Für Vorortzüge entwickelte die ČSD eine Tenderlok der Achsfolge 2'D2', die anhand der neuesten Konstruktionsprinzipien entwickelt worden war. Sie baute auf der Tenderlok der Reihe 475.0 und den vier Tenderloks der Reihe 476.0 auf. Zum Zeitpunkt der Auslieferung waren sie die größten Tenderloks Europas.
Der Kessel hatte eine Verbrennungskammer, einen mechanischen Stoker, ein Schüttelrost und eine Doppel-Kylchap-Saugzuganlage. Außerdem gab es Trofimoff-Schieber, eine druckluftbetätigte Steuerung und Rollenlager. Die drei Zylinder arbeiteten mit einfacher Dampfdehnung. Optisch erinnerten die Loks deutlich an die deutschen Standardloks, vor allem mit ihren Witte-Windleitblechen und den Trittstufen an der Front.
Die ersten 38 Loks wurden als Reihe 476.1 in Dienst gestellt. Sie waren auf Grund der Wasservorräte sehr Hecklastig, was eine ungleichmäßige Verteilung der Lasten auf den Kuppelachsen verursachte. Bei den restlichen 22 Loks wurden die hinteren Vorratsbehälter um 30 cm verkürzt und dafür die seitlichen Wasserkästen nach vorne verlängert. Zur Optimierung der Leistung des Kessels wurde die Verbrennungskammer verlängert und damit die Heiz- und Rauchrohre verkürzt. Diese Loks wurden als Reihe 477.0 bezeichnet und alle früheren wurden in gleicher Form umgebaut.
Sie wurden vorrangig im Umfeld der großen Städte vor Personenzügen eingesetzt, bei Bedarf aber auch vor Güterzügen. Bei Testfahrten wurden bis zu 115 km/h erreicht und mit einem 800 Tonnen schweren Zug waren im Flachland 96 km/h möglich. Die gleiche Masse konnte bei fünf Promille mit 53 km/h und bei zehn Promille mit 35 km/h befördert werden.
Bis 1971 erfolgten noch keine Ausmusterungen bei der Reihe 477.0. Durch die Elektrifizierung vieler Strecken und die Einführung von immer mehr Dieselloks verschwanden sie nach und nach, bis sich 1981 keine mehr im Einsatz befand. Drei sind heute noch betriebsfähig, die 477.060 befand sich sogar seit 2009 für einige Jahre im Bahnpark Augsburg.