Die ML 440 C und ML 500 C waren Dieselloks für industrielle Zwecke, die zum Teil auf der in großen Stückzahlen gebauten Wehrmachtslokomotive WR 360 C 14 bzw. V 36 basierten. Dies verbindet sie mit den vergleichbaren Modellen von Henschel und Jung. Ihre Herstellerbezeichnung lässt einen Rückschluss ziehen auf die installierte Motorleistung von 440 bzw. 500 PS und die Achsfolge C. Außerdem wurde die vierachsige ML 550 D angeboten. Ebenso auf Grund der Motorleistung erhielten die beiden von der Wilhelmsburger Industriebahn zur Bundesbahn gelangten ML 500 C die Bezeichnung V 50.
Im Vergleich zur V 36 wurden die Aufbauten anders angeordnet, um den Führerstand etwas in die Mitte rücken zu können. Dies sorgte für eine bessere Übersicht in beide Richtungen und verlieh ihr ein für Rangierlokomotiven typisches Aussehen mit einer langen und einer kurzen Haube. Schon früh in der Produktion erhielten die Maschinen nach vorne hin abfallende Hauben, die für eine nochmals bessere Sicht sorgten.
Der Antrieb auf die drei Achsen geschah weiterhin durch eine Blindwelle und Kuppelstangen. Bemerkenswert ist, dass beide Loks Motoren von unterschiedlichen Herstellern erhielten, aber dabei die ML 440 C den gleichen Motor hatte wie die Henschel DH 440 und die Jung R 42 C, während die ML 550 C den gleichen Motor hatte wie die Henschel DH 500 C. Zwei Gänge erlauben bei den beiden Loks eine wählbare Höchstgeschwindigkeit von 28/55 km/h und 29/58 km/h.
Insgesamt wurden von den beiden Modellen jeweils 53 und 56 Maschinen gebaut, von denen einige wie bei Werksbahnen üblich eine lange Lebensdauer erreichten und zum Teil noch im Einsatz sind. Die Augsburger Localbahn setzt bis heute einige ihrer ML 440 C weiterhin ein, die seit den Achtzigern über eine Funkfernsteuerung verfügen.