Hinter der Bezeichnung OKl27 verbirgt sich eine Personenzug- (O) Tenderlok (K) der Achsfolge 1'C1' (l), welche 1927 entworfen wurde. Sie waren die ersten vollständig in Polen konstruierten und gebauten Loks und es entstanden zwischen 1928 und 1933 insgesamt 122 Stück. Hinsichtlich der Optik erinnerten sie an typisch Deutsche Dampfloks, alleine wenn man das Führerhaus mit dem Knick in den Seitenwänden betrachtet. Geliefert wurden sie von H. Ceglielski aus Posen.
Dank ihrer symmetrischen Achsanordnung war sie zum schnellen Fahren in beide Richtungen gleichermaßen geeignet, was dem Einsatzgebiet bei Vorortbahnen entsprach. Sie galt bei ihrer Einführung als schwerste 1'C1'-Tenderlok Europas und die maximale Achslast betrug rund 18 Tonnen.
Mit guter Kohle konnten die Loks auf ebener Strecke einen Personenzug von 350 Tonnen Gewicht mit 80 km/h ziehen, auf einer Steigung von 14 Promille waren es bei 130 Tonnen noch 60 km/h. Obwohl die Laufeigenschaften ab 50 km/h etwas unruhig wurden, störte das den Betrieb auf Vorortbahnen mit vielen Halten kaum. Nach der Invasion durch die Deutschen wurden 120 der Loks als Baureihe 7512 von der Reichsbahn betrieben. Nach Kriegsende waren noch 95 Stück in Polen vorhanden, die von der PKP im Gebiet um Warschau und Kattowitz eingesetzt wurden. Nach dem Ausscheiden aus dem Personenzugdienst wurden einige an Privatbahnen verkauft. Heute sind vier Stück erhalten, die jeweils zur Hälfte als Denkmal und in Museen aufgestellt sind.