Die Lokalbahn Ober-Grafendorf-Gresten, auch „Krumpe” genannt, war eine Nebenstrecke der Mariazellerbahn. Für den effizienteren Betrieb bestellte die BBÖ bei Simmering zwei kleine Dieselloks, die 1934 geliefert wurden. Im Gegensatz zu den meisten Loks dieser Größenklasse erfolgte die Kraftübertragung elektrisch, der elektrische Teil der Loks kam dabei von den Siemens-Schuckert-Werken. Zwei Jahre später wurde eine dritte Lok beschafft, die einen etwas stärkeren Motor hatte.

Die Loks versahen ihren Dienst hauptsächlich vor Personenzügen. Nach der Annektierung Österreichs 1938 wurden die drei Loks von der Reichsbahn als V 15 901 bis 903 geführt. Bei der ÖBB wurden sie ab 1953 zur Reihe 2190. Die ersten beiden Maschinen wurden 1981 und 1983 ausgemustert. Die 01 wurde mit Teilen der 02 wieder einsatzbereit gemacht und fuhr seit 1991 auf der Ybbstalbahn. Nachdem sie sich 2018 am Berg selbstständig gemacht hatte und entgleiste, wartet sie auf ihre Reparatur. Die 03 wurde auf Grund ihres Zustands bereits 1969 ausgemustert, aber 1974 nach einer Aufarbeitung erneut in Dienst gestellt. Sie bekam 1992 einen neuen Motor, für den die Ersatzteilbeschaffung einfacher ist und bis heute dient sie als Rangierlok in St. Pölten.

Zur Ablöse von Dampfloks ließ die ÖBB die dieselhydraulischen Reihen 2043 und 2143 entwickeln. Sie waren hauptsächlich für den Einsatz auf Nebenstrecken vorgesehen, da alle Hauptstrecken elektrifiziert werden sollten. Die 2043 entstand bei Jenbacher mit einem dort entwickelten Zwölfzylinder-Zweitaktdiesel mit 1.500 PS. Für die Stromversorgung von Personenwagen wurde dieser von einem zusätzlichen Achtzylinder-Zweitaktdiesel unterstützt, während zum Anlassen ein kleiner Zweizylinder diente.

Solange noch nicht alle Hauptstrecken elektrifiziert waren, wurde die Reihe 2043 auch dort im schweren Dienst eingesetzt. Vier Loks wurden für den Einsatz auf Steilstrecken u.a. mit einer Magnetschienenbremse ausgestattet und als Reihe 2043.5 bezeichnet. Mit der Einführung der Reihe 2016 ab 2002 wurden sie zunächst aus dem Personenzugdienst verdrängt und zunehmend im Rangierdienst eingesetzt. Bei der ÖBB verschwand die letzte 2020 aus dem aktiven Dienst und einige wurden zur weiteren Erhaltung an neue Besitzer übergeben.

Da die vorhandenen zweiachsigen leichten Verschubloks mit Leistungen von 200 und 400 PS für viele Aufgaben zu schwach waren, ließ die ÖBB die dreiachsige Reihe 2067 mit 600 PS entwickeln. Sie basierte auf der LDH 420, die bei Industriebetrieben im Einsatz war und bekam im Gegensatz zu dieser einen Turbolader. Zusätzlich zu den 111 gebauten Loks der Reihe 2067 wurde eine LDH 420 der Schleppbahn Liesing in die gleiche Form umgebaut. Die Loks wurden für unterschiedliche Verschubdienste und auch für Nahgüterzüge verwendet. 2001 wurden die ersten ausgemustert, jedoch findet man auch heute noch einige im Einsatz. Heute werden diese jedoch nur noch in Werkstätten und für Tunnelrettungszüge verwendet.

Um die noch vorhandenen Schmalspurbahnen effizienter betreiben zu können, entwickelte SGP eine Diesellok als Ersatz für Dampfloks. Sie hatte eine Kastenform und zwei Führerstände wie normalspurige Dieselloks und war entsprechend kleiner ausgeführt mit einem Motor mit 600 PS. Die Leistung wurde über ein Voith-Getriebe auf die äußeren Achsen übertragen und dann per Kuppelstangen an die inneren Achsen weitergegeben. Nur die ersten drei Loks waren mit einer Zugheizung ausgerüstet, weil letztlich alle Personenwagen eine eigene Heizung bekamen. Bis heute sind noch etwa zehn der 15 Loks im Einsatz bei verschiedenen Schmalspurbahnen.

Während die Dieselloks der Reihe 2043 von Jenbacher gebaut worden waren, entstand die Reihe 2143 bei SGP. Wie auch die Schwesterloks, verfügten sie über einen Motor mit 1.500 PS und eine hydraulische Kraftübertragung von Voith. Alle Loks erhielten eine elektrische Zugheizung, ab der Nummer 34 kamen zusätzlich eine Vielfachsteuerung und eine erhöhte Höchstgeschwindigkeit. Die ersten Ausmusterungen erfolgten, als die Reihe 2016 „Hercules” (Siemens ER20) ausgeliefert wurde. Die letzte 2143 wurde im März 2022 bei der ÖBB ausgemustert. Einige Loks wurden an private Kunden verkauft und zum Teil modernisiert oder mit neuen Caterpillar-Motoren ausgestattet.