Die D XI, auch bekannt unter ihrer späteren Bezeichnung PtL 3/4, war die meistgebaute der bayerischen Lokalbahnlokomotiven. Sie wurde gleichzeitig von Krauss und Maffei konstruiert und gebaut und über einen Zeitraum von 19 Jahren beschafft. Äußerlich ähnelten sie der schon seit einigen Jahren in Produktion befindlichen D VIII sehr stark, jedoch waren sie eher für Strecken im Flachland bestimmt und somit etwas leichter und auch schwächer. Dafür waren die Kohlevorräte größer, da sich das größere Gewicht auf der weit nach hinten verlegten Nachlaufachse im Flachland weniger negativ auf die Fahreigenschaften auswirkte als an Steigungen.
Auf Grund des langen Abstands der Nachlaufachse wurde diese von einem Krauss-Helmholtz-Lenkgestell angelenkt, wie es schon bei der D VIII zum Einsatz gekommen war. Auch bei der Bremsausrüstung war die Lok auf einem aktuellen Stand der Technik, und zwar kam trotz des veränderten Einsatzgebietes neben der Wurfhebelbremse und der modernen Westinghouse-Druckluftbremse auch eine Riggenbach-Gegendruckbremse zum Einsatz.
Neben der Staatsbahn kaufte auch die LAG acht Maschinen bei Krauss, welche später wiederum von der Staatsbahn aufgekauft wurden. Hinzu kamen drei Exemplare, die von der Lokalbahn Murnau–Kohlgrub–Oberammergau ebenfalls über die LAG zur Staatsbahnen kamen. Somit erreichte die Gesamtzahl der D XI bzw. PtL 3/4 bis 1914 147 Exemplare. Ein von ihnen abgeleitetes Baumuster war die pfälzische T 4II, die nur drei mal gebaut wurde und leicht veränderte Abmessungen hatte. Nach dem Krieg gelangten alle Maschinen zur Reichsbahn und wurden dort zur Baureihe 984-5. Etwa die Hälfte wurde zu Anfang der Dreißiger ausgemustert. Nach einigen Verlusten im Zweiten Weltkrieg übernahm die Bundesbahn noch 56 Stück, von denen die letzte bis 1960 im Einsatz stand.