Nachdem man in Preußen ab 1880 mit den beiden Omnibusloks Erfahrungen mit der doppelten Dampfdehnung gesammelt hatte, entwickelte man die G 41 zur ersten Serienmaschine mit Verbundtriebwerk weiter. Die so entstandene G 42 wurde ein voller Erfolg und erreichte nicht nur viel höhere Verkaufszahlen als ihr Vorbild, sondern konnte auch an andere Bahnen verkauft werden.
Ein für Verbunddampfloks typisches Problem war das Anfahrverhalten, weil die Hoch- und Niederdruckzylinder bei normaler Ansteuerung nur in einer Reihenfolge durchströmt werden konnten. Unter diesen Umständen musste erst eine besondere Anfahrvorrichtung entwickelt werden, mit der sich die Loks auch bei einer ungünstigen Stellung der Räder in Bewegung setzen konnten. Nach dem Lösen dieses Problems erwies sich die G 42 als sehr sparsam, somit eignete sie sich besonders für längere Fahrten mit schwereren Güterzügen und wurde in großer Zahl in Serie produziert. Da sich herkömmliche Zwillingsmaschinen auf Strecken mit mehreren Halten besser behaupten konnten, wurde die G 41 in kleineren Zahlen weiter produziert.
Für die Preußischen Staatsbahnen wurden 780 Exemplare fertiggestellt, welche später nach Übernahmen von Privatbahnen durch weitere ergänzt wurden. Dazu gehörten die Ostpreußische Südbahn, die Werrabahn und die Königlich Preußische Militär-Eisenbahn. Größere Stückzahlen wurden ebenfalls für die Großherzoglich Oldenburgischen Staatseisenbahnen und die Reichseisenbahnen Elsaß-Lothringen gebaut, mit Stückzahlen von je 27 bzw. 57. Weitere Besteller mit kleineren Stückzahlen waren die Lübeck-Büchener Eisenbahn und die Mecklenburgische Friedrich-Franz-Eisenbahn.
Wie bei ihrem Schwestermodell musste mit nur sechs Exemplaren eine außerordentlich kleine Anzahl nach dem Weltkrieg als Reparationsleistung abgegeben werden, jedoch reduzierte sich ihre Zahl in den folgenden Jahren sehr schnell. 295 Stück sollten von der Reichsbahn als 53 001 bis 53 295 übernommen werden, aber 1925 waren schließlich nur noch 24 Stück vorhanden. Die letzten wurden 1930 ausgemustert, wenn man von einigen Eingliederungen von später übernommenen Bahnen absieht.