Als Caesar-Klasse werden heute mehr als 100 Breitspur-Güterzugloks der GWR bezeichnet, die ursprünglich zu unterschiedlichen Klassen gehörten. Sie hatten alle die Achsfolge C und waren von Daniel Gooch entwickelt und in Swindon gebaut worden. Im Gegensatz zu ihren Vorgängern hatten sie keine Heuschober-Feuerbüchse, sondern eine mit runder Decke.
Unter Ausnutzung der Möglichkeiten der Breitspur waren sie deutlich stärker als andere Loks dieser Achsfolge. Auf Grund der sanften Kurven der Breitspurgleise konnte man den Radstand sehr lang ausführen, um trotz der fehlenden Laufachsen eine ausreichende Laufruhe zu erhalten. Mit einem Durchmesser von fünf Fuß waren die Räder kleiner als der Kesseldurchmesser.
Die eigentliche Caesar-Klasse bestand aus acht Satteltank-Tenderloks, die 1851 und 1852 gebaut worden waren. Ihre Einsatzzeit endete zwischen 1871 und 1880. Eine Neustrukturierung der Klassennamen 1865 führte dazu, dass die Schlepptenderloks der Pyracmon-, Ariadne- und Caliph-Klassen in die Caesar-Klasse aufgenommen worden.
Die sieben Loks der Pyracmon-Klasse basierten auf der Premier-Klasse, die die ersten in Swindon gebauten Loks waren und zwischen 1871 und 1873 ausgemustert werden sollten. Die Ariadne- und Caliph-Klassen wurden auch als „Gooch Standard Goods” bezeichnet und zwischen 1852 und 1863 in sieben Losen ausgeliefert.
Die Namen der meisten Loks kamen von Göttern oder bekannten Persönlichkeiten aus der griechischen Antike, einige wurden aber auch nach britischen Flüssen benannt oder erhielten gänzlich andere Namen. Dabei entstanden 102 Loks, die zwischen 1871 und 1883 ausgemustert wurden. Eine Ausnahme war die „Europa”, die 1869 massiv umgebaut wurde und bis 1892 im Einsatz blieb, als der Verkehr auf der Breitspur eingestellt wurde.