Die Klassen P bis P3 der North Eastern Railway umfassten insgesamt 355 Loks der Achsfolge C bzw. 0-6-0, die zwischen 1894 und 1923 produziert wurden. Sie entstanden aus der Hand von William Worsdell, welcher seit 1890 als Chefingenieur bei der Great Northern angestellt war und waren vornehmlich als „Mineral Engines”, d.h. für den Transport schwerer, langsamer Kohle- und Erzzüge vorgesehen. Die einzelnen Varianten wurden ab 1923 bei der Gruppierung der Bahngesellschaften von der LNER in die Klassen J24 bis J27 eingeordnet.
Den Anfang machte die Klasse P, welche zwischen 1894 und 1898 insgesamt 70 mal in den Werkstätten der Great Northern in Gateshead und Darlington gefertigt wurde. Die Zylinder maßen 18 Zoll im Durchmesser und 24 Zoll im Kolbenhub und wurden mit einem Dampfdruck von 160 psi betrieben. Zwischen 1914 und 1920 wurden 20 Loks auf Heißdampf umgebaut, der Zylinderdurchmesser um einen halben Zoll vergrößert und die Kolbenschieber gegen Ventile ersetzt. Noch 1948 bei der Gründung der British Railways konnten sogar insgesamt 34 Stück übernommen werden, die jedoch zeitnah verschwanden.
Direkt im Anschluss an die Fertigung der Klasse P folgte die Klasse P1, bei der die Zylinder nun einen Durchmesser von 18,25 Zoll und einen Hub von 26 Zoll hatten. Außerdem wurden der Langkessel und die Feuerbüchse verlängert und der Achsstand dementsprechend angepasst. Die 120 Exemplare entstanden wieder in Gateshead und Darlington, wobei Gateshead wieder den Hauptteil übernahm. Bei den letzten 20 Stück wurde der Zylinderdurchmesser auf 18,5 Zoll vergrößert. Im Zweiten Weltkrieg lieh die LNER, die die Loks mittlerweile als Klasse J25 führte, 40 Stück an die Great Western. Die British Railways übernahmen 1948 noch 76 Stück und musterten diese zwischen 1950 und 1953 aus.
In den Jahren 1904 und 1905 folgten insgesamt 50 Exemplare der P2, die wieder in den gleichen Werken gefertigt wurden. Sie wiesen die gleichen Zylindermaße wie die letzte Serie der P1 auf und hatten einen erheblich größeren Kessel bekommen, der zudem nun mit einem Druck von 200 psi betrieben wurde. Dies erhöhte nicht nur die Anfahrzugkraft und Verdampfungsleistung, sondern führte auch zu einem um mehr als fünf Tonnen erhöhten Reibungsgewicht. British Railways übernahm den kompletten Bestand und musterte ihn zwischen 1952 und 1966 aus.
Zwischen 1906 und 1909 folgten zunächst 75 Stück der P3, von denen nur ein Teil in den eigenen Werkstätten in Darlington gebaut wurden. Der Rest wurde auf mehrere kommerzielle Hersteller aufgeteilt. Die größte Änderung lag in dem höher angebrachten Kessel, welcher über eine tiefere Feuerbüchse mit einem weniger steilen Rost verfügte. Noch zwölf Jahre nach dem Ende der Produktion wurden zwei weitere Serien von zusammen 35 Stück in Auftrag gegeben. Diese verfügten ab Werk über einen Überhitzer der Bauart Schmidt. Auch von der P3 übernahmen die British Railways 1948 noch alle Exemplare. Ihre Ausmusterungen begannen 1959 und waren 1967 abgeschlossen.