Die Klasse 9D der Great Central Railway bestand aus 124 C-Güterzuglokomotiven, die ursprünglich für die Manchester, Sheffield & Lincolnshire Railway gebaut wurden. Sie wurden von Thomas Parker und seinem Nachfolger Harry Pollitt entworfen und von den bahneigenen Gorton Works sowie von Kitson & Co. und Beyer, Peacock & Co. gebaut, welche beide kommerzielle Hersteller waren. Die Produktion war erst 1902 abgeschlossen, als die Bahn ihren Namen in Great Central Railway geändert hatte. Dort wurden sie als Klasse 9D bezeichnet. Zwischen den einzelnen Serien gab es einige Unterschiede. Vor allem der Durchmesser der Zylinder konnte entweder 18 oder 18,5 Zoll betragen.
Während des Ersten Weltkriegs wurden sieben Exemplare an die Caledonian Railway ausgeliehen. Da die dortigen Strecken ein kleineres Lichtraumprofil hatten, mussten die Schornsteine dieser Lokomotiven gekürzt werden. Im Jahr 1923 kamen alle zur LNER und wurden zur Klasse J10. Nachdem man insgesamt sechs Varianten mit kleineren oder größeren Unterschieden identifiziert hatte, schuf man die Subklassen J10/1 bis J10/6. Die ersten wurden 1933 ausgemustert und British Railways erhielt noch 78 Exemplare. Dort wurden sie auch auf Strecken außerhalb des ehemaligen GCR-Netzes eingesetzt. Bis 1957 waren noch 40 Exemplare übrig, die im August 1961 ebenfalls ausstarben.