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Barry Railway Klasse L
Großbritannien | 1914
10 Stück
Bild der Lokomotive
Locomotive Magazine, Januar 1915

In seiner Zeit als Chefkonstrukteur bei der Barry Railway entwickelte John Auld als einzigen Entwurf eine Tenderlok, die für den schweren Kohleverkehr vorgesehen war. Sie sollte bis zu 60 Kohlewagen mit je zwölf Tonnen Nutzlast von Trehafod an die Küste schleppen. Dafür wurde die Lok mit drei gekuppelten Achsen mit der maximal möglichen Achslast versehen und bekam ein nachlaufendes Drehgestell, um ausreichend große Vorräte mitführen zu können. Es kam eine Belpaire-Feuerbüchse zum Einsatz und die Rauchkammer wurde mit Blick auf die Zukunft bereits ausreichend groß dimensioniert, um später einen Überhitzer unterbringen zu können.

In den Gleisanlagen von Minen und Häfen zeigte sich schnell ein Konstruktionsfehler, der beim Befahren der engen Handweichen ohne Feststellmechanismus auftrat. Wenn die Lok mit der Rauchkammer voraus in die abzweigenden Weichen eingefahren ist, konnten die Spurkränze der dritten Kuppelachse in die Weichenzunge eingreifen und diese verstellen, wodurch das Drehgestell in die geradeaus zeigende Richtung gefahren ist. Dies konnte nicht nur zu Entgleisungen führen, sondern auch das Ausgleichsrohr zwischen den Wassertanks zerstören, was zu Wasserverlust führte und ein notfallmäßiges Löschen des Feuers notwendig machte. Es kam auch vor, dass eine der Loks umgekippt ist. Als Abhilfe musste der Heizer fortan in solchen Fällen aussteigen und den Weichenhebel mit ganzer Kraft festhalten.

Somit wurden die zehn Exemplare der Klasse in der ursprünglich vorgesehenen Einsatzrolle schnell von der älteren Klasse B1 verdrängt und nun vorwiegend für Erzzüge verwendet. Dabei beförderte sie die Züge oft von Rhymney nach New Tredegar über die Brecon and Merthyr Railway und war auch auf den Strecken der Great Western zu finden. Hin und wieder kamen sie sogar als Personenzugloks mit Vorortzügen nach Cardiff zum Einsatz. Die Möglichkeit zum Einbau eines Überhitzers in den vorhandenen Kessel wurde nie wahrgenommen, jedoch erhielten drei Loks 1923 bei der GWR einen neuen Standardkessel mit Überhitzer. Trotzdem erfolgte die Verschrottung aller zehn Exemplare schon 1926.

Allgemein
Bauzeit1914
HerstellerHawthorn, Leslie & Co.
Achsfolge0-6-4T 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge Lok15 ft 6 in
Radstand28 ft
Dienstmasse167,440 lbs
Reibungsmasse128,688 lbs
Achslast42,952 lbs
Wasservorrat2,642 us gal
Brennstoff8,960 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche22 sq ft
Strahlungsheizfläche123.5 sq ft
Rohrheizfläche1,372 sq ft
Verdampfungsheizfläche1,495.5 sq ft
Gesamtheizfläche1,495.5 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder55 in
Kesseldruck180 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 18 1/2 x 26 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung750 hp (559 kW)
Opt. Geschwindigkeit19 mph
Anfahrzugkraft24,754 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Tenderlok
Güterzug
Personenzug
John Auld
Stand: 09/2022
Kaiser Ferdinands-Nordbahn Serie IX (191)
k.k. Staatsbahnen Reihe 191
Österreich-Ungarn | 1888
2 Stück
Nr. 907 „Alexanderfeld”
Nr. 907 „Alexanderfeld”
Allgemein
Bauzeit1888
HerstellerWiener Neustadt
Achsfolge0-6-4T 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge33 ft 0 7/8 in
Radstand21 ft 3 7/8 in
Fester Radstand8 ft 10 5/16 in
Leermasse63,934 lbs
Reibungsmasse52,029 lbs
Wasservorrat1,453 us gal
Brennstoff3,307 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche14.6 sq ft
Strahlungsheizfläche61.4 sq ft
Rohrheizfläche697.5 sq ft
Verdampfungsheizfläche758.9 sq ft
Gesamtheizfläche758.9 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder39.4 in
Kesseldruck174 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 14 9/16 x 18 1/8 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung335 hp (250 kW)
Opt. Geschwindigkeit15 mph
Anfahrzugkraft14,436 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Güterzug
Personenzug
Tenderlok
Nebenbahn
Midland Klasse 2000
London, Midland & Scottish Klasse 3P
Großbritannien | 1907
40 Stück
Bild der Lokomotive
flickr/stratfordman72

Die Klasse 2000 der Midland Railway war eine schwere Tenderlok für den Vorortverkehr, die in der Tradition der beliebten Achsfolge B2' entwickelt wurde, aber eine zusätzliche Kuppelachse hatte. Die Wasserkästen reichten bis zur Rauchkammer und führten in Verbindung mit der Form der seitlichen Fenster im Führerhaus zum Spitznamen „Bügeleisen”. Ein weiteres Merkmal waren die Ausschnitte in den Wasserkästen, mit denen die Zugänglichkeit des innen liegenden Triebwerks garantiert wurde.

