Im Jahr 1941 stellte die Southern Railway ihre erste Güterzuglokomotive für den Einsatz im Gleichstromnetz mit Stromschiene in Dienst. Viele kurze Lücken in der Stromschiene können durch die Länge von Triebzügen mit Schleifschuhen an beiden Enden überbrückt werden, aber eine kürzere Lokomotive hätte beim Überfahren jeder Lücke einen kurzen Zugkraftverlust hinnehmen müssen. Während die kinetische Energie des Zuges in der Regel ausreichte, um über die Lücke zu rollen, führte dies bei einem lose gekuppelten Zug zu einem Ruck, wodurch die Gefahr einer Beschädigung der Kupplungen oder der transportierten Güter bestand.
Die Lösung bestand in der Verwendung eines Schwungrads, das mit einem Elektromotor und einem Generator auf einer Welle montiert war, von denen zwei in der Lokomotive unterbracht waren. Überschüssiger Strom aus der Stromschiene wurde zum Drehen der Schwungräder verwendet, und sobald die Lokomotive eine Lücke in der Stromversorgung überfuhr, wurde die gespeicherte Energie zum Antrieb der Generatoren und damit der Fahrmotoren genutzt. Auf diese Weise konnte eine nahezu konstante Zugkraft aufrechterhalten werden. Außerdem konnten die rotierenden Schwungräder als Booster verwendet werden, um die Spannung, die über die Stromschiene bezogen wurde kurzzeitig von 660-750 auf 1.200 V zu erhöhen.
In Rangierbahnhöfen, wo eine Stromschiene eine Gefahr für das Personal darstellen würde, bezog die Lokomotive ihren Strom über einen auf dem Dach montierten Stromabnehmer aus der Oberleitung. Sechs Fahrmotoren mit je 245 PS erbrachten eine Gesamtleistung von 1.470 PS. Sie war in erster Linie für Güterzüge gedacht, verfügte aber auch über Zugheizkessel für den Einsatz mit Personenzügen. Zugelassen für eine Geschwindigkeit von 121 km/h, zeigte sie gute Laufeigenschaften bei Geschwindigkeiten bis 145 km/h. Obwohl die Lokomotive ursprünglich mit vier Achsen geplant war, musste sie aufgrund des Gewichts ihrer Ausrüstung sechs Achsen erhalten.
In Anlehnung an das französische Nummerierungsschema wurde sie aufgrund ihrer Achsfolge Co'Co' als CC1 bezeichnet. CC2 folgte 1945 und eine dritte wurde 1948 an die British Railways geliefert. Sie trugen nun die Nummern 20001 bis 20003 und die letzte hatte ein überarbeitetes Außendesign. Außerdem war die elektrische Ausrüstung der drei Lokomotiven schrittweise verbessert worden. Obwohl alle drei zwischen Oktober 1968 und Januar 1969 ausgemustert wurden, bevor sie TOPS-Nummern erhielten, werden sie heute als Klasse 70 bezeichnet. Die Klasse 71 verwendete ebenfalls Schwungradbooster, war aber technisch nicht mit der Klasse 70 verwandt.