Die zahlenmäßig stärkste irische Lokomotivklasse überhaupt war eine dreifach gekuppelte Güterzuglok, die über einen Zeitraum von 37 Jahren 111 mal angeschafft wurde. Sie trug bei der GS&WR die Klassennummer 101 und wurde ab 1925 bei der Great Southern als Klasse J15 bezeichnet. Dank ihrer geringen Achslast konnten sie auch auf Nebenstrecken eingesetzt werden, wo sie sogar Personenzüge zogen.
Der Entwurf stammte von Alexander McDonnell, der von 1864 bis 1883 Lokomotiv-Superintendent war. Die meisten Exemplare wurden in den Werken der GS&WR in Inchicore gebaut, eine kleinere Zahl stammte jedoch aus Großbritannien von Beyer, Peacock & Co und Sharp, Stewart & Co. Ein Teil der Exemplare, die in Inchicore gebaut worden waren, verwendete Baugruppen alter B1-Güterzugloks.
Alle Loks, die bis 1881 gebaut worden waren, hatten Zylinder mit einem Durchmesser von 17 Zoll und einem Hub von 24 Zoll. Der Kessel bestand zunächst aus Eisen und konnte deshalb nur mit einem Druck von 140 psi, also 9,7 bar betrieben werden. Spätere Kessel waren aus Stahl und konnten zunächst für 150 und später für 160 psi freigegeben werden. Ab 1882 wurden Zylinder mit einem Durchmesser von 18 Zoll verbaut.
Ein Versuch zur Steigerung der Effizienz war die Nummer 165, die 1888 mit einem Verbundtriebwerk mit Zylindern von 18 und 26 Zoll gebaut wurde. Wie zu erwarten war diese sparsamer als ihre Schwestern, konnte jedoch nicht die gleiche Zugkraft aufbringen. 1896 bekam sie die gleichen Zylinder wie ihre Schwestern mit einfacher Dampfdehnung. Größeren Erfolg hatten die größeren Kessel, die bei den letzten Maschinen mit Baujahr 1902 und 1903 verbaut wurden. Später wurde ein großer Teil der Loks mit dem gleichen Kessel ausgerüstet. Viele bekamen auch Heißdampf-Kessel mit Belpaire-Feuerbüchse.
Im schweren Güterzugeinsatz konnte die Klasse 101 bis zu 45 beladene Güterwagen ziehen. Grenzen setzte bei feuchten Gleisen nur die relativ geringe Reibungsmasse. Zudem wies der relativ kleine Kessel nicht sehr viele Leistungsreserven auf. Nachdem mit der Jahrhundertwende stärkere Güterzugloks beschafft worden waren, verlagerte sich das Einsatzgebiet der Klasse 101 fast komplett auf Nebenstrecken. Trotzdem wurden 1929 und 1934 mit den Klassen 700 (J15a) und 710 (J15b) noch neue Loks eingeführt, die direkt auf der Klasse 101 basierten. Die letzten Exemplare wurden erst 1963 ausgemustert.