Der Kessel wurde zwischen 1920 und 1926 gegen einen neuen mit Überhitzer und Belpaire-Feuerbüchse ersetzt. Um eine ausreichende Kurvenlauffähigkeit zu garantieren, war die erste Kuppelachse mit seitlichem Spiel ausgeführt. Vermutlich deswegen stellte sich bei höheren Geschwindigkeiten ein Schlingern ein, was zu mehreren Entgleisungen führte. Somit wurden sie bald nur noch im Güterzugdienst eingesetzt und zwischen 1935 und 1938 ausgemustert. Zu diesem Fahrzeug ist bisher nur ein Kurztext vorhanden. In Zukunft soll es noch ausführlich beschrieben werden.

VarianteAuslieferungszustandUmbau Heißdampf
Allgemein
Bauzeit19071920-1926
HerstellerDerby
Achsfolge0-6-4T 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge40 ft 4 5/8 in
Radstand28 ft
Fester Radstand8 ft 6 in
Dienstmasse162,220 lbs171,471 lbs
Reibungsmasse117,980 lbs124,431 lbs
Wasservorrat2,690 us gal
Brennstoff7,840 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche21 sq ft
Strahlungsheizfläche125 sq ft123.5 sq ft
Rohrheizfläche1,206.5 sq ft1,043.5 sq ft
Verdampfungsheizfläche1,331.5 sq ft1,167 sq ft
Überhitzerfläche253 sq ft
Gesamtheizfläche1,331.5 sq ft1,420 sq ft
VarianteAuslieferungszustandUmbau Heißdampf
Triebwerk
Ø Treibräder67 in
Kesseldruck175 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 18 1/2 x 26 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung750 hp (559 kW)950 hp (708 kW)
Opt. Geschwindigkeit24 mph31 mph
Anfahrzugkraft19,756 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Personenzug
Tenderlok
Richard Deeley
Stand: 03/2024
São Paulo Railway Nr. 1, 23 und 24
Brasilien | 1884
3 Stück
Bild der Lokomotive
Locomotive Magazine, Dezember 1903

Im Jahr 1884 erhielt die São Paulo Railway drei Tenderloks von Nasmyth, Wilson & Co., die die Achsfolge C2' hatten. Da die Nummer 1 bereits verschrottet worden war, erhielten diese die Nummern 1, 23 und 24. Ungewöhnlich war, dass die Loks im Stil der späteren „Cab Forward”-Lokomotiven immer mit dem Kohlebunker voran fuhren, um die Rauchgase von der Besatzung fernzuhalten. Auf der Zeichnung lässt sich erkennen, dass deshalb auch der Schienenräumer und der Scheinwerfer an dieser Seite montiert wurden. Zu diesem Fahrzeug ist bisher nur ein Kurztext vorhanden. In Zukunft soll es noch ausführlich beschrieben werden.

Allgemein
Bauzeit1884
HerstellerNasmyth, Wilson & Co.
Achsfolge0-6-4T 
Spurweite5 ft 3 in (Irische Breitspur)
Maße und Gewichte
Länge32 ft 7 in
Radstand22 ft 10 in
Fester Radstand10 ft 10 in
BrennstoffKohle
Kessel
Triebwerk
Ø Treibräder49.8 in
Kesseldruck140 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 16 x 24 in
Antrieb
AntriebDampf
Anfahrzugkraft14,696 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Güterzug
Tenderlok
Cab Forward
Stand: 07/2023
Sligo, Leitrim & Northern Counties Leitrim-Klasse
Irland | 1882
5 Stück
Bild der Lokomotive
Locomotive Magazine, Mai 1903

Die Sligo, Leitrim and Northern Counties Railway betrieb ab 1877 eine 69 km lange Strecke im nördlichen Irland, die nur aus der Hauptstrecke bestand und über keine Nebenstrecken verfügte. Da diese in der irischen Breitspur von 1.600 mm ausgeführte Strecke jedoch nur mit leichtem Oberbau angelegt war, ließen die Laufeigenschaften der beiden zuerst angeschafften C1'-Loks „Pioneer” und „Sligo” zu wünschen übrig. Die Lösung bestand daraus, die hintere Laufachse gegen ein Drehgestell zu ersetzen.

