Seit 2011 baute Siemens in Deutschland die ersten 54 Züge der russischen Variante des Desiro MainLine. Sie erhielten die Bezeichnung ЭС1 (ES1) und erhielten den Spitznamen „Lastochka” („Schwalbe”). Um den Betrieb auf den meisten elektrifizierten russischen Strecken zu gewährleisten, sind sie sowohl für 25.000 V Wechselstrom als auch für 3.000 V Gleichstrom ausgerüstet. Mit -40 bis +40°C ist auch der Temperaturbereich, in dem die Züge eingesetzt werden können, größer als bei den anderen Desiro-Varianten. Die Garnituren bestehen aus fünf bis zehn Wagen und erbringen in der kürzesten Variante eine Leistung von 2.550 kW, bei einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h.
Sie wurden im Januar 2013 im Pendlernetz von St. Petersburg in Betrieb genommen und kamen auch während der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi zum Einsatz. Eine zweite Variante, die von Sinara in Russland gebaut wurde, ist der ЭС2Г (ES2G), der nur für den Betrieb unter Gleichstrom ausgerüstet ist. Mittlerweile werden diese Züge im Nordwesten und Süden Russlands, um Moskau und im Ural eingesetzt. Nach dem Ausbruch des Ukraine-Krieges im Jahr 2022 stellte Siemens alle Aktivitäten in Russland ein und die Produktion wurde eingestellt. Seit 2024 produziert Sinara den ЭС104 (ES104) auf der technischen Basis des Desiro und mit verändertem Außendesign, aber ohne Lizenz.