten, baute man diese auf 130 km/h um und reihte sie in die Type 125 ein. Ab 1971 wurden die Typen 123 und 125 zu den HLE 23 und 25.
Eine Lok der HLE 23 wurde 1971 einseitig einer stromlinienförmigen Verkleidung versehen und bei Testfahrten mit bis zu 200 km/h betrieben. Weitere Loks der HLE 23 wurden später für Mehrfachtraktion ausgerüstet und waren dann oftmals zu zweit vor Güterzügen anzutreffen. Acht Exemplare der HLE 25 wurden in den Siebzigern als erste belgische Loks für den Wendezugbetrieb mit je einer Lok an jedem Ende des Zuges ausgerüstet. Sie wurden als HLE 25.5 bezeichnet. Später wurden weitere HLE 25 für den Wendezugbetrieb ausgerüstet und Personenwagen mit Gepäckabteil in Steuerwagen umgebaut.
Die HLE25.5 waren zudem für den Betrieb in den Niederlanden ausgerüstet und konnten unter 1.500 Volt mit voller Leistung betrieben werden. Zwölf HLE 22 wurden ebenfalls für den Betrieb in den Niederlanden umgerüstet, konnten dort aber nur mit geringerer Leistung fahren. Im 21. Jahrhundert wurden die Loks meist nur noch für Güterzüge eingesetzt. 2009 waren die meisten Exemplare noch im Einsatz, sahen sich dann aber mit einer schnellen Ausmusterung konfrontiert und die letzten Exemplare der 25.5 verschwanden 2012.