Die Baureihe 245 ist der erste Vertreter einer neuen Generation mehrmotoriger Dieselloks, die auf der erfolgreichen TRAXX-Familie von Bombardier basiert. Die durch den Hersteller vergebene Bezeichnung setzt sich zusammen aus Passenger, 160 km/h Höchstgeschwindigkeit, dieselelektrisch und Multi-Engine.

Seit den Siebzigern wurde einmotorigen Dieselloks der Vorzug gegeben, da sie durch die geringere Anzahl von Einzelteilen einfacher zu warten waren als zweimotorige. Da jedoch im neuen Jahrtausend Aspekte wie Effizienz und Umweltverträglichkeit immer weiter in den Vordergrund getreten sind, wurde die Verwendung mehrerer Motoren wieder zu einer Alternative. In der Baureihe 245 kommen vier Caterpillar C18 mit je 563 kW und jeweils eigenem Generator und Kühlsystem zum Einsatz, die bereits eine weite Verbreitung in der Industrie und bei Straßen- und Landwirtschaftsfahrzeugen gefunden haben. Dies garantiert niedrige Wartungskosten. Zudem können moderne Common-Rail-Diesel trotz ihrer komplexen Konstruktion im Allgemeinen mit einer hohen Zuverlässigkeit aufwarten. Die voneinander unabhängige Regelung erlaubt es, je nach geforderter Leistung auch einzelne Motoren abzuschalten und somit Treibstoff zu sparen. Die Elektronik regelt automatisch den Einsatz der benötigten Motoren und sorgt dabei dafür, dass alle vier möglichst gleich stark verschlissen werden. Den aktuellsten Anforderungen an Abgas- und Geräuschemissionen wurde durch ein geschlossenes System zur Partikelfilterung und verbesserte Dämmung Rechnung getragen.

Der erste Abnehmer für die Baureihe 245 war DB Regio, welche mit Bombardier einen Vertrag über 200 Loks in einem Zeitraum von sieben Jahren unterzeichnet hat. Der Plan sieht vor, dass eine 245 jeweils eine oder sogar zwei 218 gleichzeitig ersetzt. Die Einführung der Maschinen war von vielen Problemen geplagt, die bis 2019 anhielten und zu vielen Ausfällen und Verspätungen führten. Darunter waren etwa Überhitzungen der Elektrik, verstopfte Rußpartikelfilter auf Grund von Softwarefehlern oder Lecks bei Motoröl und Kühlwasser.

Im Jahr 2005 verwendete NRE zum ersten mal eine ältere Diesellok, um diese als mehrmotorige Genset-Lokomotive neu aufzubauen. Die Basis war eine EMD MP15DC von Southern Pacific, die ursprünglich als GP30 gebaut worden war. Anstelle des 1.500 PS starken EMD 12-645E kamen nun zwei Cummins QSK19C mit jeweils 700 PS zum Einsatz, die beide einen eigenen Generator hatten. Der Führerstand befand sich hier in der Mitte zwischen den Motoren.

Der Typ wurde 2GS14B genannt, was sich zusammensetzt aus zwei Motoren, „Gen Set”, 1.400 PS und Achsfolge Bo'Bo'. Weitere Exemplare dieses Typs entstanden seitdem auf der Basis unterschiedlicher vierachsiger Road Switcher, die teilweise schon einmal wiederaufgebaut worden waren. In den meisten Fällen ließ man das Führerhaus an einem Ende der Lok. Bald entstanden weitere Typen mit einem bis drei Motoren. Auch andere Hersteller, nicht nur in den USA, bieten seitdem auch Genset-Loks an.

Der stärkste Entwurf unter den mehrmotorigen „N-ViroMotive” Genset-Lokomotiven von NRE ist die 2GS36C-DE. Ihre Bezeichnung steht für zwei Motoren mit insgesamt 3.600 PS und jeweils drei Achsen pro Drehgestell. Der Antrieb besteht aus zwei Cummins QSK50L mit jeweils 16 Zylindern und 1.800 PS. Der Prototyp wurde im August 2011 auf dem Rahmen einer EMD SD40-2 aufgebaut. Da bisher keine weiteren Bestellungen folgten und die Lokomotiven von NRE mit dem kleineren QSK19 erfolgreicher waren, blieb es bei nur einem Prototypen.

Für die australische Bahngesellschaft „El Zorro” fertigte NRE 2023 insgesamt fünf sechsachsige Güterzugloks. Diese haben je sechs generalüberholte D78-Fahrmotoren von EMD, der Strom für diese kommt aus drei Cummins QSK19C mit je rund 750 PS. Als sich die ersten beiden Loks auf dem Weg nach Australien befanden, wurde El Zorro liquidiert. Diese beiden wurden nach einer Zwischenlagerung in Port Kembla an Bowmans Rail verkauft. Eine der drei in den USA verbliebenen Loks wurde 2021 nach Uruguay an Caraminer S.A. geliefert.

Railpower Technologies, eine Tochtergesellschaft der R.J. Corman Railroad Group, bietet den Umbau bestehender Diesellokomotiven zu neuen, energiesparenden und umweltfreundlichen GenSet-Lokomotiven an. Die RP20BD ist ein vierachsiger Road Switcher auf Basis der EMD GP9 oder GP38 oder der GE B23-7 oder B30-7. Drei Deutz-V8-Motoren sorgen für insgesamt 1.800 bis 2.000 PS, wobei einzelne Motoren je nach Leistungsbedarf abgeschaltet werden. Im Gegensatz zur RP20CD erlaubt die begrenzte Länge der Lokomotive nicht den Einbau eines vierten Motors.

Railpower Technologies, eine Tochtergesellschaft der R.J. Corman Railroad Group, bietet den Umbau bestehender Diesellokomotiven zu neuen, energiesparenden und umweltfreundlichen GenSet-Lokomotiven an. Die RP20CD ist ein sechsachsiger Road Switcher auf Basis der EMD SD40 oder SD40-2. Drei Deutz-V8-Motoren sorgen für eine Gesamtleistung von 1.800 bis 2.000 PS, wobei je nach Leistungsbedarf einzelne Motoren abgeschaltet werden. Optional kann ein vierter Motor eingebaut werden, so dass die RP28CD mit einer Gesamtleistung von 2.400 bis 2.800 PS entsteht.