Nach dem Ersten Weltkrieg betrieb die Reichsbahn die Strecke im Riesengebirge zwischen Hirschberg (heute Jelenia Góra) und Polaun (heute Korenov) in Kooperation mit der CSD. Im Personenverkehr kamen dort die eigentlich für Güterzüge entworfenen preußischen EG 551/552 bis EG 569/570 zum Einsatz, was im Verhältnis zu der abschnittsweise sehr geringen Auslastung einen großen Kostenfaktor ausmachte. Hinzu kam, dass die CSD auf dem tschechoslowakischen Abschnitt der Strecke die Nutzungsgebühren nach Achskilometer abrechnete. Man wollte diese wirtschaftliche Schieflage durch die Einführung von Triebwagen korrigieren.
Zum ersten Mal wurde an einem Triebwagen ein selbsttragender Wagenkasten in Ganzstahlkonstruktion realisiert. Mittig im Wagenkasten stand der Transformator mit einer Leistung von 500 kW in einem eigenen Abteil. Davon gingen insgesamt maximal 468 kW an die beiden Tatzlagermotoren, die jeweils an der inneren Achse der beiden Drehgestelle lagen. An den Wagenenden befanden sich neben einer Übergangstür auch die Verkabelung für Mehrfachsteuerung und eine elektrische Zugheizung. Die Fahrgäste gaben den Triebwagen schnell den Spitznamen „Rübezahl”, nach einem Berggeist des Riesengebirges.
Es wurden elf Triebwagen und insgesamt 40 zweiachsige Einheitswagen als Beiwagen beschafft. Meist wurden zwei Triebwagen mit acht dazwischen gekuppelten Beiwagen eingesetzt und auf gering frequentierten Abschnitten wurde teilweise ein Triebwagen abgekuppelt und alleine eingesetzt. Ab 1934 kamen die Fahrzeuge auch auf der Riesengebirgsbahn nach Krummhübel zum Einsatz und die Beiwagen wurden gegen insgesamt acht Steuerwagen getauscht, welche analog zu den Triebwagen als ES 89 bezeichnet wurden. 1945 kamen drei Exemplare nach Bayern, wo eines davon bis 1959 eingesetzt wurde. Die restlichen befanden sich nach Kriegsende auf dem ehemals deutschen Gebiet im heutigen Polen und fanden bei der PKP keine Verwendung. Dort wurde der verwendbare Teil der Elektrik ausgebaut und der Rest der Fahrzeuge nach 1954 verschrottet.