Die Firma Beyer, Peacock & Co. hatte ab 1879 Loks dieser Bauart als Klasse K an die South Australian Railways geliefert, die ebenfalls für leicht gebaute Strecken ausgelegt waren. So bestellte man dort zwei Loks mit den Namen „Fermanagh” und „Leitrim”, die prinzipiell eine vergrößerte K-Klasse waren. Da sich diese bewährten, folgten drei weitere Exemplare mit den Namen „Lurganboy”, „Lissadell” und „Hazelwood” bis 1899. Die ersten dieser nun als Leitrim-Klasse bezeichneten Loks wurden erst 1947 ausgemustert und ein Exemplar blieb bis 1957 im Einsatz, als die SL&NCR den Betrieb einstellte.

Allgemein
Bauzeit1882-1899
HerstellerBeyer, Peacock & Co.
Achsfolge0-6-4T 
Spurweite5 ft 3 in (Irische Breitspur)
Maße und Gewichte
Radstand23 ft 3 in
Fester Radstand11 ft 0 1/2 in
Dienstmasse96,208 lbs
Reibungsmasse60,032 lbs
Wasservorrat1,729 us gal
Brennstoff4,032 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche14.9 sq ft
Strahlungsheizfläche75.8 sq ft
Rohrheizfläche897.2 sq ft
Verdampfungsheizfläche973 sq ft
Gesamtheizfläche973 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder56 in
Kesseldruck130 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 16 1/2 x 20 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung275 hp (205 kW)
Opt. Geschwindigkeit16 mph
Anfahrzugkraft10,744 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Personenzug
Güterzug
Tenderlok
Stand: 02/2022
Modell der „Fermanagh”
Modell der „Fermanagh”
Bradley Wurth
Sligo, Leitrim & Northern Counties Lough-Klasse
Ulster Transport Authority Klasse Z
Nordirland | 1949
2 Stück
„Lough Erne” eingelagert in Whitehead
„Lough Erne” eingelagert in Whitehead
R. Joanes / Railway Preservation Society of Ireland

Nach den fünf Loks der Leitrim-Klasse aus dem 19. Jahrhundert hatte die SL&NCR in den Jahren 1904, 1905 und 1917 noch drei Loks der Sir-Henry-Klasse beschafft, die ebenfalls die Achsfolge C2' hatten und von Beyer, Peacock & Co. kamen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war der bestehende Fahrzeugpark nicht mehr ausreichend und in einem schlechten Zustand, so dass man zunächst die Beschaffung einer starken Garratt-Lok ins Auge fasste.

Die Strecke befand sich mittlerweile zwischen Irland und Nordirland, was den Betrieb nicht gerade einfach machte. Zudem lag sie in einer dünn besiedelten und nicht sehr wohlhabenden Gegend, was die finanzielle Lage deutlich verschlechterte und den Kauf einer teuren Lok unmöglich machte. Schließlich wurden zwei kleinere Loks bestellt, die wieder die Achsfolge C2' hatten und 1949 fertiggestellt wurden. Damit waren sie die beiden letzten Dampfloks, die für eine irische Breitspurbahn gebaut wurden. Sie waren nach den Seen Lough Melvin und Lough Erne benannt, was auch den Namen der Klasse erklärt.

Da die SL&NCR die Loks nun nicht zahlen konnte, folgten lange Verhandlungen mit der Regierung von Nordirland. Man einigte sich schließlich über einen Mietkauf und setzte die Loks bis zur Schließung der Strecke im Jahr 1957 ein. Im Anschluss wurden sie an die Ulster Transport Authority verkauft und von dieser bis 1967 bzw. 1972 als Klasse Z im Rangierdienst eingesetzt. Die „Lough Erne” wurde von der Railway Preservation Society of Ireland erhalten und befindet sich heute in Whitehead an der nordirischen Küste.

Allgemein
Bauzeit1949
HerstellerBeyer, Peacock & Co.
Achsfolge0-6-4T 
Spurweite5 ft 3 in (Irische Breitspur)
Maße und Gewichte
Radstand23 ft 3 in
Fester Radstand11 ft 0 1/2 in
Dienstmasse117,600 lbs
Reibungsmasse82,880 lbs
Wasservorrat1,561 us gal
Brennstoff4,480 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche18 sq ft
Strahlungsheizfläche98.5 sq ft
Rohrheizfläche1,050 sq ft
Verdampfungsheizfläche1,148.5 sq ft
Gesamtheizfläche1,148.5 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder56 in
Kesseldruck160 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 18 x 24 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung500 hp (373 kW)
Opt. Geschwindigkeit17 mph
Anfahrzugkraft18,885 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Personenzug
Güterzug
Tenderlok
Stand: 02/2022
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