Die dreifach gekuppelte G 3 war lange Zeit die Standard-Güterzuglok der Preußischen Staatsbahnen, woraus sich eine lange Beschaffungszeit und hohe Stückzahl ergab. Vorausgegangen waren bei den Vorgängern der Staatsbahn insgesamt 285 Maschinen ähnlicher Bauarten, welche später auch als G 3 bezeichnet wurden. Die Staatsbahn beschaffte schließlich 2.068 Loks einer Bauart, die den Normalien entsprach. Die Loks wurden für eine vielseitige Einsetzbarkeit und leichte Wartung relativ einfach konstruiert. Obwohl sie nach den preußischen Musterblättern gebaut wurden, wiesen sie je nach Baujahr und Einsatzgebiet einige Unterschiede auf.
Die Steuerung der Zylinder befand sich bei den meisten Maschinen innen, jedoch wurden auch einige mit Außensteuerung gebaut. Auch die Anordnung der Aufbauten auf dem Kessel änderte sich mit der Zeit. Einige Exemplare erhielten einen Speisewasservorwärmer im Tender, dieser setzte sich jedoch nicht durch. Zur Leistungssteigerung wurden einige Loks mit einem Kessel gebaut, der für 12 bar Druck ausgelegt war. Schließlich wurden diese als G 41 bezeichnet und als eigene Gattung gebaut. 1886 wurde in Preußen der Bau der G 3 zu Gunsten dieser Bauart eingestellt.
Außer den Staatsbahnen gingen auch weitere Maschinen an verschiedene Bahnen in Preußen. Die Mecklenburgische Friedrich-Franz-Eisenbahn beschaffte ab 1892 ebenfalls Güterzugloks nach den Plänen der G 3. Sie bezeichnete sie erst als Gattung IX, ab 1910 wurden sie jedoch auch zur G 3.
Der Umzeichnungsplan der Reichsbahn von 1923 enthielt 523 preußische G 3 vorrangig aus den neueren Bauserien, die die Nummern 53 7001 bis 53 7522 erhalten sollten. Die meisten von ihnen wurden in der Folge ausgesondert, so dass es schließlich noch 158 Stück tatsächlich zur Reichsbahn schafften. Da die Loks den gestiegenen Anforderungen im Streckendienst nicht mehr genügten und man zum Rangieren über geeignetere Loks verfügte, wurden auch die restlichen Maschinen bis 1930 ausgemustert.
Heute existiert nur noch eine Maschine, die erst die Nummerierung „Cöln 1100” und später „Saarbrücken 3143” erhalten hatte. Sie wurde im DB Museum Nürnberg erhalten und trägt heute die ursprüngliche Lackierung.