Im südlichen Teil der Nordinsel Neuseelands liegt die Wairarapa-Strecke, die ursprünglich 185 km lang war und mit der Rimutaka Incline eine fünf Kilometer lange Steilrampe mit einer Steigung von 67 Promille hatte. Statt eines normalen Zahnradsystems kam dort das Fell-System zum Einsatz, das eine mittige Schiene mit horizontalen Reibrädern verbindet. Der Verkehr wurde mit Loks der Klasse H abgewickelt und erforderte je einen Lokwechsel am Anfang und Ende der Rampe. Um den Verkehr zu beschleunigen wurde ein Triebwagen entwickelt, der den Personenverkehr auf der Rampe mit höherer Geschwindigkeit im Adhäsionsbetrieb übernehmen sollte.
Die Triebwagen verfügten über ein nicht angetriebenes Drehgestell und eine einzelne angetriebene Achse. Das Fahrwerk wurde so konstruiert, dass es keine Kollisionen mit der hier nicht genutzten Fell-Schiene gibt. Es gab nur einen Führerstand an einem Ende, so dass die Triebwagen am Streckenende gedreht werden mussten. Der Antrieb bestand aus einem Benzinmotor von Leyland mit zehn Litern Hubraum und sechs Zylindern.
Die Serie umfasste sieben Triebwagen, die nach Kanus der Maori benannt wurden. Die sechs Fahrzeuge mit den Nummern RM 4 bis RM 9 fassten jeweils 49 Passagiere und der RM 10 hatte 20 Sitzplätze und ein Gepäckabteil für drei Tonnen Nutzlast. Statt nur die Rimutaka Incline, übernahmen sie den Personenverkehr auf der kompletten Wairarapa-Strecke. Um Treibstoffkosten zu sparen, wurden alle Fahrzeuge ab 1940 auf Dieselmotoren mit der gleichen Zylinderzahl und dem gleichen Hubraum umgebaut. Dabei reduzierte sich die Leistung von 130 auf 120 PS.
Im Jahr 1955 wurde der Rimutaka-Tunnel eröffnet, der die gleichnamige Rampe überflüssig machte und die Strecke verkürzte. Ab sofort konnten lokbespannte Züge den Verkehr auf der gesamten Strecke übernehmen und die Triebwagen wurden abgestellt. 1969 wurden ganze vier der sieben Exemplare von der New Zealand Railway & Locomotive Society aufgekauft. Dort wurde RM 5 unter Verwendung von Teilen der anderen zunächst wieder fahrbereit gemacht. Im Zeitraum zwischen 1992 und 2017 wurde er sogar wieder für den Einsatz auf der Hauptstrecke hergerichtet.